Radioteleskop
Ein Radioteleskop bezeichnet ein Messgerät, mit dem astronomische Objekte beobachtet werden, die elektromagnetische Wellen im Spektralbereich der Radiowellen ausstrahlen. Mit einem Radioteleskop betreibt man Radioastronomie. Die größten Radioteleskope der Welt sind das russische RATAN 600 bei Selentschukskaja (Republik Karatschai-Tscherkessien) und das Arecibo-Observatorium (unbewegliches Teleskop) im Norden Puerto Ricos. Das größte deutsche und weltweit zweitgrößte bewegliche Radioteleskop ist das 100-m-Teleskop in einem Tal bei Effelsberg in der Eifel.
Radioteleskope werden neben der Beobachtung von Himmelskörpern auch genutzt, um Daten von entfernten Raumsonden zu empfangen oder Befehle an diese zu versenden. Der europäische Raumfahrtkonzern EADS plant die Errichtung eines Radioteleskops auf der Rückseite des Mondes. Aufgrund der dort herrschenden Funkstille erhofft man sich die Empfindlichkeit für den Empfang von Radiowellen deutlich verbessern zu können. Die Grundlage für diese Idee ist die Errichtung eines solchen Systems in einer Umlaufbahn um die Sonne.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Das erste Radioteleskop in Parabolform wurde 1937 von Grote Reber, Ingenieur und Funkamateur in Wheaton, Illinois, gebaut.
Im Jahre 1946, als man noch nicht ahnte, wie wertvoll die im Zweiten Weltkrieg entwickelte Radartechnik für die Astronomie sein würde, entdeckte eine Forschungsgruppe am Royal Radar Establishment in Malvern (England), dass von einer winzigen Region im Sternbild Schwan intensive Radiostrahlung ausgeht. Sieben Jahre später richteten die aus Deutschland stammenden Astronomen Walter Baade und Rudolph Minkowski das kurz zuvor fertiggestellte 5-Meter-Teleskop auf dem Mount Palomar in Kalifornien, das damals größte Fernrohr der Welt, auf diese Stelle und fanden dort eine merkwürdige Doppelstruktur, die sie für zwei kollidierende Galaxien hielten.[1]
2 Einzelnachweise
- ↑ Siemens: Spektrum der Wissenschaft, Magazin, Ausgabe 1993
3 Weblinks
4 Andere Lexika
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