Peter-Prinzip

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Peter-Prinzip (auch Unfähigkeitsprinzip)[1] wurde von dem Schulpsychologen Laurence J. Peter entwickelt. Es besagt unter anderem, dass „in einer Hierarchie […] jeder Beschäftigte dazu [neigt], bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen“.[2][3] Das Prinzip wurde zusammen mit Raymond Hull in dem Buch The Peter Principle vorgestellt, das erstmals 1969 in den USA und 1970 in Westdeutschland erschien. Die These zählt zu den Klassikern in der nordamerikanischen Managementliteratur und der Soziologie.[4] Sie war jedoch ursprünglich als Satire gemeint.[5] Als Beispiel in Deutschland werden aus der Politik die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer[6] und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) genannt, aus der Wirtschaft Hartmut Mehdorn.[7]

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Peters Thesen

In der Theorie wird jedes Mitglied einer ausreichend komplexen Organisation so lange befördert, wie es auf seiner jeweiligen Position erfolgreich ist. Übersteigen die Anforderungen der neuen Position aber die Fähigkeiten, bleiben weitere Beförderungen aus. Peter behauptet, die Beförderung eines als unfähig erkannten Angestellten werde oft nur deshalb durchgeführt, weil unter den anderen Mitarbeitern ein Anreiz ausgelöst werden soll, sich ebenfalls für eine höhere Position zu bewerben.

In dem Buch von Peter und Hull werden viele Beispiele für Hierarchien in Wirtschaft und Verwaltung sowie die Unfähigkeit der dort Beschäftigten beschrieben. Seine konkreten Erfahrungen mit Hierarchien hat Peter hauptsächlich aus der kanadischen Schulverwaltung. Eine Voraussetzung für die Gültigkeit seiner These ist, dass genügend Hierarchie-Stufen vorhanden sind. Peter formulierte das Prinzip wie folgt: „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.“[2]

Die Verteilung der Stufen der Inkompetenz stellen die Autoren anhand der Gaußschen Kurve der Normalverteilung dar. Dabei fragen sie, wer in der Hierarchie die Arbeit leistet. Peter ist der Meinung, dass nicht alle zur gleichen Zeit ihre Stufe der Unfähigkeit erreichen: „Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben.“[2]

Als Beispiele aus seiner Beratungs-Praxis schildert Peter unter anderem die Tätigkeit eines Handelsvertreters und das Filialgeschäft. Er stellt fest, das oft sehr viel Energie für eine Karriere oder persönliches Wirtschaftswachstum verschwendet wird und dies zum Beispiel auf Kosten der Familie geht. Übersehen werde, dass eine Karriere daher oft von Problemen in zwischenmenschlichen bzw. sozialen Beziehungen oder sogar einer Ehescheidung begleitet ist.

2 Literatur

  • Laurence J. Peter, Raymond Hull: The Peter Principle, William Morrow & Co Inc, New York 1969
  • Laurence J. Peter: Schlimmer geht’s immer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung. rororo-Sachbuch 9595, Rowohlt-TB 19595, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-19595-X
  • Laurence J. Peter, Raymond Hull: Das Peter-Prinzip oder die Hierarchie der Unfähigen. Übersetzt von Michael Jungblut, 12. Auflage, Rowohlt-TB 61351, Reinbek bei Hamburg 2001, ISBN 978-3-499-61351-7
  • Matthias Weik, Marc Friedrich: Der größte Crash aller Zeiten: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft. Wie Sie jetzt noch Ihr Geld schützen können, BASTEI LÜBBE Verlag 2019

3 Siehe auch

4 Vergleich zu Wikipedia



5 Einzelnachweise

  1. Lena Patricia Lindenstruth: Karrieren jenseits von Führung Grundlagen und Gestaltungsdimensionen von Expertenlaufbahnen in der betrieblichen Praxis, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Seite 19
  2. 2,0 2,1 2,2 Laurence J. Peter, Raymond Hull: Das Peter-Prinzip oder die Hierarchie der Unfähigen, Reinbek bei Hamburg 1972, Kapitel 1
  3. englisch “In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.”
  4. Der größte Crash aller Zeiten: Seite 106
  5. Barron, James: Laurence J. Peter Is Dead at 70; His 'Principle' Satirized Business (en-US). In: The New York Times, 15. Januar 1990. 
  6. https://www.wiwo.de/my/politik/deutschland/gastkommentar-das-experiment-kramp-karrenbauer-ist-gescheitert/24981862.htm
  7. Der größte Crash aller Zeiten: Seite 105

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway