Nonnenberg (Flensburg)
Der Nonnenberg (auch: Margarethenberg)[1] ist bronzezeitlicher Grabhügel auf dem ein Grenzstein Flensburgs steht. Er befindet sich nördlich von Schäferhaus im Stadtteil Friesischer Berg.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
1.1 Von der Bronzezeit bis ins 18. Jahrhundert
Der bronzezeitlichen Grabhügel liegt inmitten eines Walls, der von Westen nach Osten verläuft und der die Grenze nach Harrislee markiert.[2] Wann dieser „Stadtgrenzwall“ aufgeschüttet wurde ist unklar. Der Grenzstein Flensburgs wurde 1601 auf dem ungefähr 3,50 Metern hohen Hügel errichtet.[3] Der Name „Nonnenberg“ für den Grabhügel ist seit dem Jahr 1768, auf Grundlage einer damals entstandenen Stadtkarte, bezeugt. Eine später bezeugte Namensvariante ist „Nunnenberg“, aus dem Jahr 1779.[4][5] Der Name des Hügels könnte gemäß dem Namen auf Nonnen hindeuten. Ob Nonnen aber in der dortigen Umgebung überhaupt gewirkt haben ist unbekannt.[6] In Flensburg existierte das Franziskanerkloster St. Katharinen. Östlich von Flensburg lag beim heutigen Glücksburg, das Zisterzienserkloster Rüde. Der Grund für die Benennung des Grabhügels ist somit unklar.[7][8] Die Karte von 1768 nennt den auf dem Hügel stehenden Stein als Grenzstein Nummer. 44.[9][10]
1.2 Ausgrabung 1958
Da der Nonnenberg durch den neu eingerichteten Truppenübungsplatz gefährdet schien, es wurde mit Schanzarbeiten gerechnet, wurde seine Hügelformation 1958 genauer untersucht. Dabei entdeckte man in der Erde vier aus Steinhaufen bestehende Gräber. Im Grab 1 unter dem Kernhügel befand sich ein gut erhaltener Holzsarg. Leichenspuren waren keine zu erkennen. Das Grab war geplündert worden und barg daher keine Beigaben mehr. Grab 2, südlich unterhalb von Grab 1, barg ein Doppelgrab, das ebenfalls geplündert worden war. Dort fand man einen Bronzedolch. Von den Leichen waren ebenfalls keine Spuren mehr erkennbar. Im ebenfalls zuvor schon geplünderten Grab 3, dass südlich unterhalb des Grabes 2 lag, war noch eine graue schmierige Erdschicht erkennbar, die auf die Leiche hindeutete. In der von den Plünderern durchwühlten Erde befanden sich noch das Bruchstück eines gedrehten Bronzefibelbügels, eine Bronzenadel sowie ein kleiner gebogener Goldring. Grab 4 befand sich nördlich von Grab 1 im Hügel. Nach Entfernung der oberen Steinschichten wurde ein Holzsarg entdeckt, der teilweise noch fest war. Von der Leiche waren noch verstreute Knochen außerhalb des Sarges zu finden. Beigaben waren nicht zu finden, dass Grab war auch geplündert worden. Bei weiteren Untersuchungen wurde jedoch festgestellt, dass unter diesem Grab verdeckt noch ein weiteres Grab mit einem Baumsarg zu finden war. In diesem befand sich ein Haarschopf mit einer Golddrahtspirale, eine Bernsteinspirale sowie ein Bronzedolch.[11]
2 Einzelnachweise
- ↑ Er ist nicht mit dem „Margarethenberg“ bei Bordelum an der nordfriesischen Nordseeküste zu verwechseln.
- ↑ Der Grenzverlauf zwischen Flensburg und Harrislee ist auf verschiedenen Stadtplänen erkennbar.
- ↑ Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein 6. Neumünster 1963, Seite 185
- ↑ Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Jungfernstieg
- ↑ Im Niederdeuschen entsprechen „Nonn“ wie auch „Nunn“ dem hochdeutschen Wort „Nonne“. Vgl. Johannes Sass: Der neue Sass – Plattdeutsches Wörterbuch – Plattdeutsch – Hochdeutsch, Hochdeutsch – Plattdeutsch. 2. Auflage, Wachholtz Verlag, Neumünster 2002
- ↑ Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Jungfernstieg
- ↑ Vgl. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Jungfernstieg
- ↑ Im Plattdeuschen kann „None“ auch Mittagsschlaf bedeuten, ähnlich dem englischen „noon“, dass bekanntlich „Mittag“ bedeutet. vgl. Langenscheidt. Lilliput Plattdeusch. Berlin und München 2000
- ↑ Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005 , ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Jungfernstieg
- ↑ Flensburger Stadtgeschichte e.V. (Hg.): Geschichte erfahren. Eine Entdeckungstour entlang Flensburgs alten Grenzsteinen, vom 1. Dezember 2012; Die GPS-Koordinaten des Posters sind offenbar fehlerhaft oder entsprechen nicht dem allgemeinen Standard. Die Grenzsteine sind gemäß der dort genannten Koordinaten nicht bestimmbar. Der Grenzstein 44 ist beispielsweise mit der Koordinate „GPS 3523426/60725600“ angegeben.
- ↑ Jakob Röschmann: Vorgeschichte des Kreises Flensburg. Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde in Schleswig-Holstein 6. Neumünster 1963, Seite 185 ff.
3 Weblinks
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