Nahum Goldmann

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Nahum Goldmann (* 10. Juli 1895 im heutigen Wischnewo, Weißrussland; gest. 29. August 1982 in Bad Reichenhall) war Gründer und von 1949 bis 1977 Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC).

Im Gegensatz zu Ben-Gurion und den meisten führenden Zionisten setzte sich Goldmann von Anfang an für eine Zusammenarbeit von Juden und Arabern bzw. "Palästinensern" ein. Er geriet so in Konflikt mit rechten und linken Politikern die auf einen ethnisch homogenen jüdischen Staat hinarbeiteten. [1] Als er im Jahr 1970 einen Vermittlungsversuch mit dem ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser unternahm, verhinderte die israelische Regierung das Gespräch und wertete Goldmanns Versuch der Kontaktaufnahme zu Jassir Arafat, dem Anführer der Terrorgruppe PLO, im Jahr 1974 sogar als Verrat. [2]

Später wandte sich Goldmann gegen die in den USA mächtige Organisation AIPAC, welche jegliche Kritik an Israel möglichst zu unterdrücken versuche, bis in Kongresswahlen hinein Kritiker unter Druck setze, [3] ihren Ansichten Zustimmende finanziell belohne, und nach Goldmanns Ansicht jede Möglichkeit einer Annäherung zwischen Israel und den "Palästinensern" verhindere. [4]

Nahum Goldmann wertete den Einfluss der deutschen Kultur auf die Juden sehr positiv:

"Als die Aufklärung Ende des 18. Jahrhunderts begann und die Juden - zumindest kulturell - aus ihrem Getto herauskamen und Anschluß suchten an die europäische Kultur, war das Hauptinstrument beinahe fast - ich will nicht sagen ausschließlich - das Deutsche. Der Einfluß der Deutschen, besonders aufs moderne Judentum war ungewöhnlich. Die Juden verdanken den Deutschen sozusagen alle Begegnungen mit der modernen europäischen Kultur." [5]

1 Weblinks

2 Einzelnachweise

  1. Hans Küng: Das Judentum - Die religiöse Situation der Zeit, Piper, München, 1991, S. 363
  2. Mordechai Bar-On: The Historians` Debate in Israel and the Middle East; in Ilan Peleg (Hrsg.): The Middle East peace process - Interdisciplinary perspectives, University of New York Press, 1998, S. 36
  3. Hans Küng: Das Judentum - Die religiöse Situation der Zeit, Piper, München, 1991, S. 669
  4. Didier Chaudet, Florent Parmentier und Benoît Pélopidas: When empire meets nationalism - Power politics in the US and Russia, Ashgate Publ., 2009, S. 16
  5. Zitiert nach Alfred Pfaffenholz: Was macht der Rabbi den ganzen Tag, Patmos-Verlag, Düsseldorf, 1995, S. 8 und 9

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