Muttersprache
Als Muttersprache bezeichnet man die vom Sprecher in der frühen Kindheit ohne formalen Unterricht erlernte, erste Sprache, die in der Regel durch eine enge Bezugsperson wie die Mutter vermittelt wird.
Die Frage nach der Muttersprache war insbesondere in der österreichisch-ungarischen Monarchie, einem Vielvölkerstaat, umstritten, da man befürchtete, dadurch das Aufkommen des Nationalismus zu begünstigen. Bei der Entstehung von Nationen und in internationalen territorialen Auseinandersetzungen, auch in den Kolonien, spielte die Sprache eine zunehmende Rolle. Der 1860 abgehaltene Internationale statistische Kongress in St. Petersburg bezeichnete die Sprache als einzigen Aspekt der Nationalität, der sich objektiv zahlenmäßig erfassen lässt.[1] In der Sowjetunion gab es die Möglichkeit, sich zum Beispiel für die russische Staatsbürgerschaft oder die Zugehörigkeit zu einer anderen Sowjetrepublik zu entscheiden - je nachdem, woher die Eltern stammten.
1 Andere Lexika
2 Einzelnachweise
- ↑ Emil Brix: Die Umgangssprachen in Altösterreich zwischen Agitation und Assimilation. Die Sprachenstatistik in den zisleithanischen Volkszählungen 1880–1910. Böhlau, Wien 1982, ISBN 3-205-08745-3.
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