Missionsreisen des Paulus

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Die Missionsreisen des Paulus begannen wahrscheinlich nach der ersten Apostelversammlung, an denen auch Paulus von Tarsus und seine Begleiter teilnahmen. Zunächst wurden wichtige Entscheidungen des Urchristentums - unter anderem zur so genannten Heidenmission getroffen. Für die orthodoxen jüdischen Gemeinden in den umliegenden Städten, die Paulus bereits ab 47 n. Chr. besuchte, waren viele Entscheidungen ein rotes Tuch. Nach dem Tod des Stephanus im Jahr 36 waren viele christliche Juden aus Jerusalem nach Syrien und sogar bis nach Zypern geflohen. Antiochia am Orontes war eine bedeutende Stadt des Römischen Reichs, und ebendort hatten einige damit begonnen, die Lehre Jesu auch den Griechen, also Nichtjuden, zu predigen. Die Nachricht davon versetzte die „Anhänger des Neuen Weges“ in Jerusalem in solche Aufregung, dass sie sogleich Barnabas nach Antiochia schickten, um die Sache zu untersuchen. Dieser fand zu seiner freudigen Überraschung eine überaus glaubensfeste Gemeinschaft vor. Er reiste dann nach Tarsus zu Paulus und nahm diesen mit nach Antiochia, wo sie das Bekehrungswerk unterstützten. Die beiden blieben ein ganzes Jahr lang in der Stadt, und hier in Antiochia wurde erstmals die Bezeichnung „Christen“ für die Anhänger des Christus – was nichts anderes als „Der Gesalbte“ bedeutet – geprägt.

Reisende hatten es zu jener Zeit relativ leicht, da die Römer in ihrem ganzen Reich ein Netz von Fernstraßen gebaut hatten, die gut instand gehalten wurden und dank eines funktionierenden Militärwesens ziemlich sicher waren. Auch der Seeweg stand dem Reisenden offen; fast alle Schiffe, die das Mittelmeer befuhren, nahmen Passagiere mit.

Paulus konnte mit den Gemeinden auch brieflich weiter in Verbindung bleiben. Seine Korrespondenz ist eine reiche Quelle von Informationen über die Anliegen und Probleme seiner weitverstreuten Herde von Gläubigen. Doch wichtiger noch ist der Einblick, den sie in die Lehren des Paulus vermittelt.

Man darf ja nicht vergessen, dass er verhältnismäßig spät, und zwar erst nach dem Tod von Jesus,[1] Apostel geworden war. Auch war er keineswegs immer einer Meinung mit den Jüngern in Jerusalem, die insbesondere Schwierigkeiten hatten, sich mit dem Konzept der „Heidenmission“ anzufreunden.

Paulus’ erste größere Missionsreise, um das Jahr 48 gemeinsam mit Barnabas unternommen, führte ihn nach nach Zypern – eine nahe liegende Wahl, da Barnabas aus Zypern stammte. Sie durchquerten außerdem den Süden von Anatolien, bevor sie in Antiochia am Orontes die Reise beendeten. (Apg 13–14 EU).

Die nächste Reise des Apostels (Apg 15-18) erfolgte in Begleitung des Silas. Er besuchte erneut Anatolien und setzte anschließend nach Makedonien über, von wo aus er schließlich nach Athen gelangte (Apg 17; u. a. predigte er in der Synagoge zu Athen). Hier erlebte er seine größte Niederlage, denn die Menschen dort, die im Geiste der griechischen Philosophie erzogen waren, zeigten sich von der christlichen Botschaft nicht sonderlich beeindruckt.

Weiter südlich, in Korinth, wurde er im Jahr 52 freundlicher aufgenommen (Apg 18) und blieb dort 18 Monate. Dann kehrte er er von seiner langen und höchst erfolgreichen Missionsreise heim nach Palästina.

Schon bald machte er sich wieder auf den Weg, und zwar nach Ephesus an der ägäischen Küste Kleinasiens. Dies war damals der bedeutendste Hafen der Region, eine dicht bevölkerte, weltoffene Stadt, die bereits auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken konnte. Er blieb zwei Jahre in der Stadt. Als er schon die Weiterreise plante, wurde er in einen Aufruhr verwickelt, in dessen Verlauf ein hysterischer Mob jeden bedrohte, der sich weigerte, der Stadtpatronin Diana – deren Kult unzählige Pilger anzog – den gehörigen Respekt zu erweisen.

Sobald er den Wirren entkommen war, schiffte sich Paulus nach Griechenland ein. Nachdem er weit in der Welt herumgekommen war, kehrte Paulus schließlich heim und ging in Caesarea an Land. Die Juden in Palästina waren damals gerade im Aufruhr gegen Felix, einen besonders üblen römischen Prokurator, begriffen.

Falsche Propheten zogen durchs Land, Räuberbanden terrorisierten die Bevölkerung, überall gab es Unruhen. Trotz alledem, und obwohl er bei Juden, Judenchristen und Römern persona non grata war, beharrte Paulus darauf, zum Passahfest nach Jerusalem zu reisen. „Ich bin allen alles geworden, damit ich auf jede Weise einige rette“, sagt Paulus im ersten Korintherbrief. Als er aber in Jerusalem nach dieser lebenslangen Devise handelte, wurde er im Jahr 56 n.Chr. auf dem Tempelberg an die Römer verraten:

Man behauptete, er habe einen Heiden in den Tempelbezirk geführt, und er hatte es nur dem schnellen Einschreiten römischer Soldaten, die von der Festung Antonia aus den Aufruhr beobachtet hatten, zu verdanken, dass er mit dem Leben davonkam (Apg 21-22).

Nachdem er erklärt hatte, dass er das römische Bürgerrecht besitze, brachte man ihn unter Bewachung nach Caesarea zum Prokurator Felix. Anschließend kam Paulus dort für zwei Jahre ins Gefängnis.

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hochspringen dieser wurde wahrscheinlich um das Jahr 33 hingerichtet

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