Ludwig der Fromme
Ludwig der Fromme (* 778; † 20. Juni 840 in Ingelheim am Rhein) war Sohn und Nachfolger Karls des Großen. Während seiner Kaiser-Regentschaft traten Zerfallserscheinungen des Frankenreichs auf: Ludwigs Söhne erhielten ab 817 relativ autonome Teilreiche.[1]
König Ludwig wird vorgeworfen, für den Untergang heidnischer Überlieferungen verantwortlich zu sein. So heißt es bei dem Ludwig-Biografen Thegan:[2] „Die heidnischen Lieder [oder: Gedichte], die er [Ludwig] in seiner Jugend gelernt hatte, verachtete er und wollte sie weder lesen noch hören noch lehren.“[3] In der Christianisierung des Frankenreiches sah er eine seiner wichtigsten Aufgaben.[4] In seiner Missionspolitik ging er über dessen Grenzen hinaus: 831 gründete Ludwig das Erzbistum Hamburg, von dem aus ganz Skandinavien missioniert werden sollte; Ebo von Reims und Ansgar, Bischof von Bremen und Hamburg, wurden in seinem Auftrag zu den Initiatoren der nordischen Mission.[5] Sein Beiname „der Fromme“ setzte sich erst im Laufe des 10. Jahrhunderts durch.
Vorgänger |
Herzog von Bayern 817–829 |
Nachfolger Ludwig der Deutsche |
Vorgänger |
Römischer Kaiser 813–840 |
Nachfolger Lothar I. |
1 Einzelnachweis
- ↑ dtv-Atlas Weltgeschichte, Band 1
- ↑ Gesta Hludowici, Kapitel 19
- ↑ in eckigen Klammern andere Übersetzung bzw. Interpretation
- ↑ Egon Boshof: Kaiser Ludwig der Fromme. Überforderter Erbe des großen Karl? In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bd. 103 (2001), S. 7–28, hier: S. 27.
- ↑ Wolfgang Seegrün: Das Papsttum und Skandinavien. Neumünster 1967, S. 24 ff.
2 Andere Lexika
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.