Lebensjahre von Max Planck

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Max Planck, einer der Begründer der modernen Physik, lebte von 1858 bis 1947. Sein Geburtstag ist der 23. April, sein Todestag der 4. Oktober. Jedes seiner knapp 90 Lebensjahre ist im folgenden kurz skizziert:

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1 Die frühen Jahre von 1858 bis 1887: Musikalität und Physikerkarriere

  • [00] Er wird 1858 in Kiel geboren als Sohn von Julius (41) und Emma (37) geb. Patzig.
  • [01] Er wächst mit fünf älteren Geschwistern auf, davon zwei aus des Vaters erster Ehe.
  • [02] Er hat die Geschwister Hugo, Emma, Hermann, Hildegard und Adalbert.
  • [03] Er bekommt noch ein Brüderchen: Otto.
  • [04] Er kommt in die Vorschule.
  • [05] Er erlebt 1864 den Einzug preußischer Truppen im noch dänischen Kiel.
  • [06] Er geht in die protestantische Kieler Gelehrtenschule nahe dem Elternhaus.
  • [07] Er hat das absolute Gehör, das in Elternhaus und Schule gefördert wird.
  • [08] Er nimmt an den Umzugsvorbereitungen der neunköpfigen Familie teil.
  • [09] Er tritt 1867 ins Münchener Maximiliansgymnasium ein.
  • [10] Er absolviert die zweite von vier Lateinklassen.
  • [11] Er erntet viel Lob für sein Orgel- und Klavierspiel.
  • [12] Er verliert seinen Bruder Hermann: im Deutsch-Französischen Krieg gefallen.
  • [13] Er nimmt im Unterricht den Energieerhaltungssatz “wie eine Heilsbotschaft” auf.
  • [14] Er ist ein fröhlicher Schüler mit tadellosem Benehmen.
  • [15] Er lernt die Bankierstochter Marie Merck kennen.
  • [16] Er macht 1874 das Abitur und schreibt sich an der Münchener Universität ein.
  • [17] Er legt sich unter dem Eindruck eines Mathematik-Kollegs auf das Physikstudium fest.
  • [18] Er komponiert 1876 eine beachtliche Operette (“Die Liebe im Walde”).
  • [19] Er unternimmt 1877 mit Freunden eine Fußtour nach und durch Norditalien.
  • [20] Er studiert zwei Semester in Berlin und wird Gymnasiallehrer in München.
  • [21] Er promoviert 1879 an der Münchener Universität, anknüpfend an Clausius.
  • [22] Er habilitiert sich 1880 als theoretischer Physiker.
  • [23] Er schreibt den Aufsatz “Verdampfen, Schmelzen und Sublimieren”.
  • [24] Er ist jahrelang unbesoldeter Privatdozent in München.
  • [25] Er lehnt einen Ruf an die Forstakademie in Aschaffenburg ab.
  • [26] Er beginnt eine Preisschrift für die Göttinger philosophische Fakultät.
  • [27] Er folgt 1885 einem Ruf an die Universität Kiel.
  • [28] Er heiratet 1887 Marie Merck.
  • [29] Er erhält den Göttinger Preis und wird 1888 erstmals Vater: Karl.

2 Die mittleren Jahre von 1888 von 1917: Forschung und Forschungspolitik

  • [30] Er wird als Extraordinarius an die Universität Berlin berufen (Nachfolge Kirchhoff).
  • [31] Er wird 1889 Vater von Zwillingen: Grete und Emma.
  • [32] Er ist Mitglied der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin.
  • [33] Er hat in Hermann von Helmholtz einen geliebten Mentor.
  • [34] Er wird 1892 zum Ordinarius ernannt.
  • [35] Er wird 1893 zum vierten Mal Vater: Erwin.
  • [36] Er wird 1894 in die Preußische Akademie der Wissenschaften gewählt.
  • [37] Er arbeitet über Wärmestrahlung.
  • [38] Er gibt einen 6-semestrigen Vorlesungszyklus über die klassische Physik.
  • [39] Er veröffentlicht 1897 Vorlesungen über Thermodynamik.
  • [40] Er trägt maßgeblich zur Bildung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft bei.
  • [41] Er veröffentlicht fünf Aufsätze “Über irreversible Strahlungsvorgänge”.
  • [42] Er wird 1900 zum Urheber der Quantenphysik, und sein Vater stirbt 83-jährig.
  • [43] Er publiziert “Über das Gesetz der Energieverteilung im Normalspektrum”.
  • [44] Er gewinnt in seinem Lieblingsschüler Max von Laue einen treuen Freund.
  • [45] Er wird für ein Jahr Dekan der Philosophischen Fakultät.
  • [46] Er zieht 1905 mit seiner Familie ins Grunewalder Haus Wangenheimstraße 21.
  • [47] Er veröffentlicht Vorlesungen über die Theorie der Wärmestrahlung.
  • [48] Er referiert und verteidigt 1906 Einsteins Relativitätstheorie.
  • [49] Er lehnt 1907 einen Ruf an die Wiener Universität (Nachfolge Boltzmann) ab.
  • [50] Er hält eine Gastvorlesung in New York (Columbia University).
  • [51] Er verliert 1909 seine Frau Marie (49): einem Lungenleiden erlegen.
  • [52] Er heiratet 1911 Marga von Hoeßlin (Nichte von Marie).
  • [53] Er vertieft den Nernst’schen Wärmesatz und wird ein letztes Mal Vater: Hermann.
  • [54] Er fungiert als beständiger Sekretar bei der Preußischen Akademie.
  • [55] Er holt 1913 Einstein aus Zürich nach Berlin.
  • [56] Er ist bei Kriegsbeginn 1914 Rektor der Universität, und seine Mutter stirbt 93-jährig.
  • [57] Er schreibt 1915 über “Das Prinzip der kleinsten Wirkung”.
  • [58] Er verliert 1916 seinen Sohn Karl (28): vor Verdun gefallen.
  • [59] Er verliert 1917 seine Tochter Grete (28): im Kindbett gestorben.

3 Die späten Jahre von 1918 bis 1947: Unsägliche Leidenszeiten

  • [60] Er wird nach dem Krieg Mitglied der DVP (Deutsche Volkspartei).
  • [61] Er verliert 1919 seine Tochter Emma (30): im Kindbett gestorben.
  • [62] Er nimmt 1920 in Stockholm den Physik-Nobelpreis (für 1918) entgegen.
  • [63] Er bringt (1916-1930) seine 5-bändige Einführung in die theoretische Physik heraus.
  • [64] Er spricht 1923 in der Preußischen Akademie über “Kausalgesetz und Willensfreiheit”.
  • [65] Er muss wegen der Inflation eine Nacht in einer Bahnhofshalle verbringen.
  • [66] Er hält 1924 eine Münchener Gastvorlesung: “Vom Relativen zum Absoluten”.
  • [67] Er spricht über “Physikalische Gesetzlichkeit” und wird Mitglied der Royal Society.
  • [68] Er wird 1926 emeritiert und gewinnt Erwin Schrödinger zum Nachfolger.
  • [69] Er nimmt 1927 an der fünften Solvay-Konferenz teil, mit Bohr, Heisenberg u. a.
  • [70] Er spricht in Leiden (Niederlande) über “Das Weltbild der neuen Physik”.
  • [71] Er bekommt 1929 zusammen mit Einstein die erste Max-Planck-Medaille verliehen.
  • [72] Er wird 1930 Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG).
  • [73] Er bereitet einen Londoner Vortrag über “Die Kausalität in der Natur” vor.
  • [74] Er legt im März 1933 Einstein den Austritt aus der Preußischen Akademie nahe.
  • [75] Er trifft als KWG-Präsident zum Antrittsbesuch bei Hitler ein.
  • [76] Er veranstaltet 1935 eine unerwünschte Gedenkfeier für Fritz Haber.
  • [77] Er schlägt Lise Meitner wiederholt vergebens für den Nobelpreis vor.
  • [78] Er hält 1936 in Leipzig den Vortrag “Vom Wesen der Willensfreiheit”.
  • [79] Er legt sein Amt als KWG-Präsident nieder und wird als “weißer Jude” denunziert.
  • [80] Er legt 1938 sein Amt als Sekretar in der Preußischen Akademie nieder.
  • [81] Er setzt sich 1939 gegen die Wahl eines Nazis zum Akademie-Präsidenten ein.
  • [82] Er unternimmt eine Vortragsreise nach Rom.
  • [83] Er spricht 1941 über “Sinn und Grenzen der exakten Wissenschaft”.
  • [84] Er hält Vorträge in Budapest, Zagreb, Prag, Bern, Helsinki und Stockholm.
  • [85] Er verliert 1944 sein Haus (Luftangriff) und besteigt noch einmal einen Dreitausender.
  • [86] Er verliert 1945 seinen Sohn Erwin (51): ermordet als Mitwisser des 20. Juli.
  • [87] Er und seine Frau werden bei Kriegsende von Rogätz nach Göttingen transportiert.
  • [88] Er nimmt, schwer leidend, 1946 an einer Londoner Newton-Gedenkfeier teil.
  • [89] Er stirbt am 1947 nach einem Oberarmbruch und mehreren Schlaganfällen.

4 Literatur

  • John L. Heilbron: Max Planck, Hirzel
  • Armin Hermann: Max Planck, Rowohlt
  • Astrid von Pufendorf: Die Plancks, Ullstein

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