Jesus Sirach

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Jesus Sirach ist der mutmaßliche Autor eines biblischen Buches, das unter verschiedenen Namen bekannt ist, zum Beispiel als die Weisheit des Ben Sira oder Das Buch Jesus Sirach. Der hebräische Titel war wahrscheinlich „Sprüche des Jesus, des Sohnes des Sirach“. Genauer müsste es „Buch Jesus', des Sohnes Eleazars, des Sohnes Sirachs“ heißen. Der griechische Titel lautete u. a. „Weisheit des Jesus, des Sohnes des Sirach“ oder kürzer „Weisheit des Sirach“. Und so blieben Verwechslungen mit den Sprüchen Salomos und auch mit Salomo als Autor, nicht aus. Bei den Rabbinern hieß es „Buch (bzw. Sprüche) des Ben Sira“. Bei den lateinisch sprechenden Christen, die das Buch im Katechismusunterricht verwendeten, erhielt es die Bezeichnung „Ecclesiasticus“, d. h. „Kirchenbuch“. Möglicherweise wurde das Buch Sirach dem Buche Ecclesiastes (Kohelet) gleichgeachtet (Salomo-Tradition).

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1 Leben

Das Buch selbst unterrichtet über Verfasser und Entstehungszeit des hebräischen Originals. Laut den Aussagen in Sir 50,27 EU und Sir 51,30 EU wurde es von einem Jesus, Sohn des Eleazar, Sohn des Sirach (Jesus Sirach) geschrieben. Die für die griechisch sprechenden Juden in Ägypten angefertigte Übersetzung stammt von dessen Enkel, der im 38. Jahr des Königs Euergetes (Ptolemäus VII. Physkon), also im Jahr 132 v.Chr. nach Ägypten kam. Bei der Auswanderung dürfte der Enkel noch jung gewesen sein; dagegen hat der Großvater, ein gebildeter, weitgereister, gesetzestreuer Weisheitslehrer, seine Schul- und Lebensweisheit sicher erst als älterer Mann schriftlich festgehalten. Aus seinen Aufzeichnungen kann stückweise fast ein Selbstbildnis erkannt werden (Sir 24,30-34 EU, Sir 33,16 EU ff. und Sir 39,1-11 EU sowie Sir 51 EU). Vermutlich handelt es sich Simon II., der zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. sein Amt ausgeübt hat. Somit kann das Jahrzehnt 180-171 als Abfassungszeit des hebräischen Originals gelten. Die griechische Übersetzung ist demgemäß einige Zeit nach 132 v.Chr. entstanden.

2 Anlass für das Buch

Jesus Ben Sira (Sohn des Jesus Sira) wollte besonders der Jugend und den geistig Führenden ein Weisheitsbuch, nämlich ein Lehrbuch der praktischen Lebensphilosophie schenken, das er aus dem Traditionsbestand seiner Religion, aus den heiligen Schriften und der israelitischen Geschichte erarbeitete. Obwohl Ben Sira im Talmud mehrmals nach Art der Bibel zitiert wird und die Rabbiner in Palästina sowie die hellenistischen Juden das Buch als ehrwürdig betrachtet und bis ins 10. Jahrhundert viel benutzt haben, ist es schließlich doch nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen worden. Trotz darauf zurückzuführender zeitweiliger Zweifel in christlichen Kreisen hat sich die Kanonizität des Buches in der Kirche durchgesetzt und wurde vom Konzil von Trient feierlich bestätigt. Es wird zu den Apokryphen des Alten Testaments gerechnet und daher von einigen christlichen Richtungen nicht als Teil der Bibel anerkannt.

Zahlreiche Anspielungen auf das Buch sind im Neuen Testament erkennbar, und es finden sich ähnliche Aussagen wie im Jakobusbrief (vergleiche zum Beispiel Jak 1,19 EU mit Sir 5,11 EU).[1] In den altkirchlichen Schriften werden Stellen aus dem Sirach-Buch sehr häufig zitiert.

3 Einzelnachweise

  1. Martina Marmann: Der Jakobusbrief als Relecture von Jesus Sirach - dargestellt an einem ausgewählten Beispiel (Jak 1,1-12), Seminararbeit, 2007

4 Weblinks

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