Internierungslager Wolfsberg

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Das Internierungslager Wolfsberg, auch bekannt als Stalag XVIII A (von 1939 bis 1941 zunächst Oflag XVIII B[1]) war im Zweiten Weltkrieg ein Kriegsgefangenenlager der deutschen Wehrmacht im Wehrkreis XVIII (Hauptsitz in Salzburg) südlich von Wolfsberg in Kärnten.[2] Im Stammlager in Wolfsberg waren bis zu 8000 Kriegsgefangene interniert. Ein weiteres Lager mit der Bezeichnung Stalag XVIII-A/Z wurde 100 km weiter westlich in Spittal an der Drau errichtet. Zusammen mit Nebenlagern in Kärnten, der Steiermark und Salzburg waren es im Juni 1944 rund 38.800 Gefangene.[3]

Ab 1939 wurden zunächst polnische Offiziere interniert (nach dem Überfall auf Polen), ab Mai/Juni 1940 belgische und französische Soldaten (Westfeldzug), im weiteren Verlauf des Krieges Engländer, Australier, Neuseeländer (z. B. gefangen im Balkanfeldzug 1941), Russen, Serben, US-Amerikaner und Italiener. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 wurden polnische Widerstandskämpfer im Lager inhaftiert.

Der größte Teil der Gefangenen musste in der Landwirtschaft als Knecht oder Erntehelfer arbeiten; daneben gab es Arbeitskommandos im Wegebau und in Industriebetrieben, im Bergbau oder etwa beim Bau der beiden Draukraftwerke Schwabegg und Lavamünd. Nach dem Ende des Krieges konnten die Gefangenen in ihre Heimatländer zurückgelangen; einzelne ließen sich in der Region Lavanttal nieder.[2]

Am 8. Mai 1945 wurde das Lager von einem deutschen Hauptmann der 8. britischen Armee unter Richard McCreery übergeben und unterstand ab 11. Mai der britischen Besatzungsmacht. Die Briten nutzten die Infrastruktur des Lagers, in dem vor allem führende Funktionäre der NSDAP aus der Steiermark und Kärnten inhaftiert wurden (siehe Entnazifizierung). Es erhielt die Bezeichnung „Camp 373“. Weitere Gefangene kamen unter dem Verdacht auf Kriegsverbrechen, insbesondere wegen hochrangiger Angehörigkeit zu Wehrmacht, SS und Gestapo hierher, wurden verhört und später zum Teil auch den Gerichten ihres Landes überstellt.[2] Das britische Internierungslager hatte zeitweise rund 7000 Gefangene und wurde 1948 geschlossen.

An das ehemalige Lager Stalag XVIII A erinnert heute nur noch der sogenannte „Russenfriedhof“ in Ortsteil St. Johann und die „Lagerstraße“ im Ort. Die letzte Baracke des Lagers wurde im Jahr 1999 abgerissen.[2]

1 Weblinks

2 Vergleich zu Wikipedia



3 Einzelnachweise

  1. Liste von Kriegsgefangenenlagern, Moosburg-online, v. 20. November 2013
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Flyer der Ausstellung „Lagerstadt Wolfsberg“ (PDF-Datei; 970 kB), abgerufen am 18. Oktober 2013
  3. https://en.wikipedia.org/wiki/Stalag_XVIII-A

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