Hyperborea

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Weltkarte nach Herodot

Hyperborea (altgriechisch Ὑπερβορέα) ist einer der Namen, mit dem die alten Griechen ein weit im Norden lokalisiertes paradiesisches Land bezeichneten, Hyperboreer sind demnach fernwohnende und unbekannte Völker. Hyperboreisch bedeutet wörtlich über oder nördlich von Boreas liegend. Denkbar ist auch eine Ableitung von nordgriechisch *βόρις „Berg“, was einen Wohnsitz „jenseits der Berge“ anzeigen würde.[1] Der Name Hyperboreer deutet darauf hin, dass man vorzugsweise die Völkerschaften des Nordens verstand. Strābon, ein griechischer Geograph, beschreibt die Hyperboreer als ein fabelhaftes Volk, das durch die Überlieferung mit den Tempeln in Delos, Delphi und Tempe in Verbindung gebracht worden sei.[2] Eine Übersetzung lautet:

„Der Name Hyperboreer bedeutet, daß es hoch im Norden, noch über den Boreas hinaus, wohnt und daher von dem kalten Nordwind nicht getroffen wird. Allenthalben erscheinen die Hyperboreer in ihrem milden, sonnigen und fruchtbaren Land als ein glückseliges Volk, ausgezeichnet durch Reinheit der Sitten und Frömmigkeit und von langer Lebensdauer. Sie wohnten in Hainen, lebten von Baumfrüchten und kannten weder Krieg noch Streit. Mit größtem Eifer lagen sie dem Kultus des Apollon ob, der vom Beginn des Frühlings bis in den Sommer hinein bei ihnen zu verweilen pflegte, und wurden weder durch Krankheit noch durch kraftloses Alter gestört.“

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1 Rezeption

In der Neuzeit wurde Hyperborea lange lediglich als Symbol für den hohen Norden verwendet,[3] also z.B. auch für Finnland. Der flämische Kartograph Abraham Ortelius (1527–1598) bezeichnete auf seiner Karte Europas 1572 den Nordatlantik zwischen Island und Grönland als „Oceanus Hyperboreus“. Van Windekens vertrat in den 1950er Jahren die These, die Hyperboreer seien eine primitive Kulturgemeinschaft gewesen, die im makedonisch-thrakischen Raum gelebt habe und in archaischer und klassischer Zeit zu einem mythischen Volk des Nordens umgedeutet wurden.[4]

2 Literatur

  • William Sale: The Hyperborean Maidens on Delos. In: Harvard Theological Review 54 (1961), S. 75-89

3 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hans von Geisau: Hyperboreioi. In: Der Kleine Pauly. dtv, München 1979, Bd. 2, Sp. 1274.
  2. Strabon, Geôgraphiká 7,3,1.
  3. Annemarie Ambühl: Hyperboreioi. In: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike. Metzler, Stuttgart 2010, Bd. 5, Sp. 801.
  4. A. J. Van Windekens: Les Hyperboréens. In: Rheinisches Museum für Philologie 100, 1957, S. 164–169

4 Vergleich zu Wikipedia




  • Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 844.
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 707-708.
  • Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 262-263.

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