Herodes

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Herodes (Begriffsklärung) aufgeführt.

Herodes (geboren 73 v. Chr. in Idumäa, wahrscheinlich in Marissa;[1] gestorben im März 4 v. Chr. in Jericho), auch Herodes der Große, war ein jüdischer König im Gebiet des heutigen Staates Israel. Als die Parther 40 v. Chr. in Judäa einfielen, musste er nach Rom fliehen, konnte jedoch mit römischer Unterstützung 37 v. Chr. Jerusalem erobern. Er ließ den Jerusalemer Tempel neu errichten, nachdem der alte Tempel baufällig geworden war. Im Matthäusevangelium spielt der Name Herodes eine zentrale Rolle als Rivale und Verfolger des neugeborenen Jesus von Nazareth, ihm wird der Kindermord in Bethlehem zugeschrieben (siehe Mt 2,3 EU); dabei handelt es sich aber wahrscheinlich um einen Sohn oder ein Gleichnis für die weitere Machtkämpfe.

Die Biografie des Herodes schrieb der jüdisch-hellenische Historiker Flavius Josephus: Einer eher positiven Darstellung in seinem Werk Jüdischer Krieg (Buch 1) folgte eine stark negativ getönte Darstellung des Herodes in seinem späteren Hauptwerk Jüdische Altertümer (Bücher 14 bis 17). Die erste Biographie des Herodes mit wissenschaftlichem Anspruch legte Walter Otto 1913 im Rahmen der Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft vor. Die Rolle des Herodes in der Geschichte wird unterschiedlich interpretiert.

Die Nachfolgeregelung teilte das Reich unter zwei Söhnen. Samuel Rocca behauptete, dass Herodes am Ende seines Lebens geistig verwirrt war.

1 Privates

Herodes war mit zehn Frauen verheiratet, manchmal auch gleichzeitig. Polygamie war weder in biblischen noch in rabbinischen Texten verboten; trotzdem ist Herodes der einzige bekannte Jude der hellenischen und römischen Zeit, der polygam lebte.[2] Einige Söhne sind namentlich bekannt, weil sie von Herodes zeitweilig als Nachfolger in Betracht gezogen wurden. Töchter spielten am Hof des Herodes keine wichtige Rolle.

Bekannte Söhne sind:

  • Herodes Archelaos (23 v. Chr–ca. 18 n. Chr.), Ethnarch von Samaria, Judäa und Idumäa, Sohn Herodes’ des Großen und seiner vierten Ehefrau Malthake
  • Herodes Boethos (* ca. 22 v. Chr.), erster Ehemann der Herodias, Vater von Salome, Sohn Herodes’ des Großen und seiner siebten Ehefrau Mariamne
  • Herodes Antipas (20 v. Chr.–ca. 39 n. Chr.), Sohn Herodes’ des Großen und seiner vierten Ehefrau Malthake, Tetrarch in Galiläa und Peräa, im Neuen Testament lässt er Johannes den Täufer hinrichten und spielt eine Rolle im Prozess Jesu
  • Herodes Philippos (ca. 20 v. Chr.–34 n. Chr.), Tetrarch in Ituräa und Trachontis, Sohn Herodes’ des Großen und seiner fünften Ehefrau Kleopatra

2 Andere Lexika





3 Einzelnachweise

  1. Hochspringen Ernst Baltrusch: Herodes. König im Heiligen Land, München 2020, S. 29. 34.
  2. Hochspringen Seth Schwartz: Das Judentum in der Antike. Von Alexander bis Mohammed. Reclam, Stuttgart 2016, S. 88.

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