Handball

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Dieser Artikel bezieht sich auf die Mannschaftssportart Hallenhandball; für andere Sportarten mit dem Namen Handball, siehe Handball (Begriffsklärung).

Handball ist eine Mannschafts-Sportart und wird heute hauptsächlich in einer Sporthalle als Hallenhandball ausgeübt. Das früher übliche Feldhandball wird praktisch nicht mehr gespielt.

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1 Geschichte

Die erste Handball-Weltmeisterschaft fand am 5. und 6. Februar 1938 in Deutschland statt, allerdings nahmen nur Männer daran teil. Die erste Handball-Weltmeisterschaften der Frauen gab es erst 1957 in Jugoslawien. Da in Deutschland der Feldhandball lange Zeit dominierte, gab es in sechs Sommerspielzeiten von 1967 bis 1973 sogar eine Feldhandball-Bundesliga.

2 Regeln

2.1 Spielfeld

Das Spielfeld ist eine rechteckige Fläche von 40m Länge und 20m Breite. Das Spielfeld wird von Linien begrenzt, diese heißen auf der Längsseite Seitenauslinien, auf der Breitseite Torauslinien. In der Mitte der Torauslinien ist auf jeder Seite ein Tor mit einer lichten Weite von 3m Breite und 2m Höhe angebracht, die Torpfosten schließen eben mit den Torauslinien ab, die Querlatte muss fest mit den Torpfosten verbunden sein. Die Linien zwischen den Torpfosten werden als Torlinien bezeichnet. Die Breite der Linien beträgt 5cm, ausgenommen die Torlinien, die 8cm breit sind. Die Tore sind sicher zu verankern, die Torpfosten müssen einen quadratischen Querschnitt von 8cm Seitenlänge besitzen und in Kontrastfarben gestrichen sein, wobei sich die Farben alle 20cm abwechseln. An den Torpfosten wird ein Netz so befestigt, dass ein Ball, der ins Tor gegangen ist, üblicherweise hängen bleibt. Rund um die Spielfläche sollte eine Sicherheitszone von einem Meter gegeben sein, hinter den Torauslinien jedoch zwei Meter.

Im Abstand von 6m vor dem Tor wird die Torraumlinie angebracht. Diese verläuft vor dem Tor parallel zu diesem und wird anschließend als Viertelkreis von 6m Radius bis zur Torauslinie gezogen. Die Freiwurflinie verläuft parallel zur Torlinie im Abstand von 3m und wird gestrichelt dargestellt, wobei sowohl die Strichlängen als auch die Zwischenräume 15cm lang sind. Weiters sind Markierungen für den 7m-Wurf im Abstand von 7m von der Tormitte sowie die Torwartgrenzlinie im Abstand von 4m vom Tor angebracht. Die 7m-Linie ist 1m lang, die Torwartgrenzlinie 15cm. Außerdem sind noch die Mittellinie eingezeichnet, die das Spielfeld in zwei 20x20m große Hälften teilt sowie die Auswechsellinien an den Seitenauslinien.

2.2 Spielzeit

Die normale Spielzeit für Mannschaften von 17 Jahren (Spielklasse U17 und älter) und mehr beträgt 2x30 Minuten mit einer zehnminütigen Pause. Für Mannschaften von 12-16 Jahren beträgt die Spielzeit 2x25 Minuten, darunter 2x20 Minuten, die Spielpause ebenfalls 10 Minuten.

Falls eine Entscheidung zwingend herbeigeführt werden muss und der Spielstand bei Spielende unentschieden lautet, beträgt die Verlängerung 2x5 Minuten mit einer Pause von einer Minute, die Pause nach Ende der regulären Spielzeit dauert fünf Minuten. Falls der Spielstand nach Ablauf der Verlängerung ebenfalls unentschieden lautet, wird eine zweite Verlängerung mit den gleichen Bedingungen angehängt. Nach Ablauf der zweiten Verlängerung wird eine Entscheidung durch 7-m-Werfen herbeigeführt.

Das Spiel beginnt durch den Anpfiff des Schiedsrichters und endet mit dem Schlussignal der Zeitmessanlage oder dem Signal des Zeitnehmers. Falls kein solches Signal ertönt, pfeift der Schiedsrichter, um das Spielende anzuzeigen

Das Spiel wird durch Time-out unterbrochen, das durch drei kurze Pfiffe des Schiedsrichters und Handzeichen angezeigt wird. Bei einer Hinausstellung, Disqualifikation oder Ausschluss eines Spieler muss zwingend ein Time-out gegeben werden, ebenso bei einem Team-Timeout. Jede Mannschaft hat pro Halbzeit Anspruch auf ein Team-Timeout, das eine Minute dauert.

2.3 Ball

Der Ball muss rund sein, aus Leder oder Kunststoff bestehen, er darf nicht glatt sein oder glänzen. Die Ballgrößen und -gewichte sind für jede Altersklasse männlich und weiblich getrennt festgelegt. Es müssen zwei Bälle bei jedem Spiel vorhanden sein, einer davon dient als Reserveball, um längere Spielunterbrechungen zu vermeiden. Der Schiedsrichter entscheidet über den Einsatz des Reserveballs.

2.4 Mannschaft

Handball wird als Mannschaftssport ausgeübt, es spielen zwei Mannschaften gegeneinander. Jede Mannschaft besteht aus bis zu 14 Spielern, von denen sich sieben gleichzeit auf dem Spielfeld befinden dürfen. Ein Spieler muss während des gesamten Spieles als Torwart bezeichnet sein. Jeder Feldspieler kann jederzeit die Position des Torwarts einnehmen, umgekehrt kann der Torwart jederzeit im Feld spielen. Zu Spielbeginn müssen mindestens fünf Spieler jeder Mannschaft antreten, die Zahl der Spieler kann jederzeit während des Spieles auf 14 ergänzt werden.

2.5 Torwart

Der Torwart hält sich im Torraum auf, der von keinem anderen Spieler betreten werden darf. Der Torwart darf den Ball mit allen Körperteilen berühren, für ihn gelten die Regeln über die Ballführung nicht, d.h. er darf den Ball länger als drei Sekunden halten und mehr als drei Schritte im Ballbesitz machen. Er darf den Torraum verlassen, ist dann den gleichen Regeln wie die Feldspieler unterworfen. Der Torwart darf gegnerische Spieler nicht gefährden. Solange er sich im Torraum aufhält, darf er den Ball nicht berühren, wenn sich der Ball außerhalb des Torraums auf dem Boden liegt oder rollt. Bei Ausführung eines 7-m-Wurfs muss sich der Tormann mit mindestens einem Fuß im Bereich zwischen Torwartgrenzlinie und Torlinie aufhalten. Beim Abwurf wirft der Torwart aus dem Torraum den Ball in das Spielfeld.

2.6 Torraum

Der Torraum – dazu zählt auch die Torraumlinie – darf von keinem Feldspieler betreten werden, wobei bereits die Berührung der Torraumlinie mit einem beliebigen Körperteil als Betreten zählt. Betritt ein Spieler im Ballbesitz den Torraum, so ist wegen Übertritts auf Abwurf zu entscheiden, ebenso wenn sich ein Spieler ohne Ball dadurch einen Vorteil verschafft. Hat der Spieler beim Betreten des Torraums den Ball bereits abgespielt oder sich keinen Vorteil durch das Betreten verschafft, bleibt dies ungeahndet. Z.B. ist es dem Spieler erlaubt, nach einem Torwurf im Torraum zu landen.

Solange sich der Ball auf dem Boden im Torraum befindet, liegend oder rollend, darf er nur vom Torwart berührt werden. Wenn der Torwart im Torraum den Ball in Händen hält, befindet sich der Ball sozusagen außerhalb des Spiels und muss vom Torwart durch Abwurf wieder ins Spiel gebracht werden. Berührt ein Mitspieler des Torwarts den Ball, solange er den Boden im Torraum berührt, wird auf Freiwurf entschieden, bei Berührung durch einen Gegenspieler ist ein Abwurf durchzuführen. Der Ball darf von jedem Spieler gespielt werden, solange er sich in der Luft befindet.

2.7 Spielen des Balls

Der Spieler darf den Ball mit allen Körperteilen vom Knie aufwärts berühren, werfen, fangen, stoßen, schlagen etc. Er darf den Ball höchstens drei Sekunden halten und nicht mehr als drei Schritte damit ausführen, während er den Ball in den Händen hält. Es zählt als Schritt, wenn der Spieler einen Fuß hebt und wieder auf den Boden setzt; wenn er den Boden mit einem Fuß berührt, springt und dann mit dem anderen Fuß landet; wenn er nach einem Sprung mit beiden Füßen gleichzeitig landet, danach einen Fuß anhebt und wieder absetzt oder zu einer anderen Stelle bewegt. Der Ball darf im Laufen getippt werden, nach dem Tippen dürfen höchstens drei Schritte durchgeführt oder drei Sekunden gewartet werden, bevor der Ball abgespielt werden muss.

Berührt ein Spieler im Ballbesitz den Boden außerhalb des Spielfeldes, so führt das zu einem Freiwurf für die gegnerische Mannschaft, auch wenn der Ball das Spielfeld nicht verlassen hat. Verlässt ein Spieler ohne Ballbesitz das Spielfeld, hat ihn der Schiedsrichter aufzufordern, in das Spielfeld zurückzukehren, im Wiederholungsfall ist auf sofortigen Freiwurf für die gegnerische Mannschaft zu entscheiden. Der Spieler ist deswegen nicht persönlich zu bestrafen.

Falls eine Mannschaft im Ballbesitz keine erkennbaren Versuche ausführt, einen Angriff durchzuführen oder ein Tor zu erzielen, oder die Ausführung eines Wurfes (An-, Frei-, Ab-, Einwurf) verzögert, so wird dies als passives Spiel mit einem Freiwurf gegen die betreffende Mannschaft geahndet.

2.8 Regelwidrigkeiten

Regelwidrigkeiten werden umgangssprachlich auch Fouls genannt.

Ein Spieler darf dem Gegenspieler den Ball weder aus der Hand reißen noch wegschlagen. Er darf ihn nicht mit Armen und Beinen sperren, sehr wohl aber mit dem Rumpf. Er darf ihn nicht wegdrängen oder -stoßen oder den Ellbogen in einer gefährdenden Art einsetzen. Es ist verboten, den Gegner an der Kleidung festzuhalten und in einen Gegenspieler zu laufen oder zu springen.

Fouls, die zumindest überwiegend den Körper des Gegenspielers zum Ziel haben, müssen zu einer persönlichen Strafe führen. Es muss fortschreitend bestraft werden, beginnend mit einer Verwarnung, dann Hinausstellung und schließlich Disqualifikation.

Für schwere Fouls sind weitere Stufen vorgesehen, sofortige Hinausstellung, Disqualifikation und Disqualifikation mit schriftlicher Meldung.

Für die Beurteilung der Schwere der Regelwidrigkeit sind folgende Kriterien heranzuziehen: Stellung (frontal, seitlich, von hinten), Körperteil des Gegenspielers (Oberkörper, Wurfarm, Kopf/Nacken/Hals, Beine), Intensität, Auswirkung (Beeinträchtigung der Ballkontrolle, Einschränkung der Beweglichkeit, Gefährdung). Besonders schwere Fouls sind ohne vorherige Verwarnung mit einer Hinausstellung zu ahnden, z.B. bei hoher Laufgeschwindigkeit, längeres Festhalten, Angriffe gegen Hals und Nacken, starke Schläge auf den Wurfarm.

Gesundheitsgefährdende Fouls sind mit Disqualifikation zu bestrafen, besonders gefährdet sind Spieler während des Sprungs.

2.9 Erzielen eines Tores

Wenn der Ball in vollem Umfang die Torlinie überquert hat, spricht man von einem Torgewinn, kurz Tor. Hat sich die Mannschaft des Werfenden oder einer der Offiziellen vor oder während des Wurfes nicht regelwidrig verhalten, ist vom Schiedsrichter auf Tor zu entscheiden. Eine Regelwidrigkeit der abwehrenden Mannschaft verhindert den Torgewinn nicht. Der Schiedsrichter zeigt durch zwei kurze Pfiffe und senkrechtes Heben des rechten Arms an, dass ein Tor erzielt wurde.

Wurde das Spiel unterbrochen, bevor der Ball die Torlinie vollständig überquert hat, wird kein Tor für die werfende Mannschaft gegegeben.

Wirft ein Spieler den Ball in das eigene Tor, so führt das zu einem Tor für die gegnerische Mannschaft. Eine Ausnahme stellt der Ballabwurf durch den Torwart dar, dieser kann nicht zu einem Tor führen.

2.10 An-, Ein- und Abwurf

3 Meisterschaften

Die großen Ereignisse im Handball sind die Weltmeisterschaften (WM):

4 Weblinks

5 Andere Lexika





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