Bevölkerungsaustausch durch Demographie
Bevölkerungsaustausch durch Demographie (oder in Bezug auf den Islam: Demografischer Dschihad) ist ein politisches Schlagwort aus dem rechten politischen Spektrum. Es behauptet, dass eine überdurchschnittlich hohe Geburtenrate Menschen bestimmten Glaubens auf politstrategischem Kalkül beruhe.[1] Politische oder religiöse Ideologien werden dabei gegenwärtig als treibende Kraft aufgefasst.
1 Gesellschaftliche Faktoren
Es kann neben der Geburtenrate viele plausible Gründe geben, warum die Zahl der Angehörigen einer Religion stärker wächst. Übertritte zur jeweils anderen Religion (Konversion) ist einer der Gründe. Gegenwärtig ist das Christentum vor dem Islam die mitgliederstärkste Weltreligion. Das Pew-Instituts in Washington erwartet zum Beispiel deutlich mehr Konversionen vom Christentum zum Islam und eine vermehrte Abwendung der Christen von ihrem Glauben. Rund 106 Millionen Christen werden sich demnach bis zum Jahr 2050 abwenden, während nur 40 Millionen durch Konversion hinzukommen. Das entspricht einem Minus von 66 Millionen, wobei der größte Teil - nämlich 61 Millionen - voraussichtlich keiner Religion mehr angehören werden.[1]
Neben der weltweiten Entwicklung gibt es in den einzelnen Staaten unterschiedliche Tendenzen. Zur Situation in der Türkei schrieb Gérard Bökenkamp in Bezug auf David Goldmans Buch „How Civilisatons die (and why Islam is dying too)”: „Pro Frau liegen die Reproduktionsraten der türkischen Bevölkerung in der Türkei bei 1,5 Kindern, die Geburtenrate einer kurdischen Frau liegt im Schnitt bei vier Kindern.“[2] Dabei ist zu bedenken, dass die Kurden in der Türkei eine Minderheit darstellen.
2 Sonstiges
Die Veröffentlichung demographischer Zahlen hat auch eine politische Wirkung. In der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurden Geburten besonders gefördert, obwohl Adolf Hitler und seine Parteigänger vom "Volk ohne Raum" sprachen. Als Auszeichnung wurde ab der vierten Geburt das Ehrenabzeichen "Mutterkreuz" verliehen. Einen anderen Weg beschritt die Volksrepublik China mit der "Ein-Kind-Politik" in den Jahren von 1979 bis 2015. 2012 lag die Geburtenziffer im Durchschnitt nur noch bei 1,55 Kinder pro Frau, womit China weltweit an 181. Stelle (von 224) stand.[3] In westlichen Ländern gab es immer wieder Warnungen vor der stark wachsenden chinesischen Bevölkerung. Anfang der 1980er Jahre hatte China die Grenze von einer Milliarde Menschen überschritten.
3 Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Dietrich Alexander: Fortpflanzungsrate: Muslime - Die Gewinner des demografischen Wandels, Die Welt am 23. Juni 2015: „2070 wird es erstmals in der Geschichte mehr Muslime als Christen geben, prophezeien US-Forscher. Die Gesellschaften verändern sich. Auch die deutsche. Hier wird jeder zehnte Bürger Muslim sein.“
- ↑ Gérard Bökenkamp: Rezension: Theopolitik und Geburtenrückgang, ef-magazin am 5. Mai 2014
- ↑ Laut CIA World Factbook
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