Gebirgssee
Als Bergsee oder Gebirgssee werden Binnenseen bezeichnet, die im Bereich eines Bergmassivs liegen und von relativ steilen Hängen umgeben sind. Der Begriff ist nicht scharf definiert; er hängt weniger von der Meereshöhe des Gewässers als von der Form des Geländes ab.
Ein Charakteristikum der meisten Bergseen in den Alpen und vergleichbaren Hochgebirgen ist der geringe Anteil an organischen Schwebstoffen, der dem Wasser gute Durchsichtigkeit und oft tiefblaue Farbtöne verleiht. Die Durchmischung ist geringer als in den Flachseen der Ebene, ebenso wie die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen.
Nicht zu den Bergseen gezählt werden Moorseen und Teiche, Kraterseen und künstliche Stauseen, auch wenn sie im Gebirge liegen. Werden natürliche Gebirgsseen - etwa für den Betrieb eines Wasserkraftwerks - zusätzlich aufgestaut, hängt die Zuordnung vom Ausmaß der Stauhöhe ab.
Die überwiegende Zahl der Seen sind Bildungen aus der Eiszeit (Glazialseen). Ihre Größe und Form wird vor allem von folgenden Faktoren bestimmt:
- Gelände (Kar- bzw. Talform, Hangneigung
- Art des Gesteins und seiner Porosität
- Stauvorgang (Moräne, Sediment- und Bodenbildung, Talzuschub, Bergstürze usw.)
- Zufluss (Quellbäche, Gletscher, mittlerer Niederschlag).
Größere Seen folgen i.a. dem Talverlauf und haben daher überwiegend längliche Form. Manchmal bilden sie eine aufeinanderfolgende Kette von Seen (z.B. Brienzer See-Lungernsee-Sarnersee in der Zentralschweiz, oder die Lahngangseen in der Obersteiermark), drei Landschitzseen ...). Langgestreckte Seen können auch an geologischen Störungslinien) entstanden sein wie etwa der Baikalsee im Südsibirischen Gebirge.
Die meisten kleineren Gebirgsseen liegen in Karen oder auf alpinen Hochflächen und haben daher vorwiegend runde Formen. Übergangsstadien zwischen Längs- und Rundformen finden sich oft im Bereich von Gebirgspässen (z.B. Turracher Höhe oder Reschensee, Silser- und Silvaplaner See).
Badeseen finden sich in höheren Regionen nur vereinzelt. Der höchstgelegene Badesee Kärntens ist der Weißensee (900 m), der seine Temperatur von bis zu 24°C der Lage in einem abgeschirmten Hochtal verdankt. Im allgemeinen haben Seen in dieser Höhe Sommertemperaturen von nur etwa 15°. Der tiefste alpine Badesee Deutschlands ist der Walchensee nahe der Tiroler Grenze mit 192 m Wassertiefe. Die großen Seen Oberitaliens wie Gardasee und Comersee werden trotz ihrer Lage und Steilufer nicht als Gebirgs-, sondern als Alpenseen bezeichnet. Nur ihre geringe Höhenlage (65 bzw. 200 m) macht sie zu Badeseen.
Manche Seen tragen den Namen "Bergsee", ohne im Gebirge zu liegen. Beim Heider Bergsee bei Köln geht die Namensgebung auf den früheren Kohlebergbau zurück.
Der Bestand an Fischen ist bei hochgelegenen Seen i.a. gering, weil rasch fließende Bäche die Zuwanderung erschweren. Vereinzelt haben sich autochthone Bestände ausgebildet. Auch die Entwicklung spezieller Arten wurde beobachtet, z.B. die Lachs- oder Seeforelle, eine Sonderform der Bachforelle, die in klaren Gewässern bis 1800 m Seehöhe vorkommt.
Vereinzelt kann ungeeignetes Aussetzen von Fischen zur Algenbildung und zur Verschmutzung von Bergseen führen, ebenso wie Abwässer von Schutzhütten. Ein Beispiel ist der Dvojno jezero beim Triglav [1]
1 Literatur und Weblinks
2 Einzelnachweise
- ↑ http://www.cipra.org/de/alpmedia/news/3683 Verschmutzung der Triglav-Bergseen
3 Andere Lexika
- Dieser Artikel wurde in der Wikipedia gelöscht.
Erster Autor: Geof angelegt am 09.11.2009 um 09:04, weitere Autoren: Svíčková, Hopsee, Haneburger, Typoteufel, Hao Xi
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