Gärten der Semiramis

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Die Gärten der Semiramis, auch die Hängenden Gärten von Babylon genannt, waren nach den Berichten griechischer Autoren eine aufwendige Gartenanlage in Babylon am Euphrat (im Zweistromland, im heutigen Irak gelegen). Sie zählten zu den sieben Weltwundern der Antike. Die griechische Sagengestalt der Semiramis wird manchmal mit der assyrischen Königin Schammuramat gleichgesetzt.

Einige Wissenschaftler[1][2] vertreten die These, dass die Berichte der Hängenden Gärten von Babylon eigentlich die weitläufigen Gartenanlagen des Palastes von Sanherib in Ninive und nicht in Babylon beschreiben.[3][4][5]

Kai Brodersen nimmt an, dass diese Gärten nie existierten, sondern dass ein unzugänglicher Palastgarten Nebukadnezars II. im Laufe der Jahrhunderte in der Fantasie der Autoren immer wunderbarere Formen annahm. Als Beleg führt er an, dass diese Bauten bis heute nicht sicher lokalisiert werden konnten, dass man dem Garten Bewässerungsformen unterstellte, die erst nach Nebukadnezar II. erfunden wurden und dass weder zeitgenössische babylonische Texte noch Herodot von einem solchen Bau berichten. Auch andere Autoren bezweifeln inzwischen die traditionelle Deutung, z. B. Michael Jursa.[6]

1 Weblinks

2 Andere Lexika





3 Einzelnachweise

  1. Stephanie M. Dalley: The mystery of the Hanging Garden of Babylon: an elusive world wonder traced. Oxford University Press, 2013, ISBN 978-0-19-966226-5, S. 31
  2. Wolfram von Soden: The Ancient Orient: An Introduction to the Study of the Ancient Near East. Erdman’s Publishing Company, Grand Rapids 1985, Seite 58.
  3. https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/welt/545029-Die-Haengenden-Gaerten-von-Ninive.html
  4. Stephanie Dalley: Nineveh, Babylon and the Hanging Gardens: Cuneiform and Classical Sources reconciled. In: Iraq. 56, 1994, S. 45–58.
  5. Stephanie Dalley: Ancient Mesopotamian Gardens and the Identification of the Hanging Gardens of Babylon Resolved. In: Garden History. Bd. 21, Nr. 1, 1993, Seite 7.
  6. Michael Jursa: Die Babylonier. Geschichte. Gesellschaft. Kultur. C. H. Beck Verlag, München 2004, ISBN 3-406-50849-9, S. 77.

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