Finanzialisierung

Als Finanzialisierung bezeichnet man die zunehmende Dominanz der Finanzsphäre (Banken, Börse, Investmentfonds, etc.) über die Realwirtschaft. Dies führt zu zunehmendem Reichtum für wenige Personen, und zu wirtschaftlichen Verwerfungen sowie Krisen, und einer zunehmende Verarmung breiter Schichten.

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1 Details

• Finanzialisierung ist eine Lehnübersetzung aus dem Englischen (financialisation).
• Luiz Carlos Bresser-Pereira versteht unter Finanzisilierung ein verzerrtes institutionelles Arrangement, das auf künstliche Weise finanziellen Reichtum schafft, d. h. ohne mit realwirtschaftlichen Produktionsprozessen verbunden zu sein.
• Während bis Anfang der 1980er-Jahre die Börsenwerte an den realen Wert der Unternehmen gekoppelt waren und relativ stabil waren, hat sich dieses Band später zunehmend gelockert. Die Börsenwerte wachsen seit 1985 viel stärker als die realen Unternehmenswerte, und sind außerdem sehr starken Schwankungen ausgesetzt.
• Während die Profitrate kontinuierlich steigt, sinkt die Investitionsrate dauerhaft.
• Die getätigten Geldanlagen der Finanzwirtschaft sind oft nur noch rein fiktiv.
• Dies hat für ganze Volkswirtschaften zerstörerische Folgen.
• Die Regierungen vieler Länder unterwerfen sich freiwillig dem Diktat der Finanzmärkte, was zu einer zunehmenden Legitimitätskrise der demokratischen Systeme führt.

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3 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Finanzialisierung) vermutlich nicht.

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