Die die Sonne lieben (Novelle von Joseph Goebbels)

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Joseph Goebbels im Jahr 1944 im Kreis seiner Famillie.
Die die Sonne lieben ist eine Novelle des NS-Propagandeministers Joseph Goebbels aus dem Jahr 1917.
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1 Entstehung

  • Goebbels studierte ab April 1917 an der Bonner Universität Altphilologie, Germanistik und Geschichte. In den Semesterferien daheim bei den Eltern in Reydt verfasste er die Novelle.
  • Goebbels sandte die Novelle der Kölnischen Zeitung zu, welche sie aber ablehnte. Daß die Kölnische Zeitung dies Werk zurückgeschickt hatte, erschien ihm verständlich. Seine einsichtsvolle Selbsteinschätzung spricht nicht gerade für die in der Literatur immer wieder geäußerte These, er sei zur Selbstkritik völlig unfähig gewesen, habe seinen Mißerfolg als Schriftsteller allein den jüdischen Verlagen angelastet und sei erst dadurch zum Antisemiten geworden. [1] In sein Tagebuch schrieb er selbstkritisch:
"Novellen. „Ein fahrender Schüler“. „Die die Sonne lieben“. Schwülstig sentimental. Kaum noch zu genießen. Von der K. Z. zurückgeschickt. [...] Novellen „Märchenballade“. Alles im selben Stil." [2]

2 Inhalt

Die Novelle beginnt mit den lyrischen Worten: "Es gibt Sommertage im Leben, deren Leuchten nie vergeht. Wer je einen solchen Sommertag erlebte, trägt einen Schimmer davon in seinen Augen sein Leben hindurch. Wie eine stille, ferne Sehnsucht liegt es in seinen Träumerblicken, und manchmal geht sein Auge in die Weite, als suchte es fern im Meere die einsame Insel des Glücks. Wer immer einen solchen Tag sein Eigen nennt, ist ein Kind der Sonne."
  • Thema der Novelle ist eine unglückliche Liebesbeziehung zwischen der ältesten Deichgrafentochter Klein-Marga und dem großen blonden Jürg.
  • Die beiden Liebenden werden als "Sonnenkinder" dargestellt. So beginnt die Novelle folgendermaßen:
"Es gibt Sommertage im Leben, deren Leuchten nie vergeht. Wer je einen solchen Sommertag erlebte, trägt einen Schimmer davon in seinen Augen sein Leben hindurch. Wie eine stille, ferne Sehnsucht liegt es in seinen Träumerblicken, und manchmal geht sein Auge in die Weite, als suchte es fern im Meere die einsame Insel des Glücks. Wer immer einen solchen Tag sein Eigen nennt, ist ein Kind der Sonne. Und diese Kinder der Sonne haben in sich das Glück, einen solchen Tag reinen Herzens auskosten zu können, fühlen in ihrem Herzen die geheimnisvolle Macht, in der Erinnerung an jene Sommerstunden reinen Herzens weiterzuleben, und wenn sie dann nach einem Leben voll Sonne und Zufriedenheit, voll Glück und Liebe die müden Augenlider zum letzten Schlummer schließen, so gilt ihr weher Scheideblick dem Leuchten der Sonne, die sie im Leben so geliebt."
  • Bereits einen Tag nachdem sie sich ihre Liebe gestehen, muss Jürg fort, weil er studieren will. Dort hat er Klein-Marga bald vergessen. Goebbels schreibt hier u.a.:
"Bald schon hatte er im Rausch des neuen, froh und ungebundenen Lebens die kleine Marga mit all ihren Sorgen vergessen, und draußen in der Heide weint ein verlassenes Mädchenherz dem Traum der Jugend nach."
  • Im Herbst des Jahres kommt es zu einem schweren Schicksalsschlag. Der Deichgraf Hans Eicksen kommt bei einer Sturmflut im heldenhaften Kampf gegen die See um.
  • Einige Jahre später heiratet Klein-Marga einen reichen Bankier. Die beiden ziehen nach Berlin. Sie kann ihre Heimat und den toten Vater aber nicht vergessen. Hier schreibt Goebbels u.a.:
"Oft, wenn der Abend sich auf die Erde niedersenkte, wenn graue Nebel aus den Gassen und Gäßchen aufklingen und in schweren, wogenden Wellen über die Häuser und Türme der nimmerruhen Stadt zogen, wenn der Regen gegen die Scheiben klatschte und der Novembersturm den alten Kastanien des großen Parks sein wildes Lied sang, dann stand sie wohl einsam und sinnend am Fenster ihres Gemaches und ließ den träumerischen Blick wegschweifen, fort, weit fort über die Lichter und Laternen, über die wimmelnde, wogende Menschenmenge da draußen, hinaus in die ferne, ferne Welt, wo draußen die Heide lag, wo das Meer rauschte. Und dann preßte sie ihr glühendes Gesicht gegen die kalten Scheiben, und ihr Auge war starr und weit. Auch dachte sie wohl ihres Vaters, der nun schon so lange im Dünensand ruhte, wie er sie immer vor allen anderen geliebt und umtreut."
  • Auch an ihre Jugendliebe Jürg denkt sie manchmal.
  • Eines Tages ist ein Privatdozent für orientalische Sprachen und Kultur, der kürzlich mit seiner Antrittsvorlesung beträchtliches Aufsehen erregt hat, zu einem Fest bei dem Ehepaar eingeladen. Es handelt sich dabei um Jürg. An dieser Stelle heißt es dann:
"Ihre Blicke treffen sich, und in jedem dieser Blicke liegt eine Welt von Tränen und Schmerz."
  • Jürg berichtet ihr von seinem Lebensweg. Nach seiner Promotion, reiste er in den Orient, um Material für seine Habilitation zu sammeln. Eines Abends beschließen die Kollegen, ein Lokal zweifelhaften Rufes (wohl ein Bordell) aufzusuchen. Als er das Lokal betreten möchte, erscheint vor seinem inneren Auge die blühende Heide, und in der Ferne braust das Meer. Er träumt davon, mit Marga im Heidegras zu sitzen und voll Glück über all diese Pracht zu staunen. Fluchartig verlässt er den Sündenpfuhl. Er zieht wieder nach Berlin, ist aber sehr depressiv, weil er sie noch immer liebt.
  • Beide erkennen aber, dass ihre Liebe keine Chance hat, weil sie verheiratet ist. Er wirft sich vor ihr auf die Knie und spricht:
"Marga, ich habe Dich geliebt bis heute. Deine Sonne hat mein Leben erwärmt, gib mir die Sonne, deren meine Seele bedarf. Marga, mein Kind, mein Heidekind, laß mich nicht so gehen. Ich weiß ja, daß ich ohne Dich nicht mehr leben kann. Gib mir die Sonne wieder, die Sonne. Oh, wie war damals die Heide so schön, wie brauste das Meer, wie sang der weiche West. Hörst Du, wie’s lockt und singt, es ruft uns, seine Kinder, die Kinder der Sonne. Komm, mit in die Heimat, zu neuem Glück und neuem Leben, gib mir, was mein ist, Deine Sonne."
  • Sie aber weiß, was trotz ihrer Liebe ihre Pflicht ist, und so sagt sie:
"Jürg, ist das die Sonne, die die Heide uns gab? Wisse, die Sonne ist rein und lauter, wie Gold, und all ihr Strahlen und Leuchten gilt nur dem reinen Glück. Was gut und recht ist, das ist die Sonne des Lebens. Das ist keine Sonne, die Du willst, denn es ist die Sünde, und Sünde ist schwarz wie die Nacht. Denke nicht, daß ich Dir zürne, denn ich weiß, daß Du gut bist, daß Du die wahre Sonne liebst. Suche Dir ein neues Glück in der weiten, schönen Welt, und nimm aus meinem Herzen mit ein Teil jener Sonne, die über der Heide liegt. Und nun Jürg mußt Du mich verlassen. Suche meiner zu vergessen und behalte die Sonne lieb, die warme Sonne. Jürg fahre wohl!"
  • Die beiden trennen sich. Jürg fährt kurz darauf wieder in den Orient, womit die herzzerreisende Novelle endet.

2.1 Literatur

  • Jürgen Oppermann: Das Drama Der Wanderer von Joseph Goebbels - Frühformen nationalsozialistischer Literatur, Dissertation, Karlsruhe, 2005

2.2 Einzelnachweise

  1. www.steiner-verlag.de
  2. Jürgen Oppermann: Das Drama Der Wanderer von Joseph Goebbels - Frühformen nationalsozialistischer Literatur, Dissertation, Karlsruhe, 2005, S. 46

3 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Die die Sonne lieben (Novelle von Joseph Goebbels)) vermutlich nicht.




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