Der Tanz mit dem Teufel (Roman)
Der Tanz mit dem Teufel - Ein abenteuerliches Interview ist ein Roman des österreichischen Schriftstellers Günther Schwab aus dem Jahr 1958. Darin stellt er die Kernspaltung als eine verbrecherische Verschwörung der geheimen Gesellschaft von Teufeln dar, durch welche die Menschheit verdorben werden soll. Er beschreibt insbesondere die propagandistischen Methoden, um die Kernkraftwerke in der Öffentlichkeit harmlos erscheinen zu lassen. Als dramaturgisches Mittel verwendet er dabei die Erlebnisse eines jungen Pärchens, das zufällig hinter die Kulissen einer Geheimorganisation blicken kann.[1] Der Historiker Joachim Radkau sieht in dem Roman eine „Kampfschrift“, die zu einem frühen Zeitpunkt „ein erstaunlich breites Spektrum von Argumenten gegen die Kerntechnik brachte“. Zugleich zeige sie auf, „wie die damalige noch wissenschaftsferne Situation der Kernkraft-Kritiker dazu verleitete, selbst vernünftige Argumente in einem dämonologischen Gewand zu präsentieren“.[2] Nach Ansicht des Journalisten Jan Grossarth ist Der Tanz mit dem Teufel „ein politisches Pamphlet, das als Roman verkleidet ist, doch mit Fußnoten gespickt wie eine Doktorarbeit“. In Schwabs „verschwörungsliterarische[m] Hauptwerk“ gehe es um „jenen sozialdarwinistisch durchtränkten Naturkitsch, der die geistige Basis der Blut-und-Boden-Ideologie war“.[3] Ein Jahr später - nämlich 1959 - erschien ein ähnliches Buch mit dem Titel Des Teufels Küche. Beide Bücher spielten ein wichtige Rolle beim Aufbau des von Schwab gegründeten Vereins Weltbund zum Schutz des Lebens.
1 Andere Lexika
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2 Einzelnachweise
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Schwab#Literarisches_Werk
- ↑ Joachim Radkau: Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft 1945–1975. Verdrängte Alternativen und der Ursprung der nuklearen Kontroverse. Rowohlt, Reinbek 1983, ISBN 3-499-17756-0, S. 445.
- ↑ Jan Grossarth: Waldseele. Günther Schwab war ein Pionier des Umweltschutzes: Er kämpfte gegen Atomkraft und Fertiggerichte. Seine Liebe zum Nationalsozialismus nahm ihm niemand übel. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 24. Mai 2015, S. 6.
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