Dekameron
Il Decamerone (italienisch) oder Das Dekameron von Giovanni Boccaccio ist ein Sammelband mit hundert Novellen und wurde ungefähr 1350 geschrieben. Der Titel bezieht sich auf die griechische Zahl "δέκα" (deka=zehn), denn es werden von zehn Personen an zehn Tagen täglich zehn Geschichten erzählt. Die Geschichten werden auf einem Landgut in der Nähe von Florenz erzählt und es wird für jeden Tag durch eine neue Person, die als "König" die Leitung hat, ein bestimmtes Thema vorgegeben:
Inhaltsverzeichnis
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1 Inhalt
1. Tag: Über den Stoff sprechen, der ihm am meisten zusagt.
2. Tag: Von Leuten berichten, die nach Unheil am Ende doch an ein glückliches Ziel kommen.
3. Tag: Wie jemand durch Scharfsinn ein ersehntes Ziel erreichte oder etwas Verlorenes
zurückgewann.
4. Tag: Es wird von Liebe gesprochen, die unglücklich ist.
5. Tag: Es wird von Liebe gesprochen, die nach mancherlei Widerwärtigkeiten doch glücklich
endet.
6. Tag: Wie leichtfertig Verspottete durch schnelle und witzige Antwort der Gefahr und dem Spott
entgingen.
7. Tag: Es werden Streiche erzählt, welche Frauen ihren Männern spielen.
8. Tag: Es werden Streiche erzählt, die sich Eheleute oder andere gegenseitig spielten.
9. Tag: Es wird das erzählt, was jedem behagt und einfällt.
10. Tag: Beispiele für Edelmut und Hochsinnigkeit.
Die Geschichten spielen in einer Ständegesellschaft mit Klerus, Adel und Dienstpersonal, wobei alle Novellen humorvoll geschrieben sind, der Klerus etwas veralbert wird und sich alles um die Liebe in ihren Farben und Schattierungen dreht.
2 Rezeption
Das Dekameron wurde bereits von Bocaccios Zeitgenossen als Meisterwerk erkannt. Die Abschriften wurden ins unendliche vervielfältigt und fanden sich in allen Bibliotheken. Schon 1470 bemächtigte sich die Buchdruckerkunst des Werkes, und die Auflagen folgten rasch aufeinander. Wohl beklagten sich die Mönche bitter über ein Buch, worin sie so übel behandelt wurden, aber der Vatikan tolerierte es lange. Erst das Konzil von Trient befasste sich mit dem Buch und setzte es auf den Index. Dieses Interdikt wurde aber bald wieder auf Wirken des toskanischen Großherzogs Cosimo I. wieder aufgehoben. [1]
Der Leser von heute wird genauso zum Lachen angeregt wie die Zuhörer damals, und man lernt so nebenbei die Verhältnisse in einer anderen Zeit kennen.
3 Ausgaben (Auswahl)
- Decameron, tipografo del Terentius, Neapel (erste Ausgabe, 1470?)
- erste deutsche Übersetzung von Arigo, Ulm ca. 1476
- Giovanni Boccaccio: Das Dekameron. Anaconda 2013. ISBN 978-3-7306-0047-4
4 Siehe auch
5 Weblinks
- Volltext auf www.zeno.org
6 Andere Lexika
- ↑ Vorwort von Johannes von Guenther in Giovanni Bocaccio: Das Decameron, P.P. Kelen Verlagsgesellschaft, Gütersloh, 1965, Seite 10
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