Cullinan-Diamant
Der 1905 in Südafrika entdeckte Cullinan-Diamant ist mit über 600 Gramm im Rohzustand der größte jemals gefundene Diamant.
1 Geschichte
1898 erhielt Thomas Cullinan, ein ehemaliger Maurer aus Johannesburg, einen kleinen dreikarätigen Diamanten (etwa 0,6 Gramm), der am Zaun einer Farm 38 km östlich von Pretoria in Transvaal gefunden worden war. Er forschte in der Umgebung des Fundorts, die bereits durch Diamantenfunde bekannt war, und versuchte daraufhin, dem Besitzer das Land auf einem Hügel abzukaufen, wo er den Ursprung des Diamenten vermutete.[1] Sieben Monate nach Beendigung des Burenkriegs, welcher die Unterstellung der Burenrepubliken unter britische Oberhohheit zur Folge hatte, entdeckte Cullinan im Dezember 1902 auf einer kleinen Erhebung weitere Diamanten. Der Hügel erwies sich als Kuppe eines alten Vulkans, Cullinan gründete hier ein Bergwerk, und schon bald lieferte die Premier-Mine mehr Diamanten als alle damals von De Beers kontrollierten Minen zusammen. Eines Abends, und zwar am 26. Januar 1905 sah Frederick Wells, der Übertage-Betriebsleiter der Mine, etwas in der Kimberlitwand glänzen. Er klappte sein Taschenmesser auf und grub den später als Cullinan-Diamant bezeichneten Stein aus.
Der Cullinan-Diamant war elf Zentimeter lang, sechs Zentimeter hoch und fünf Zentimeter breit. Er war fast so groß wie eine Männerfaust und wog 3.106 Karat, also 621,35 Gramm. Wells erhielt für seinen Fund eine Prämie von 2.000 britischen Pfund. Der Diamant wurde im April 1905 in London angeboten, fand aber bei der damaligen Preisvorstellung zunächst keinen Interessenten. Die Regierung von Transvaal kaufte den Diamanten im Jahr 2007 für 150.000 Pfund und überreichte ihn dem englischen König Edward VII. zu dessem 66. Geburtstag am 9. November als Geschenk.[2]
Als Vorsichtsmaßnahme gegen einen möglichen Diebstahl wurde für den Transport des Diamanten eine Kiste, die diesen angeblich enthielt, unter strenger Bewachung nach London verschifft, während der Cullinan tatsächlich in einem Päckchen mit einer Drei-Shilling-Briefmarke abgeschickt wurde. Nach eingehender Beratung beauftragte König Edward die renommierte Amsterdamer Diamantschleiferei der Brüder Asscher mit dem Schliff des Steines. Abermals wurde mit einem Trick gearbeitet: Die Royal Navy transportierte eine leere Kiste über die Nordsee, während Abraham Asscher mit dem Cullinam in der Tasche heimfuhr. Dort wurde der Rohdiamant vom Schleifer Joseph Asscher, Bruder von Abraham Asscher, 1908 in 105 Steine gespalten, davon neun große und 96 kleine Teile. Die neun großen Diamanten sind heute Teil der britischen Kronjuwelen und befinden sich im Tower of London.
2 Andere Lexika
3 Einzelnachweise
- ↑ Stephen Luscombe: The Cullinan Diamond. Abgerufen am 29. August 2024.
- ↑ Paul O'Neil und die Redaktion der Time-Life Bücher: Der Planet Erde - Edelsteine, Time-Life Books, 1984, Seite 141
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