Crowdfunding

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Crowdfunding (Aussprache [ˈkɹaʊdˌfʌndiŋ], von englisch crowd für ‚(Menschen-)Menge‘ und funding für ‚Finanzierung‘) entspricht etwa den deutschen Begriffen Schwarmfinanzierung oder Gruppenfinanzierung und ist eine Art der Finanzierung, die auf eine große Zahl von Teilnehmern und niedrige Einzelbeträge setzt. Mit dieser Methode der Geldbeschaffung lassen sich Projekte, Produkte, die Umsetzung von Geschäftsideen und Unternehmensgründungen finanzieren. Der englische Begriff ist international gebräuchlich. Es gibt keine Mindestbeteiligung wie bei anderen Finanzierungsformen. Eine so finanzierte Unternehmung und ihr Ablauf werden oft auch als eine Aktion bezeichnet.

Die Kapitalgeber sind eine Vielzahl von Personen – in der Regel Internetnutzer, da zum Crowdfunding meist im World Wide Web aufgerufen wird. Eine Aktion ist durch eine Mindestkapitalmenge gekennzeichnet, die durch die Masse fremdfinanziert sein muss, bevor die Aktion startet. Im Verhältnis zur Mindestkapitalmenge leistet jedes Mitglied der Masse (Crowdfunder) nur einen geringen finanziellen Anteil. Neben Einmalzahlungen sind regelmäßige Zahlungen (z.B. monatlich), aber auch Spende üblich. Einige Organisationen stellen auch Spendenbescheinigungen aus.

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1 Geschichte

Zunächst wurde der Begriff des Crowdsourcing von Jeff Howe in einem Wired-Artikel geprägt. Einige Jahre später erarbeitete er auch erste Ansätze für eine Definition des Begriffs Crowdfunding, angelehnt an Crowdsourcing. Crowdfunding gilt heutzutage eher als Variante für die Finanzierung von Nischen-Projekten, die sonst wenig Chancen im Markt haben. Crowdfunding findet man bereits im 19. Jahrhundert. So wurde z. B. der Sockel für die Errichtung der Freiheitsstatue durch 160.000 Einzelspenden ermöglicht.[1] Vergleichbar ist Crowdfunding mit einer Genossenschaft; der Unterschied besteht darin, dass die Rechtsform nicht festgelegt ist und meist keine Abstimmungen erfolgen. Die Kapitalgeber haben in der Regel kein Stimmrecht, sondern bringen ihre Zustimmung nur durch die Höhe der Geldbeträge zum Ausdruck.

Mit der Herkunft dieser Eindeutschung beschäftigte sich im März 2013 der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch im Sprachlog in den Beiträgen And the Winner is: Crowdfunding![2] und Sprachschmuggler in der Wikipedia?[3] Dabei ergaben seine Recherchen, dass die deutsche Übersetzung des englischen Begriff ihren Ursprung in einem am 23. März 2011 erfolgten Eintrag im Artikel Crowdfunding der deutschsprachigen Wikipedia hat. Zudem fand er weitere Beispiel und bezeichnete daher die Wikipedia-Autoren als Sprachschmuggler.[2][3]

2 Deutschland

Zu den ersten bekannten Beispielen gehört die 2004 gestartete Finanzierung des Roadmovies Hatschi Madame – Sorry Monsieur. Dabei konnte durch den Erwerb einer Eintrittskarte ein Platz im Abspann erworben werden.[4] Einige mediale Aufmerksamkeit wurde Crowdfunding zuteil, als der Film Hotel Desire durch Spenden von 175.000 Euro finanziert wurde.[5] Das bis dato größte Crowdfunding-Projekt im Filmbereich in Deutschland startete die Kölner Firma Brainpool im Dezember 2011. Für den geplanten Kinofilm zur TV-Serie Stromberg wollte das Unternehmen bis März 2012 eine Million Euro einsammeln.[6] Nach zwei Tagen lagen die Einnahmen bereits bei über 150.000 Euro;[7] innerhalb einer Woche wurde die Plansumme erreicht.[8]

Die Novelle des Kleinanlegerschutzgesetzes vom 9. Juli 2015 hat auch das Crowdinvesting in Deutschland neu geregelt.[9]

3 Weblinks

4 Vergleich zu Wikipedia



5 Einzelnachweise

  1. The Statue of Liberty and America's crowdfunding pioneer. In: bbc.com. 2013-04-25. Abgerufen am 14. September 2018. (en)
  2. 2,0 2,1 Anatol Stefanowitsch (4. März 2013). And the Winner is: Crowdfunding!. Sprachlog. Abgerufen am 5. März 2013.
  3. 3,0 3,1 Anatol Stefanowitsch (5. März 2013). Sprachschmuggler in der Wikipedia?. Sprachlog. Abgerufen am 5. März 2013.
  4. Die Welt 2. August 2004, S. 24
  5. Anne Haeming: Filmexperiment "Hotel Desire": Drehe Porno gegen Spende. In: Spiegel Online. 2011-10-07. Abgerufen am 9. Juni 2018.
  6. Bernhard Hübner: Crowdfunding: "Stromberg" zettelt Revolution bei Filmfinanzierung an. In: www.ftd.de. 2011-12-16. Archiviert vom Original am 2012-01-07. Abgerufen am 14. September 2018.
  7. Stromberg - Der Film - seid dabei als Investoren - Stromberg Kinofilm. In: www.myspass.de. Archiviert vom Original am 2012-01-05. Abgerufen am 14. September 2018.
  8. „Stromberg – Der Film“: Er kommt! – Fans investieren 1 Millionen in weltweiter Rekordzeit / Dezember / 2011 / Presse / Home. In: brainpool.de. 2011-12-22. Abgerufen am 14. September 2018.
  9. Kleinanlegerschutz: Neues Gesetz in Kraft. In: bafin.de. 2015-07-10. Abgerufen am 14. September 2018.

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