Bootshafen der Marineschule Mürwik

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Datei:Eagle and Red Castle from 1937.jpg
Die Horst Wessel (heute Eagle), Schiff der Gorch-Fock-Klasse, beim Bootshafen vor der Marineschule 1937
Datei:Gorch Fock im Bootshafen der MSM, Tag der Bundeswehr 2015, Bild 13.JPG
Der Bootshafen mit Gorch Fock, Segelbooten und Segelschiffen der MSM im Juni 2015

Der Bootshafen der Marineschule Mürwik an der Flensburger Förde, jenseits des Flensburger Hafens entstand zusammen mit der Marineschule bis 1910. Heute wird er weiterhin als Hafen für kleine Boote und Schiffe der Marine genutzt. Mindestens einmal im Jahr liegt heutzutage für kurze Zeit das Seegelschulschiff der Schule, die Gorch Fock am Bootshafen. Wichtige Bestandteile des Bootshafens wurden als Kulturdenkmale Mürwiks eingetragen.[1]

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1 Geschichte

Der Bootshafen mit zugehörigen Bootstreppe entstand in den Jahren 1907 bis 1910 nach den Plänen von Adalbert Kelm.[2] Der am Wasser liegende Bootschuppen I wurde in den 1930er Jahren erweitert. Ungefähr 1937 wurde ein weiteres Gebäude, das Motorenwerk am Bootshafen errichtet.[3] Nachdem am 23. Mai 1945 der Sonderbereich Mürwik vollständigt besetzt worden war, wurden die Segelyachten der Marineschule Mürwik konfisziert und abtransportiert. Von diesen Schiffe kamen einige nach Kiel wo sie anschließend unter dem dem Stander des British Kiel Yachtclub (vgl. Kieler Yacht-Club) segelten.[4] Die in Flensburg irgendwo ebenfalls liegende Sagres wurde 1945 ebenso beschlagnahmt.[5]

Nach der Gründung der Bundeswehr 1955 begann im Jahr darauf wieder die Ausbildung von Marineoffizieren an der Marineschule.[6] 1958 und 1959 kaufte die Marine für die Schule zwei Zwölf-Meter-Rennyachten aus den 1930er-Jahren, die die Namen Ostwind und Westwind erhielten und seitdem als Ausbildungs-Segelyachten dienten.[7][8][9] 1959 wurde zudem die Gorch Fock für die seemänische Grundausbildung der Schule in Dienst gestellt. Das Schiff der Schule erhielt seinen Heimathafen in Kiel. Die Gorch Fock vollzog ihren ersten Antrittsbesuch in Mürwik aber offenbar noch im Jahr ihrer Indienststellung.[10] Die Gorch Fock besuchte Flensburg des Weiteren 1961, 1962, 1971, 1974, 1984 (zur 700-Jahresfeier der Stadt im Flensburger Hafen) sowie 1994.[11][12]

Ende September 2005 verkaufte die Marineschule die zwei Ausbildungs-Segelyachten Westwind und Ostwind auf Grund der Kosten für ihre Unterhaltung.[13] Heutzutage beherbergt der Bootshafen 27.Segelbote, neun Motorboote, Ruder- und Segelkutter, Zweimannsjollen vom Typ „Pirat“, Acht-Meter-Segelyachten vom Typ „Nadine 24“, Zehn-Meter-Segelyachten vom Typ „Hanseat 70B“ und drei über fünfzehn Meter große Yachten für die Ausbildung der Schule.[14]

Seit den 2000er Jahren lag die Gorch Fock mehrfach im Bootshafen, der sozusagen ihr „Kommandohafen“ darstellt. Zu Vereidigung der Marineoffizieranwärter, die alljährlich um den 20. Juli, dem Tag des Widerstandes gegen Hitler,[15][16] auf der Admiralswiese oberhalb des Boothafens stattfindet, ist es heute Tradition dass die Gorch Fock anwesend ist.[17] An Besuchertagen, beispielsweise dem Tag des offenen Denkmals oder dem Tag der offenen Tür, der mehrmals im Jahr ausgerichetet wird, werden beim Bootshafen zumeist kurze Pinassen-Rundfahrten angeboten.[18]

2 Anlagen des Bootshafens

Als Kulturdenkmale Mürwiks wurden der im Norden liegende Bootsschuppen I und das im Süden liegende Bootshaus, auch Bootsschuppen II genannt, eingetragen. Das zwischen den beiden Bootshallen liegende Motorenwerk wurde ebenfalls eingetragen. Außerdem wurde die Bootstreppe mit den Torbauten eingetragen, welche zum 20 Meter höher gelegenen Plateau führt, auf dem das Hauptgebäude der Schule steht.[19] Im Eingang des Wassertores steht des weiteren die hölzerne Statue des Prinzen Adalbert von Preußen, nach dessen Gründungsplänen 1848 die Reichsflotte entstand, die erste gesamtdeutsche Marine der deutschen Marinegeschichte, welche bis 1853 existierte.[20] Seit dem Jahr 1853 war er Oberbefehlshaber der Preußischen Marine.[21] Auch seine Statue wurde als Kulturdenkmal eingetragen.[22]

Unterhalb des Nordflügels der Schule liegt im nördlichen Bereich des Bootshafens die Nordmole mit dem Nordhafen. Direkt daneben unterhalb des Südflügels der Schule liegt die Südmole, auch Hansabrücke genannnt, mit dem Südhafen. Mit der Schließung des benachbarten Marinehafens (vgl. Sonwik) wurde die dortige Alte Blücherbrücke aufgegeben. Die Blücherbrücke wurde in Folge vor die Marineschule südlich der Südmole verlegt (Neue Blücherbrücke).[23][24]

3 Verschiedenes

  • Beim Bootshafen fließt die Osbek in die Förde.
  • Nördlich vom Bootshafen lag früher das Mürwiker Freibad.
  • Die Offiziersanwärter der Marineschule Mürwik, die früher einmal im Jahr mit ihren Segelbooten ein „Hot-Dog-Race“ zu Annies Kiosk veranstalteten, gaben ihrem Segelziel auf der anderen Fördeseite den Spitznamen Hotdoghavn (deutsch: Hotdoghafen).[25]

4 Einzelnachweise

  1. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, Seite 536
  2. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, Seite 532
  3. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, Seite 536
  4. GeZeiten. Die letzten Tage der Dönitz-Regierung in Mürwik, vom: 21. Dezember 2009; abgerufen am: 6. Dezember 2015
  5. Marine, Sagres, abgerufen am: 10. Dezember 2015
  6. Brigitte Cleve: Aufgewachsen in Flensburg in den 40er und 50er Jahren. Gudensberg-Gleichen 2011, Seite 59
  7. Yachtsportarchiv: "Westwind / Ostwind" - 12 mR, abgerufen am: 6. Dezember 2015
  8. Yachtarchiv 1940-1958, die deutschen Zwölfer, abgerufen am: 6. Dezember 2015
  9. Die Welt: Die "Sphinx" ist wieder auferstanden, vom: 8. Juni 2008; abgerufen am: 6. Dezember 2015
  10. Brigitte Cleve: Aufgewachsen in Flensburg in den 40er und 50er Jahren. Gudensberg-Gleichen 2011, Seite 60 f.
  11. Marine, Die Fahrten, abgerufen am: 10. Dezember 2015
  12. Flensburg-Online: Gorch Fock, abgerufen am: 10 Dezember 2015
  13. 2005: Marineschule Mürwik versteigert "Westwind" und "Ostwind", abgerufen am: 6. Dezember 2015
  14. Marine, Bootshafen und Marine, Teamwork unter Segeln, vom: 30 Mai 2011, jeweils abgerufen am: 10.Dezember 2015
  15. Deutsche Marine - Pressemeldung/ Pressetermin: Vereidigung an der Marineschule Mürwik - Offizieranwärter aus ganz Deutschland im Blickpunkt der Öffentlichkeit, vom: 3. August 2009; abgerufen am: 6. Dezember 2015
  16. Vereidigung an der Marineschule Mürwik, vom: 29. Juli 2013; abgerufen am: 6. Dezember 2015
  17. Vereidigung der Offizieranwärter am „Roten Schloss am Meer“, vom: 31. Juli 2015; abgerufen am: 6. Dezember 2015
  18. Marineschule Mürwik: Pinassen-Rundfahrt statt Gorch Fock, abgerufen am: 29. Juli 2015; abgerufen am: 10. Dezember 2015
  19. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, Seite 536 sowie: Liste der Kulturdenkmale in Flensburg-Mürwik
  20. Jörg Hillmann, Reinhard Scheiblich: Das rote Schloß am Meer. Die Marineschule Mürwik seit ihrer Gründung. Hamburg 2002, Seite 15 f.
  21. Herman Granier: Adalbert (Heinrich Wilhelm A.). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 779–788.
  22. Vgl. Liste der Kulturdenkmale in Flensburg-Mürwik
  23. Jörg Hillmann, Reinhard Scheiblich: Das rote Schloß am Meer. Die Marineschule Mürwik seit ihrer Gründung. Hamburg 2002, Seite 19
  24. Satzung der Stadt Flensburg über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Sonwik - Alter Marinestützpunkt Mürwik" (VEP Nr. 12), vom: 14. Juni 2002; abgerufen am: 5. Dezember 2015
  25. Flensburg Journal: Die Geschichte eines Kult-Kiosks, vom: 31. Juli 2013; abgerufen am: 11. Dezember 2015

5 Weblinks

 Commons: Bootshafen der Marineschule Mürwik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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