Gorch Fock (Schiff, 1958)
Die Gorch Fock ist ein Segelschulschiff der Deutschen Marine, das nach dem Schriftstellerpseudonym Gorch Fock benannt ist. Die Indienststellung erfolgte am 17. Dezember 1958, Heimathafen ist Kiel. Das Schiff wurde am 24. Februar 1958 auf Kiel (Schiffbau) gelegt. Wie schon die erste Gorch Fock der Reichsmarine von 1933 wurde sie bei Blohm & Voss gebaut. Vorausgegangen waren aufgrund des Untergangs der Pamir 1957 starke Kontroversen in der Bevölkerung und den Entscheidungsgremien über Fertigstellung und Indienststellung des Schiffes; dabei wurde unter anderem die Zweckmäßigkeit eines Segelschiffes für zeitgemäße militärische Aufgaben infrage gestellt. Beim Stapellauf hielt Rudolf Kinau, der Bruder Gorch Focks, die Taufrede auf Niederdeutsch. Der Taufspruch lautete: „Boben dat Leven steiht de Dod, aver boben den Dod steiht wedder dat Leven“ (Über dem Leben steht der Tod, aber über dem Tod steht wieder das Leben). Die Taufe selbst vollzog Rudolf Kinaus Tochter Ulli Kinau. Am 3. August 1959 trat die Gorch Fock ihre erste Auslandsreise an. Das Schiff wurde im Laufe der kommenden Jahre als „Botschafter Deutschlands unter Segeln“ weltweit bekannt. 1964 vertrat es Deutschland bei der Weltausstellung in New York. 1974 besuchte die Gorch Fock im Rahmen der Großseglerregatta von Kopenhagen nach Gdingen als erstes Kriegsschiff der Bundesmarine einen polnischen Hafen, 1977 den jugoslawischen Hafen Split. Im August 1976 wurde sie bei der Großseglerregatta aus Anlass der 200-Jahr-Feier der USA zum Sieger erklärt, da sie in Führung lag, als die Regatta wegen Flaute abgebrochen wurde. Inhaltsverzeichnis
1 InstandsetzungsarbeitenIn den Jahren 1985 und 1991 gab es verschiedene Umbauten und 2000/2001 eine längere Werftliegezeit,[1] so dass einige Ausbildungsfahrten stattdessen mit der dazu gecharterten, norwegischen Statsraad Lehmkuhl absolviert wurden. Im Jahr 2012 wurden Reparaturen für rund zehn Millionen Euro notwendig, obgleich das Schiff erst 2010 generalüberholt worden war.[2] Im Zuge einer Instandsetzung des Segelschiffs, die Dezember 2015 begonnen hatte, kam es im Dezember 2018 zu Korruptions- und Untreuevorwürfen gegen die Werft und einen Mitarbeiter der Marine, worauf die beiden Vorstandsmitglieder der damals beauftragten Elsflether Werft ihre Posten aufgeben mussten.[3] Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt wegen des Korruptionsverdachts.[4] Aufgrund der inzwischen stark gestiegenen Kosten für die Instandsetzungsarbeiten und des Korruptionsverdachts wurden die Arbeiten am Schiff im Dezember 2018 vom Verteidigungsministerium ausgesetzt.[5] Ein Bericht des Bundesrechnungshofes stellte im März 2019 zahlreiche Mängel im Zusammenhang mit der Instandsetzung fest. Für die Instandsetzungsarbeiten waren zunächst 10 Millionen Euro veranschlagt worden. Nachdem die Kosten im Januar 2017 auf 75 Millionen Euro veranschlagt wurden, bezifferte die Werft die Sanierungskosten im März 2018 auf maximal 135 Millionen Euro und schätzte, dass die Überholung Mitte 2019 abgeschlossen werden kann.[6]Zudem waren nicht alle Mängel vor Reparaturbeginn dokumentiert worden. Die Bundeswehr vertrat die Ansicht, eine Reparatur sei günstiger als ein Neubau. Der Bundesrechnungshof forderte, die Kosten der Instandsetzung zu deckeln und die Reparaturarbeiten notfalls zu stoppen und einen Schiffsneubau in Erwägung zu ziehen.[7] Nachdem die Elsflether Werft überraschend in finanzielle Schwierigkeiten geraten war und am 20. Februar 2019 Insolvenz anmelden musste,[8] wurden die Arbeiten auf der Fassmer-Werft fortgesetzt.[9] Nach der Übernahme der Elsflether Werft durch die Lürssen-Werft wurde die Gorch Fock zur Lürssen-Zweigwerft in Berne geschleppt.[10] 2 Siehe auch3 Weblinks Commons: Gorch Fock (1958) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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5 Einzelnachweise und Anmerkungen
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