Anzahl und Auswahl der Tiere auf Noahs Arche

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Verladung der Tiere auf die Arche Noah
Über die Anzahl und die Auswahl der Tiere, die Noah auf seine Arche mitnahm, besteht auch heute noch keine endgültige Gewissheit.
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1 Was die Bibel sagt

  • Nach der Bibel kündigte Gott eine große Sintflut an und befahl Noah folgendes:
"Und du sollst in den Kasten tun allerlei Tiere von allem Fleisch, je ein Paar, Männlein und Weiblein, daß sie lebendig bleiben bei dir. Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh nach seiner Art und von allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art: von den allen soll je ein Paar zu dir hineingehen, daß sie leben bleiben. (...) Aus allerlei reinem Vieh nimm zu dir je sieben und sieben, das Männlein und sein Weiblein; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männlein und sein Weiblein."
  • Was reine und unreine Tiere sein sollen wird an der Stelle nicht erklärt.
  • Dann stieg das Wasser und die Sinflut begann.
  • Nach 40 Tage landete die Arche glücklich am Berg Ararat. Das Wasser ging zurück und Menschen und Tiere stiegen glücklich aus und bevölkerten wieder die Erde.

2 Traditionelle Deutungen

  • Bereits der Kirchenvater Origenes widersprach dem Gnostiker Apelles, der meinte, auf der Arche hätten nicht alle Tiere Platz gefunden. [1]
  • Schon im 15. und 16. Jahrhundert wurden von Alfonso Tostade und Johannes Bueto Berechnungen über den Aufbau der Arche Noah angestellt. [2]
  • Auch später wurde zu dem Thema geforscht.
  • Die Arche hatte ungefähr die Maße 150 x 25 x 15 Meter. Sie hatte (siehe Bild) drei Stockwerke. Es ergaben sich 56.250 Kubikmeter Ladefläche.
  • Die Gesamtzahl der heute lebenden Tiere wird auf über eine Million geschätzt.
  • Wie diese Tiere alle dort Platz gefunden haben sollen könnte ein Problem sein.
  • Allerdings ist nach der Bibel nicht eindeutig klar, welche Tiere alle mitgenommen werden sollten. Fische und Amphibien mussten natürlich nicht an Bord, da sie ja im Wasser leben. Die Internetseite www.wort-und-wissen.de schätzt die Anzahl auf nur 145.000 Individuen.
  • Diese Anzahl könnte Platz gefunden haben. So scheint der biblische Bericht von Noahs Arche auch im Detail glaubhaft zu sein. [3]
  • In den USA halten 60% der Bevölkerung die biblische Erzählung von der Arche für historisch wahr und interpretieren das Wort Gottes wortwörtlich.

3 Liberalistische und modernistische Deutungen

  • Manche Menschen glauben nicht was in der Bibel steht und bezweifeln den Bericht über die Arche Noah.
  • Es gibt auch moderne theologische Interpretationen der Erzählung von der Arche Noah, welche die Geschichte eher symbolisch deuten. Die Frage, wie viele Tiere an Bord waren spielt bei solchen Deutungen kaum eine Rolle.
  • Die Geschichte wolle nach moderner Deutung zeigen, dass Gott die Menschen nicht ein zweites Mal vernichten will, sondern seine gesamte Schöpfung unter dem Friedenszeichen des Regenbogens bewahren will. Der historische Gehalt der Geschichte der Arche Noah sei zweitrangig und nicht gegeben. [4]
  • Theologen deuten die Sinflut auch als die herrschende Gottlosigkeit, und die Arche als die Gott nahe, rettende christliche Gemeinde/Kirche.
  • Friedrich Weinreb meinte zu den 40 Tage bis zur Landung der Arche u.a.:
"Das Gehen durch diese Welt ist dann wie ein Gehen durch das Wasser und damit auch ein Gehen durch die Zeit. Der Zug Israels durch die Wüste dauerte 40 Jahre, und der Aufenthalt in Ägypten als Bild der materiellen Zeit-Welt 400 Jahre. 40 Tage nach der Übergabe des Wortes Gottes an Mose werden das goldene Kalb gemacht und die steinernen Gesetzestafeln zerbrochen." [5]
  • Durch den Bibeltext im Originalwortlaut sind solche Deutungen nicht gedeckt.

4 Deutung über die Granatapfel-Feige-Weintraubezeit Epoche

In verschiedenen Regionen Zentralasiens und Nordeuropas ereigneten sich zwischen 13.000 und 9000 v. Chr. (am Ende des Pleistozäns und Beginn des Holozäns) kontinentale Megafluten durch Aufbrechen von Eisstauseen. Dieses zerstörte zum Beginn der Granatapfel-Feige-Weintraubezeit viele Gebiete in denen Nomaden lebten. Kennzeichen ist, dass diese schon einige Tierarten domestiziert hatte, wie z. B. den Wolf, das Schaf und die Ziege.[6][7][8][9][10]

Diese Fluten zerstörten zum Beginn der Granatapfel-Feige-Weintraubezeit viele Gebiete in denen Nomaden lebten. Kennzeichen ist, dass diese schon einige Tierarten domestiziert hatten, wie z. B. den Wolf, das Schaf und die Ziege. Somit verweist diese biblische Geschichte darauf, dass die domestizierten Tierarten gerettet werden konnten. In die Bibel floss dieser Text ein, weil die Überschwenungen als Strafe dafür angesehen wurden, dass der Mensch durch die Domestizierung in die Schöpfung Gottes eingegriffen hat. Zu vergleichen ist dieses, mit der heutigen Diskussion über Genetechnik.

--> siehe Geschichtliche Einordnung der biblischen Geschichten


5 Weblinks

6 Literatur

  • Rüdiger Kurth: Die Arche Noah und Utnapischtims Arche - Seetauglich und symbolträchtig, GRIN-Verlag, 2003

7 Siehe auch

8 Einzelnachweise

  1. Norbert Fischer: Augustinus - Spuren und Spiegelungen seines Denkens: Von den Anfängen bis zur Reformation, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 2009 , S. 86
  2. Lars A. Fischinger: Mystery Files - Die Suche nach der Arche Noah, chichili agency, 2011
  3. Fred Hartmann und Reinhard Junker: Paßten alle Tiere in die Arche Noah?
  4. www.arche-noah-heute.de
  5. Friedrich Weinreb: Schöpfung im Wort - Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Zürich, 2002, S. 449
  6. V. R. Baker: Global Late Quaternary Fluvial Paleohydrology: With Special Emphasis on Paleofloods and Megafloods. (PDF; 1,2 MB) In: John F. Shroder (ed.): Treatise on Geomorphology. Band 9: Fluvial geomorphology. Elsevier, Amsterdam 2013, S. 511–527.
  7. Keenan Lee: The Altai Flood. Auf: geology.mines.edu vom 4. Oktober 2004 (PDF_Datei (Archivversion vom 11. August 2011)).
  8. Alexei N. Rudoy: Glacier-dammed lakes and geological work of glacial superfloods in the Late Pleistocene, Southern Siberia, Altai Mountains. In: Quaternary International. Bd. 87, Nr 1, Januar 2002, S. 119–140, doi:10.1016/S1040-6182(01)00066-0 .
  9. Alexei N Rudoy, V. R. Baker: Sedimentary effects of cataclysmic late Pleistocene glacial outburst flooding, Altay Mountains, Siberia. In: Sedimentary Geology. Bd. 85, Nr. 1-4, Mai 1993, S. 53–62, doi:10.1016/0037-0738(93)90075-G (Volltext online).
  10. Victor R. Baker, Gerardo Benito, Alexey N. Rudoy: Paleohydrology of late Pleistocene superflooding, Altai Mountains, Siberia. In: Science. 15. Januar 1993, Bd. 259, S. 348–352 (PDF-Datei).

9 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Anzahl und Auswahl der Tiere auf Noahs Arche) vermutlich nicht.

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