André Herzberg

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André Herzberg (* 1955 in Berlin/DDR) ist ein deutscher Musiker, Sänger und Schauspieler. Bekannt ist er vor allem als Frontmann der Band Pankow.

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1 Leben

André Herzberg konnte mit der staatsnahen DDR-Rock-Musik nichts anfangen. Seine Leidenschaft war mehr die schwarze Musik eines James Brown oder der Rolling Stones, die sich ebenfalls anfänglich für die Musik des schwarzen Amerika interessierten. Nachdem die in der DDR sehr erfolgreiche Sängerin Veronika Fischer ein Konzert in West-Berlin genutzt hatte, um der DDR zu entfliehen, tat er sich mit ihrer Begleit-Band zusammen und gründete die Rockband Pankow, benannt nach dem Berliner Ortsteil, der gleichzeitig auch das abgeschlossene Wohnviertel der SED-Bonzen war.

Pankow spielte eigene Songs mit deutschen, meist recht respektlosen Texten, der Sound erinnerte oft an die Rolling Stones. Geliebt von der Jugend und mißtrauisch beäugt von den Funktionären, gelang der Band so manches dreiste Manöver So wurden zum Beispiel Texte zur Begutachtung vorgelegt, von denen die Band wußte, dass sie niemals genehmigt werden würden. Wie auf einem Basar ließ man sich dann auf die Passagen herunterhandeln, auf die es der Band schon im Vorfeld angekommen war. Als der Band das Berufsverbot drohte, wandte sich Herzberg an einen Standortkommandanten der Roten Armee, der die Gelegenheit erfreut nützte, um den deutschen Genossen zu zeigen, wer hier eigentlich das Sagen hatte. Danach konnte sich Pankow im Rahmen des Sytems relativ frei ausdrücken, sogar ein Gastspiel in West-Berlin wurde ermöglicht.

Nach der Maueröffnung organisierte Herzberg eine Tournee mit der Bigband der Roten Armee, die auf diese Weise bis zum Abzug der Westtruppe sinnvoll beschäftigt war.

Die Band Pankow wurde mehrfach für aufgelöst erklärt, fand aber immer wieder zusammen. In der Zwischenzeit betätigte sich Herzberg als Buchautor oder auch als Schauspieler. Er veröffentlichte zwei Solo-Alben und schrieb Songs für das Musical Das kalte Herz nach Wilhelm Hauff.

Der Sohn aus kommunistischem Elternhaus entdeckte nach der Wiedervereinigung sein Judentum. Während im Westen bei "heiklen" Themen gern einer Handvoll prominenter Juden wie Michael Wolffsohn, Michel Friedman, Rafael Seligmann oder Henryk M. Broder eine erste Deutungshoheit überlassen wird (wie bei Dancing Auschwitz), so wird im Osten André Herzberg gefragt, wie z. B. im Fall Thilo Sarrazin[1]

2 Videos

3 Diskografie (ohne Pankow)

  • 2008: Das kalte Herz, Dunefish (edel AG)
  • 2004: Losglöst, Dunefish
  • 1999: Herzberg 91-99 Ausverkauf (Sampler), K&P Music / BMG Ariola
  • 1994: Tohuwabohu, K&P Music / BMG Ariola
  • 1991: André Herzberg, K&P Music / BMG Ariola

4 Bücher

5 Weblinks

6 Einzelnachweise

  1. André Herzberg (Ex-Pankow) über Sarrazin

7 Andere Lexika





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