Werwolfprozesse in den Niederlanden

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Dem Volksglauben nach können sich Menschen bei Vollmond in reißende Bestien, sogenannte Werwölfe, verwandeln.
In den Niederlanden kam es in den letzten Jahrhunderten immer wieder zu Anklagen und Verurteilungen wegen Verwandlung von Menschen in Werwölfe. Viele Personen wurden wegen dieser Urteile dann hingerichtet.
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1 Details

  • Die Vorstellung, dass Menschen zeitweilig die Gestalt von Tieren annehmen können, findet man schon in der Antike und in allen Kulturen.
  • Der Glaube an Tierverwandlungen geht grundsätzlich davon aus, dass Männer wie Frauen böse Triebe in sich bergen, die sich in der Gestalt autonomer Wesen, oft wilden Tieren, äußern können.
    Werwolf in einem Holzschnitt von Lucas Cranach d. Ä. um das Jahr 1512.
  • Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war der Glaube an Werwölfe weit verbreitet. Selbst anerkannte Theologen wie Augustinus oder Thomas von Aquin befassten sich mit dem Thema.
  • Der Höhepunkt des Werwolfglaubens in den Niederlanden fällt auf das Ende des 16. und den Beginn des 17. Jahrhunderts.
  • Großes Aufsehen in den Niederlanden erregte u.a. der Werwolf-Prozess gegen den Deutschen Peter Stubbe. In den Niederlanden, in Dänemark und in England erschienen Flugblätter, teilweise mit Holzschnitten geschmückt, in denen die tatsächlichen oder angeblichen Gräueltaten des Peter Stubbe in allen Einzelheiten genüsslich geschildert wurden.
  • In den südlichen Niederlanden sind weniger Werwolfprozesse oder Erwähnungen von Werwölfen innerhalb von Hexenprozessen nachweißbar.
  • Belegt sind insgesamt nur elf Prozesse, in denen zwischen 1589 und 1661 sechs Männer verbrannt wurden. Nur drei von ihnen wurden explizit wegen Werwolftum hingerichtet.
  • 1598 verhaftete man Jan van Calster, der in Bonheiden als Werwolf mutmaßlich zwei Kinder totgebissen hatte. Er leugnete jedoch die Tat und wurde nur zur Begleichung der Prozesskosten verurteilt.
  • In Mechelen wurden Thomas Baetens im Jahr 1642 und Augustijn de Moor im Jahr 1649 als Werwölfe angeklagt, aber freigesprochen.
  • Henry Gardinn wurde im Jahr 1605 im Herzogtum Limburg als Werwolf verurteilt und verbrannt.
  • Jan Vindevogel wurde am 29. Juli 1652 in Ooike wegen Werwolftum erdrosselt und verbrannt.
  • Im Jahr 1595 gab es in Arnheim in Nordholland ein Werwolfverfahren gegen Johan Martensen aus Steenhuisen. Dieser war drei Jahre lang zusammen mit dem Teufel als Werwolf und acht bis zehn weiteren Wölfen umhergestreift. Er wurde am 7. August 1595 an einem Pfahl erdrosselt und verbrannt.
  • Folkert Dirks gestand im Jahr 1595, dass er und seine Kinder sich öfter in Werwölfe verwandelt hatte. Seine Tochter Hendrika gestand, mit dem Teufel geschlafen zu haben, und sich auch in einen Werwolf verwandelt zu haben. Beide wurden verbrannt. Die anderen Kinder kamen mit einer Geißelung davon.

2 Siehe auch

3 Weblinks

4 Literatur

  • Willem de Blécourt: "Werwölfe und Zauberer in den östlichen Niederlanden im 17. Jahrhundert, in: Hexenverfolgung - Frauenverfolgung?, Fachtagung mit dem Arbeitskreis Interdisziplinäre Hexenforschung, Stuttgart, 1989, Seite 73 ff.
  • Elmar M. Lorey: Henrich der Werwolf - Eine Geschichte aus der Zeit der Hexenprozesse mit Dokumenten und Analysen, Anabas-Verlag, 1998, Seite 242

5 Einzelnachweise


6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Werwolfprozesse in den Niederlanden) vermutlich nicht.

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