Theodor Litt

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Theodor Litt (* 27. Dezember 1880 in Düsseldorf; † 16. Juli 1962 in Bonn) war ein deutscher Kultur- und Sozialphilosoph und Pädagoge.

Litt entwickelte in der Auseinandersetzung mit Dilthey, Simmel und Cassirer einen eigenständigen Ansatz in der Kulturphilosophie und philosophischen Anthropologie, der von der dialektischen Sicht des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft, Mensch und Welt, Vernunft und Leben bestimmt war. Zugleich projizierte er diese Gedanken in eine geisteswissenschaftliche Pädagogik, die ihren Ausgangspunkt in der Reformpädagogik zu Anfang des 20. Jahrhunderts hatte und über Litts Schüler Klafki bis in die Diskussion zur Bildungsreform in den 1970er Jahren reichte. Litt identifizierte sich mit der Weimarer Republik und geriet als Rektor der Universität Leipzig in Konflikte mit dem Nationalsozialismus, wurde 1937 mit einem Vortragsverbot belegt sowie vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Dennoch veröffentlichte er weiter kritisch gegen die herrschende Ideologie. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte er sich nicht mit der Ideologie der SED arrangieren und wechselte deswegen an die Universität Bonn, wo er das Institut für Erziehungswissenschaften begründete.

1 Werke

1.1 Selbständige Veröffentlichungen

  • Geschichte und Leben. Von den Bildungsaufgaben geschichtlichen und sprachlichen Unterrichts. Leipzig/Berlin 1918; ab der 2., veränderten Aufl. mit dem Untertitel Probleme und Ziele kulturwissenschaftlicher Bildung.
  • Individuum und Gemeinschaft. Grundfragen der sozialen Theorie und Ethik. Leipzig/Berlin 1919; ab der 2., völlig neu bearbeiteten Aufl. 1924 mit dem Untertitel Grundlegung der Kulturphilosophie; 3., abermals umgearbeitete Aufl. 1926.
  • Erkenntnis und Leben. Untersuchungen über Gliederung, Methoden und Beruf der Wissenschaft. Leipzig/Berlin 1923.
  • Die Philosophie der Gegenwart und ihr Einfluss auf das Bildungsideal. Leipzig/Berlin 1925.
  • Möglichkeiten und Grenzen der Pädagogik. Abhandlungen zur gegenwärtigen Lage von Erziehung und Erziehungstheorie. Leipzig/Berlin 1926.
  • Führen oder Wachsenlassen. Eine Erörterung des pädagogischen Grundproblems. Leipzig/Berlin 1927.
  • Wissenschaft, Bildung, Weltanschauung. Leipzig/Berlin 1928.
  • Kant und Herder als Deuter der geistigen Welt. Leipzig 1930.
  • Einleitung in die Philosophie. Leipzig/Berlin 1933.
  • Die Selbsterkenntnis des Menschen. Leipzig 1938.
  • Der deutsche Geist und das Christentum. Vom Wesen geschichtlicher Begegnung. Klotz, Leipzig 1938, DNB 57463567X; Nachdr. als Gemeinschaftsausgabe: Fischer, Norderstedt; Leipziger Univ.-Verlag, Leipzig 1997, ISBN 3-926049-15-4 und ISBN 3-931922-55-3.
  • Das Allgemeine im Aufbau der geisteswissenschaftlichen Erkenntnis. Leipzig 1941.
  • Geschichte und Verantwortung. Wiesbaden 1947.
  • Denken und Sein. Stuttgart/Zürich 1948.
  • Mensch und Welt. Grundlinien einer Philosophie des Geistes. München 1948.
  • Staatsgewalt und Sittlichkeit. München 1948.
  • Wege und Irrwege geschichtlichen Denkens. München 1948.
  • Die Geschichte und das Übergeschichtliche. Hamburg 1949.
  • Geschichtswissenschaft und Geschichtsphilosophie. München 1950.
  • Der Mensch vor der Geschichte. Bremen 1950.
  • Naturwissenschaft und Menschenbildung. Heidelberg 1952.
  • Hegel. Versuch einer kritischen Erneuerung. Heidelberg 1953.
  • Das Bildungsideal der deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt. Bonn 1955.
  • Die Wiedererweckung des geschichtlichen Bewußtseins. Heidelberg 1956.
  • Technisches Denken und menschliche Bildung. Heidelberg 1957.
  • Leibniz und die deutsche Gegenwart. Wiesbaden 1947.
  • Wissenschaft und Menschenbildung im Lichte des Ost-West-Gegensatzes. Heidelberg 1958.
  • Freiheit und Lebensordnung. Zur Philosophie und Pädagogik der Demokratie. Heidelberg 1962.
  • Pädagogik und Kultur. Kleine pädagogische Schriften 1918–1926. Hrsg. von F. Nicolin, Bad Heilbrunn 1965.

1.2 Aufsätze

  • Die höhere Schule und das Problem der Einheitsschule. In: Monatsschrift für höhere Schulen. 18 (1919), S. 280–293.
  • Hegel und die Aufgaben deutscher Jugend. In: Jugendführer und Jugendprobleme (= Festschrift zu Georg Kerschensteiners 70. Geburtstag). Hrsg. von Aloys Fischer, Eduard Spranger. Leipzig/Berlin 1930.
  • Hegels Begriff des „Geistes“ und das Problem der Tradition. In: Studium Generale. Band 4. Springer
  • Leitsätze zur Begründung eines realistischen höheren Schulwesens. In: Bildung und Erziehung. 5 (1952), S. 241–244.
  • Charakterbildung geht vor Wissensbildung. In: Pädagogische Wahrheiten und Halbwahrheiten kritisch beleuchtet (= Festgabe für Wilhelm Flitner zum 70. Geburtstag). Hrsg. von Eduard Spranger. Quelle & Meyer, Heidelberg 1959, S. 41–67.

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