The Last Rose of Summer

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The Last Rose of Summer?
The Last Rose of Summer ist ein Lied, dessen Text und Melodie von dem irischen Dichter und Komponisten Thomas Moore im Jahr 1805 verfasst wurde. [1] Moore hatte als Grundlage für die Komposition das alte irische Volkslied The Groves of Blarney verwandt.
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1 Musikalische Merkmale des Liedes

  • Das Lied The Last Rose of Summer weist formal, rhythmisch und vom emotionalen Ausdruck typische Merkmale der Stilform des Air/Ayr/Ayre auf. Diese ab dem 16. Jahrhundert in England verbreitete, und später im Barock weiterentwickelte Form ist gekennzeichnet durch einen beschwingten, tanzartigen und teilweise auch schmerzlich klagenden Charakter, eine vierstrophige Gliederung, mitunter stark punktierte Melodiegestaltung und eine speziell im Barock vorhandene Vorliebe für Verzierungen der Melodie. [2]

1.1 Formale Gliederung

Notenbeispiel 2 - Klavierbearbeitung von The Last Rose of Summer
  • Das Lied umfasst 16 Takte, die wiederholt werden.
  • Großformal ergibt sich eine einfache Liedform des Schemas A - B - A.
  • Der viertaktige Teil A gliedert sich in einen jeweils zweitaktigen Vorder- und Nachsatz. Er wird wiederholt, so dass er acht Takte umfasst.
  • Der viertaktige Teil B wandelt die Melodie rhythmisch und von der Richtung der Intervallsprünge ab, und verwendet in der Begleitung teilweise andere harmonische Funktionen. Auch er gliedert sich in Vorder- und Nachsatz.
  • Danach folgen, minimal variiert, die vier Takte von Teil A.

1.2 Melodische Merkmale

  • Das ganze Lied, d.h. sowohl die Abschnitte A wie B, sind motivisch eng miteinander verwandt.
  • Vorherschend ist, abgesehen von kurzen Verzierungen in Teil B, die diatonische Gestaltung.
  • Wie in einfachen Volksliedern üblich, ist das Intervall der Terz dominierend. Daneben fällt noch der charakteristische Sextsprung (jeweils vom zweiten zum dritten Viertel der Motive) auf. Die restlichen Intervalle sind Sekundschritte.
  • Auffallendes Merkmal des Liedes ist die wellenförmige Bewegung der Melodie. Vom F im Auftakt bewegt sich die Melodie um eine Oktave zum F1 in Takt 1 empor, fällt dann schrittweise wieder zum F zurück, um sich dann wieder hoch zum C1 in Takt 3 zu bewegen. Von dort geht es dann zum F in Takt 4 abwärts.

1.3 Harmonische Gestaltung

  • Das Lied The Last Rose of Summer ist mit einfachen Grundfunktionen ausharmonisiert. Dies sind in Notenbeispiel 1 die Tonika, Subdominante und Dominante (Es-Dur, As-Dur und B-Dur) sowie die Moll-Parallele (c-Moll) und die tonleitereigene 2. Stufe (g-moll). Wie bei fast allen alten Liedern existieren daneben viele andere, leicht abweichende Harmonisierungen der Melodie. Dabei werden meist einzelne Akkorde durch andere substituiert. So ist z.B. in Notenbeispiel 2 das letzte Viertel des ersten Taktes nicht wie in Notenbeispiel 1 mit der Subdominante As-Dur ausharmonisiert, sondern mit einem verminderten Septakkord (f -gis - h -d). Dadurch wirkt diese Stelle dramatischer bzw. schmerzgetränkter. Auf das letzte Viertel im 2. Takt ist nicht wie in Notenbeispiel 1 die Moll-Parallele (die in Notenbeispiel 2 d-Moll wäre) gesetzt, sondern der Akkord G7. Mitunter werden auch zusätzliche Harmonien eingeschaltet. So in Takt 10, wo zwischen B-Dur und F-Dur für die Länge einer Achtelnote kurz noch B-moll erscheint.

1.4 Rhythmische Gestaltung

  • Das Lied steht im 3/4-Takt.
  • Es ist wesentlich von punktierten Notenwerten in Vierteln und Achteln geprägt.
  • Zusätzliche Überraschungsmomente schafft die Schwerpunktverschiebung durch Umkehrung des Modells aus langem Notenwert auf dem Taktschlag und nachfolgendem kurzen Notenwert (Takt 1, 2, 5, 6, 7, 8 und 9 in Notenbeispiel 1) zur Folge von kurzem und daran angehängtem langen Notenwert (Takt 3 und Takt 11). Dieses Modell ist aus schottischer und teilweise auch irischer Volksmusik als Scot/Scottish Snap bekannt. Dort tritt es allerdings meist, im Gegensatz zu diesem Lied, mit zusätzlicher Punktierung auf. [3] [4]

2 Text

Weiße Rose im Morgentau

Englischer Text:

Tis the last rose of summer,
Left blooming alone,
All her lovely companions
Are faded and gone.


No flow'r of her kindred.
No rosebud is nigh
To reflect back her blushes,
Or give sigh for sigh.


I'll not leave thee, thou lone one,
To pine on the stern,
Since the lovely are sleeping,
Go, sleep thou with them.


Thus kindly I'll scatter
Thy leaves o'er the bed,
Where thy mates of the garden
Lie scentless and dead.


So soon may I follow
When friendships decay;
And from love's shining circle
The gems drop away.


When true hearts lie wither'd
And fond ones are flow'n
Oh! Who would inhabit
This bleak world alone?


Mögliche Übersetzung in die deutsche Sprache: [5]

Die letzte der Rosen steht blühend allein;
All ihre Gefährten, sie schliefen schon ein.



Nicht Blume noch Knospe, ihr freundlich verwandt,
hat Seufzer noch Blicke zurück ihr gesandt.




Ich will dich nicht lassen verwelken am Strauch
Weil alle schon schlafen, geh, schlafe du auch.



Doch sanft streu ich nieder die Blätter so rot
Wo ruhen deine Lieben, gefühllos und tot.



So schnell möchte ich folgen, wenn Freundschaft verblüht,
Im Lichtkranz der Liebe der Schimmer verglüht.




Wenn die Zeit die treuen Herzen der Freunde zerschellt,
wer möchte dann weilen allein in der Welt?

3 Bearbeitungen

Notenbeispiel 3 - Variationen 1 und 7 aus Friedrich Kuhlaus op. 105

Das Lied hat viele klassische Komponisten und Musiker zu eigenen Bearbeitungen angeregt.

  • Ludwig Van Beethoven hat unter opus 105 das Thema und drei Variationen für Flöte und Klavier verfasst.
  • Ganz im Variationsstil der Wiener Klassik sind Friedrich Kuhlaus sieben Variationen für Flöte und Klavier mit dem Titel Variations sur un Air favori Irlandais: "Tis the last Rose of Summer" pour la Flûte avec accompagnement de Pianoforte, op. 105, aus dem Jahr 1830 gehalten. Nach Vorstellung des Themas findet sich dieses in der 1. Variation in 16-tel-Läufen der Flöte und darauf folgenden chromatischen Läufen (siehe Notenbeispiel 2). Die 2. Variation bringt das Thema in triolischer Bewegung mit großen Tonsprüngen. Die Variationen 3 bis 5 wechseln zu rasanter Bewegung in 16-teln und 32-teln. Gefühlvoll und stark verziert wird es dann in der 6. Variation im langsamen Tempo (Andantino pastorale) aufgegriffen. In der siebten und letzten Variation (siehe Notenbeispiel 2) erscheint es dann in Tonrepititionen des 16-tel-Laufs.
  • Die nachfolgend aufgeführten, im Zeitalter der Romantik entstandenen Bearbeitungen (Felix Mendelssohn-Bartholdy, Heinrich Wilhelm Ernst, Henri Herz und Sigismond Thalberg), sind dabei weniger ernsthafte Variationenwerke im Sinne von Bachs Goldbergvariationen oder Beethovens Diabelli-Variationen, sondern eher virtuose Umspielungen und Instrumentierunegen des Liedes. Dabei werden alle virtuosen Möglichkeiten des jeweiligen Instruments bis an die Grenzen der technischen Machbarkeit ausgeschöpft. Zu den hier eingesetzten Techniken gehören Oktavierungen, melodische Umspielungen, vollgriffig akkordische Begleitungen, Akkordbrechungen, lang durchgehaltene Triller, als Begleitung oder als Zwischenspiel eingeschobene Tonleitern und Skalen in rasendem Tempo, Tonrepititionen, Umharmonisierungen sowie der Eibau von Abschnitten die mit dem ursprünglichen Thema nicht viel gemeinsam haben.
  • Felix Mendelssohn-Bartholdys Phantasie in E-Dur (op. 15) basiert auf dem Lied.
  • Für Solovioline hat Heinrich Wilhelm Ernst das Lied im Jahr 1864 in der letzten Etüde (Introduktion, Thema und Variationen über das irische Volkslied „Die letzte Rose“) seiner 6 mehrstimmigen Etüden bearbeitet. Die virtuose und technisch extrem anspruchsvolle Etüde umfasst das Thema, vier Variationen und ein Finale. [6]
  • Der französische Pianist und Komponist Henri Herz verfasste virtuose Klaviervariationen über das Lied mit dem Titel Variations Brillantes on 'The Last Rose of Summer', Op.159.
  • Der Starpianist Sigismond Thalberg verfasste im Jahr 1857 unter dem Titel The Last Rose of Summer - Air Irlandais varie (op. 73) rasant-virtuose Klaviervariationen über das Lied. [7]

4 Siehe auch

5 Weblinks

5.1 Videos

6 Literatur

  • Heiko Postma: »Letzte Rose des Sommers«. Irlands Barde Thomas Moore (1779–1852) jmb, Hannover 2010.

7 Einzelnachweise

  1. Shirlee Emmons und Wilbur Watkins Lewis: Researching the Song -A Lexicon, Oxford University Press, 2006, Seite 320
  2. Carl Dahlhaus und Hans Heinz Eggebrecht: Brockhaus Riemann Musiklexikon, Band I, A-K, F. A. Brockhaus und B. Schott`s Söhne, Wiesbaden/Mainz, 1978, S. 19
  3. Charles Hamm: Irving Berlin - Songs from the Melting Pot / The Formative Years - 1907-1914, Oxford University Press, 1997, Seite 148
  4. Siehe auch die Erklärung zur Scottish Snap auf Traditional & Folk Music - Encyclopedic Dictionary
  5. Nach der Übersetzung auf www.holger-saarmann.de
  6. The Last Rose of Summer auf www.sheilascorner.com
  7. Noten zu Thalbergs The Last Rose of Summer - Air Irlandais varie (op. 73)


8 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (The Last Rose of Summer) vermutlich nicht.

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