Temporäre Gärten
Die Temporären Gärten sind eine überregionale Veranstaltung unter Beteiligung internationaler Künstler und Landschaftsarchitekten, die bisher in Berlin, Le Havre und Tartu (Estland) stattfand und im Jahr 2008 in Aachen zu sehen sein wird. Seit 1997 bietet die Veranstaltung für wenige Tage im Sommer Inszenierungen und Installationen an ausgewählten Orten, die sonst nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Konzept
Als Start entwickeln die Berliner Initiatoren und Organisatoren unter der Leitung des Landschaftsarchitekten Daniel Sprenger ein Thema und finden einen Ort für das Geschehen. Sie laden Landschaftsarchitekten, Architekten, Künstler und Studenten aus dem In- und Ausland ein, ihre Ideen einzureichen. Aus dieser Sammlung entwickeln sich im Laufe einiger Monate dann die Temporären Gärten mit rund 20 Projekten. Nur für kurze Zeit sind sie – wie ihr Name schon sagt – zu sehen.
Die Entwicklung unterschiedlicher Stadtideen zieht einen Wandel ihrer Formen nach sich, in denen sich das städtische Leben in immer neuer Weise organisiert. Manchmal fehlen Ideen für zeitgemäße Formen der Nutzung scheinbar "lebloser" städtischer Bereiche, vor allem auch der Parks, Gärten und des sogenannten Abstandsgrüns. Die Temporären Gärten suchen geeignete Mittel, um das Repertoire der Möglichkeiten zu erweitern oder aufzuzeigen. Sie tragen dazu bei, aus einer Mischung von unterschiedlichen Gebäudenutzungen, bebauten und unbebauten Bereichen, attraktiven und abweisenden Orten ein lebendiges Stück Stadt entstehen zu lassen.
Dabei beschäftigen sich die Temporären Gärtner mit dem, was sie in der Stadtlandschaft vorfinden. Sie untersuchen einen Teil der Stadt mit seinen architektonischen, sozialen und historischen Besonderheiten, um ihn dann zu bespielen. Die Akteure erwidern mit ihren Arbeiten aber nicht nur den vordergründigen Blick auf einen oftmals wenig beachteten Stadtteil, sondern stellen die grundsätzliche Frage, wie städtischer Lebensraum wahrgenommen und welches kulturelle Verständnis diesem entgegengebracht wird.
2 Philosophie
Die Temporären Gärten stellen das tätige persönliche Gärtnern in den Vordergrund, um das Interesse, die Lust und vielleicht auch die Mitverantwortung neu zu entfachen. Die erwachsenden Gartenbilder sind schlicht, oftmals überraschend einfach, teilweise auch erläuterungsbedürftig, schaffen es aber, etwas anzustoßen und neue Blicke auf das scheinbar Banale zu eröffnen.
Nicht das für immer festgeschriebene, das geplante, eingezäunte und durch Verordnungen geschützte Stadtgrün löst Sehnsüchte, Freude und eigene Ideen aus. Es sind oft die kleinen Eingriffe, die scheinbar logischen Ergänzungen oder Brüche, die aufmerksam machen und Gewohnheiten in Frage stellen. Gärten und Landschaften sind Ideen, gemeinsame Definitionen, die Bilder im Kopf auslösen. Auch die Temporären Gärten spielen mit diesen Bildern, und gerade in der Kürze ihrer Erlebbarkeit liegt das Potenzial. Die Gärten leben im Geiste weiter, es wird davon erzählt, man nimmt vielleicht ein Stück Rasen oder eine Fliese mit.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos, sie findet auf einem Areal statt, das leicht erreichbar sein sollte. Alle Gärtner sind vor Ort, so dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Areal, seinen Bewohnern und den Besuchern möglich ist. Nicht zuletzt hieraus speist sich der große öffentliche Zuspruch dieser Veranstaltung.
Der Begriff Temporäre Gärten hat sich als fester Begriff in der Landschaftsarchitektur und im Kunstkontext etabliert. Doch steht der Titel selbst seit 1999 unter Markenschutz, um die zahlreich entstehenden Plagiate zu verhindern.
3 Veranstalter
Initiatoren des Projekts waren die Berliner Landschaftsarchitekten Daniel Sprenger und Marc Pouzol. Von 1997 bis 2001 war der Bund Deutscher LandschaftsArchitekten Berlin-Brandenburg Veranstalter der Temporären Gärten. Seit 1999 ist die Berliner Kommunikationsberaterin Sally Below maßgeblich an der Konzeption und Organisation beteiligt und für die Kommunikation verantwortlich. Die Temporären Gärten 2003 veranstalteten Sally Below, Daniel Sprenger und der Landschaftsarchitekt Udo Bode. Die Gärten im Ausland wurden von ortsansässigen Landschaftsarchitekten und Künstlern organisiert.
Im Jahr 2008 veranstalteten Daniel Sprenger und Sally Below die Temporären Gärten auf Einladung der Stadt Aachen im Pferdelandpark. Neben ihnen arbeiteten noch viele andere Helfer und Partner an der Planung und Realisierung.
4 Bisherige Temporäre Gärten
- 2005 Temporary Gardens - Tartu/Estland
- 2003 "Vor dem Tor" – südliche Friedrichstraße, Berlin-Kreuzberg
- 2002 Ausstellung "Temporäre Gärten 1997 - 2001"
- 2001 "Über die Lust an der Verschwendung" - Karl-Marx-Straße, Berlin-Neukölln
- 2001 Jardins Temporaires - Le Havre/Frankreich
- 2000 "Intermetropolitane Gärten" - Karl-Marx-Allee, Berlin-Mitte
- 2000 Jardins Temporaires - Le Havre/Frankreich
- 1999 "Die Peripherie im Zentrum" - Fischerinsel, Berlin-Mitte
- 1998 "Von der Suche nach dem Standort" - Marx-Engels-Forum, Berlin-Mitte
- 1997 "Die Kultivierung des Blicks" - Schlossplatz, Berlin-Mitte
5 Literatur
- Die CD-ROM Temporäre Gärten 1997 - 2003 beinhaltet die Dokumentation von 117 Projekten aus den Jahren 1997 bis 2003, ca. 260 Fotos von Yann Monel und den Temporären Gärtnern sowie Texte von Dr. Susanne Hauser, Daniel Sprenger, Uwe Rada, Thies Schröder, Sally Below, Thilo Folkerts und Anne Hass.
- Publikationen und Veranstaltungsbroschüren aus den Jahren 1997 - 2003 sind über die Homepage der Temporären Gärten zu beziehen.
- "Temporäre Gärten 97 – Kultivierung des Blicks" Selbstverlag BDLA Berlin-Brandenburg ISBN 3-932952-02-2 (vergriffen)
- "Temporäre Gärten 98 – Von der Suche nach dem Standort" Selbstverlag BDLA Berlin-Brandenburg ISBN 3-00-003476-5
- "Temporäre Gärten 99 – Die Peripherie im Zentrum" Selbstverlag BDLA Berlin-Brandenburg ISBN 3-00-005384-0 (vergriffen)
- "Wo ist der Garten in Berlin - Vom flüchtigen Garten zur neuen Landschaft" Artikel von Daniel Sprenger in Stadt und Grün 05/2006
- "Virtuelle Amusements für schnelle Orte" Artikel von Daniel Sprenger in "Temporäre Architektur an besonderen Orten" Initiative StadtbauKultur, NRW
6 Weblinks
7 Init-Quelle
Entnommen aus der:
Erster Autor: Greenhorn angelegt am 01.03.2006 um 16:07,
Alle Autoren: Eingangskontrolle, Tabeablocksberg, Renekaemmerer, Tobias1983, Bildungsbürger, Conny, Annette Schotters, Seewolf, TomAlt, Greenhorn
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