Szabanko Cozi

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Szabanko Cozi (* 12. Mai 1951 als Sohn von Ahmandu Cozi und Naraza Cozi) wuchs unter dem bürgerlichen Namen Ahmezi Cozi in einem kleinen Fischerdorf am Lualaba nahe der Stadt Kolwezi (heute Demokratische Republik Kongo im Süden des Kongos auf. In der damals römisch-katholisch geprägten Gegend besuchte er eine christliche Schule und interessierte sich schon früh für Politik und Geschichte. Als er mit seiner Volljährigkeit 1969 zum Islam konvertierte und sich den Namen Szabanko Cozi zulegte, verstieß ihn sein Vater und er ließ sich in Kolwezi nieder. Er besuchte die staatliche Hochschule und studierte Politik und Rechtswissenschaften. Nachdem er sich zusammen mit Studienkollegen gegen die Hochschulpolitik engagierte, wurde er für ein Semester suspendiert. Obwohl Cozi niemals in Rechtswissenschaften und Politik promovierte, konnte er durch sein politisches Engagement in Lubumbashi eine Praktikantenstelle besetzen und wurde vom damaligen Bürgermeisters Maboko auf Grund seines politischen Grundwissens bereits mit 25 Jahren zum politischen Berater Mabokos. Durch einen internen Zwist zwischen Cozi und seinen Vorgesetzten, bei dem auch Cozis Konvertierung zum Islam eine nicht unerhebliche Rolle spielte, kündigte er seine Festanstellung 1977 und kandidierte im September des selben Jahres für das Bürgermeisteramt in Lubumbashi. Nicht zuletzt durch seine jugendliche aber vor allem sympathisch-revolutionäre Art wurde er zum Stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Als Maboko 1979 in seiner Villa tot aufgefunden wurde, übernahm Cozi das Bürgermeisteramt und bekleidete das Amt für vier Jahre. Neben dem Vertiefen der Geschäftsbeziehungen mit Sambia und Angola, die er vorerst gegen den Willen der Regierung pflegte, gründete er die Cozi Revolutionary Army (CRA), die sich als Volksbefreiungsarmee sah und vor allem die südliche Region Swahilis terrorisierte. Während seiner Regentschaft in Lubumbashi galt die CRA als persönliche Kommandoeinheit und Leibgarde Cozis, genoss politischen Schutz und wurde zeitweilen sogar vom Militär des Kongo bei Einsätzen unterstützt. Die zwielichtigen Umstände, wie Cozi die Regentschaft in Lubumbashi übernahm, und der bis heute ungeklärte Mord an Maboko stehen für die Regierung im Zusammenhang. Man geht davon aus, das Cozi den Mord an Maboko in Auftrag gegeben hat und von seinen Anhängern hat durchführen lassen. Als er 1983 nach gescheiterten Verhandlungen über eine Kupfermine ein Dorf im Südlichen Delta des Kongos 80 Kilometer nordöstlich von Likasi niederbrennen ließ, was zu 68 Todesopfern führte, war sein politisches Schicksal besiegelt. Er wurde von der Regierung als Tyrann des südlichen Swahilis abgestempelt und seines Amtes enthoben. Während seiner Amtszeit forderten die Einsätze der CRA unzählige Opfer unter Zivilisten. Durch das kontroverse und brutale Handeln der CRA, die mitunter brandschatzten, mordeten und vergewaltigten, gelangte die Gruppierung um Cozi zu dem Ruf, die Vollstrecker der Lubumbashischen Regierung zu sein, und bescherten Szabanko Cozi den Spitznamen "Little Leopold", angelehnt an die harte und brutale Regentschaft, Leopolds von Belgien, der den Kongo von 1865 bis 1908 mit harter Hand über Sklaverei und Mord ausbeutete.

Von der Regierung verfolgt, zog Szabanko Cozi sich mit der CRA Richtung Norden an den Tanganjikasee zurück. Als er seine Kräfte der Befreiungsarmee stabilisiert hatte, kontrollierte er weitläufig das Gebiet um den See herum und finanzierte seine Schläge gegen die Regierung des mittlerweile in Zaire umbenannten Staates durch Plünderungen. Immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen mit Staatsgewalt und Militär. Nachdem man Cozi und seine Gefolgsleute in der Nähe von Kalemie an der Grenze zu Tansania ausfindig machte, konnte man die CRA durch Waffengewalt weitestgehend zerschlagen. Cozi floh nach Bur am Bahr-al-Dschabal. Hier operierte er als Waffenhandler und schürte auf Seiten der Volksbefreiungsarmee SPLA den Bürgerkrieg im Sudan. Durch seine Beziehungen zu Militärs in Zaire und Sympathisanten in der Regierung Zaires konnte er ein Waffenarsenal für die SPLA bereitstellen, die ihm in Dschunkali den Ruf eines Warlords einbrachte. Über ein Auslieferungsabkommen mit Zaire, in dem es darum ging Szabanko Kozi vor ein Gericht zu stellen, konnte Cozi in Malakal im Mai 1990 festgenommen werden. Auf direktem Weg zurück nach Zaire konnten seine Anhänger ihn kurz nach der Grenze befreien. Cozi selber wurde bei dem Schuss zwei mal in den Rücken getroffen. Anschließend verschwand Cozi spurlos und tauchte 1993 an der Elfenbeinküste auf. Noch mit guten kontakten zu der durch Sympatisanten durchsetzte Regierung Zaires und den gewonnenen Beziehungen zur SPLA konnte sich Cozi im Diamantenkrieg von Liberia und Sierra Leone namhaft machen. Er unterstützte ins besondere die Terrorherrschaft von Joseph Saidu Momohs und war einer der Hauptlieferanten für Waffen der Revolutionary United Front in Sierra Leone. Durch den mit Diamanten finanzierten Waffenhandel mit Liberia und Sierra Leone, wollte auch die Elfenbeinküste, von wo aus Szabanko Cozi operierte, unter das dunkle Kapitel endgültig einen Schlussstrich ziehen. Im August 1999 konnte Cozi ein weiteres Mal festgenommen werden. In Yamoussoukro inhaftiert, konnte er bereits im September des selben Jahres ausbrechen und fliehen. Der heutige Aufenthaltsort von Szabanko Cozi ist ungewiss. Die Regierung der Elfenbeinküste dementierte, dass ein im Jahre 2001 vollzogener Attentatsversuch auf Cozi stattgefunden habe. Man glaubt, dass er sich entweder wieder in den Süden des Kongos zurückgezogen hat, oder heute in der Türkei oder in Deutschland als politisch Verfolgter lebt. Eine vage Theorie hat sich bei Gegnern Cozis festgesetzt. Man spricht davon, dass er im Rahmen eines militärischen Einsatzes in Kolwezi bei der Räumung eines besetzten Hauses aufgespürt wurde. Beim Schusswechsel mit dem Militär Kongos kamen auch zwei Anhänger Cozis ums Leben; Cozi selber wurde angeblich mit 37 Kugeln in Brust und Kopf niedergestreckt.

Andere Lexika

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Erster Autor: 188.99.25.61 angelegt am 06.07.2010 um 00:47, weitere Autoren: Der Bischof mit der E-Gitarre, Bischof mit der E-Gitarre Der Bischof mit der E-Gitarre

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