Sokrates
Sokrates (* 469 v. Chr. in Alopeke bei Athen; † 399 v. Chr. in Athen) war ein Philosoph im antiken Griechenland. Er war Sohn der Hebamme Phainarete und des Bildhauers Sophroniskos in Athen.
Zunächst fing er an - wie der Vater, als Bildhauer tätig zu sein. Mit fortgeschrittenem Alter wurde Sokrates jedoch zum unermüdlichen Lehrer seiner Mitbürger, die er dazu auf den Straßen und Plätzen Athens aufsuchte und in philosophische Gespräche verwickelte. Sokrates gab auch Unterricht. Sokrates selbst hinterließ offenbar keine schriftlichen Werke, oder diese sind verloren gegangen. Die Überlieferung seines Lebens und Denkens beruht auf Schriften anderer, hauptsächlich seiner Schüler Platon und Xenophon. Zu seinen Schülern zählte auch der spätere Feldherr Alkibiades. Sokrates nahm für seinen Unterricht kein Geld, weshalb er mit seiner Frau Xanthippe in sehr bescheidenen Verhältnissen lebte. Seine Frau gebar drei Söhne, die der Grund des Zusammenseins waren. Sokrates nahm auch an Athens Feldzügen teil und war im Jahr 406 v. Chr ehrenamtlicher Richter, dem jedoch sein Gewissen zum Widerspruch gegen die Urteile seiner Mitrichter veranlasste.
Das Orakel von Delphi hatte angeblich verkündet, dass keiner weiser sei als Sokrates, und so fing Sokrates an, nach Menschen zu suchen, die weiser als er zu sein schienen. Durch hartnäckige Fragen - er fragte den Feldherrn nach dem Wesen der Tapferkeit und den Politiker nach dem Wesen der Staatskunst - deckte er auf, dass diese alle meinten, sie wüssten, was das Wesen der betreffenden Sache sei. In Wahrheit aber seien sie nicht weise, da sie keine allgemein davon gültige Definition geben können, die alle Einzelfälle umfasst. Sokrates soll daher ironisch gesagt haben: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Im Zusammenhang liest sich seine Schlussfolgerung etwas anders:
„Beim Weggehen aber sagte ich zu mir: ‚Verglichen mit diesem Menschen bin ich doch weiser. Wahrscheinlich weiß ja keiner von uns beiden etwas Rechtes; aber dieser glaubt, etwas zu wissen, obwohl er es nicht weiß; ich dagegen weiß zwar auch nichts, glaube aber auch nicht, etwas zu wissen. Um diesen kleinen Unterschied bin ich also offenbar weiser, dass ich eben das, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen glaube.‘“
– Platon, Apologie 21d–22a, Übersetzung nach Rudolf Rufener
Im Jahr 399 v. Chr. wurde Sokrates wegen „Gottlosigkeit“ und „Verführung der Jugend“ zum Tode verurteilt. Er fügte sich freiwillig dem Urteil, gemäß seinem Wahlspruch „Unrecht leiden ist besser als Unrecht tun“ und trank den Schierlingsbecher, dessen Gift langsam zum Herzen wandert, und starb - umgeben von seinen Freunden und Bewunderern.
1 Literatur
- Zugänge zur Philosophie 1, Cornelsen Verlag 2004, ISBN 3-464-65396-X
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