Rotes Tor (Flensburg)
Das Rote Tor (eigentlich Rude Tor; dänisch: Røde Port) war ein Stadttor, das die Stadt Flensburg einst nach Süden begrenzte. Es war somit Teil der ehemaligen Flensburger Stadtbefestigung. Das Tor wurde 1874 abgerissen, verblieb aber als Wahrzeichen der Roten Straße sowie des Stadtbezirks Rude[1] weiterhin präsent.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Die Flensburger hatten um 1345 damit begonnen, die Stadt mit einer Mauer zu umgeben.[2] Um 1350 wurde die Rude Pforte (Rude Porte), der Vorgängerbau des Roten Tores errichtet.[3] Diese kleine Pforte befand sich ungefähr bei der Hausnummer 12-14[2] auf der Roten Straße und somit unweit des Franziskanerkloster St. Katharinen.[4] Über diese Pforte gelangte man hinaus aus der Stadt, nämlich nach Rude, einem gerodeten Wald.[3] welcher im Jahre 1398 eingemeindet wurde.[5] Durchs Tor in die Stadt hinein gelangte man zum Südermarkt.
Im Jahr 1608 wurde die Pforte aus verkehrstechnischen Gründen durch das Rote Tor ersetzt, welches beim Grundstück Rote Straße 23 errichtet wurde.[2][6] Es war weniger eng als die vorherige Pforte.[7] Das südlich gelegene Rote Tor gehörte zu den wichtigen Toren der Stadt, wie dem Nordertor, dem westlich gelegenen Friesischen Tor und dem östlich gelegenen Johannistor (beziehungsweise Angelburger Tor).[2] 1727 erhielt das Rote Tor eine neu gestaltete Fassade, welche sich durch einen barocken Giebel auszeichnete.[8] Für die Renovierungsarbeit zeigte sich der Maurermeister Johann Christian Händel verantwortlich.[7] Im 19. Jahrnudert wuden viele der Flensburger Stadttore abgebrochen,[2] da sie der Verkehrsplanung im Wege standen.[7] Das Rote Tor wurde im Jahr 1874 abgebrochen.[9]
Wie das Roten Tor aussah ist, ist im Gegensatz zu anderen abgerissenen Toren Flensburgs, recht gut bekannt, da von dem Tor mehrere Fotos existieren. Womit jedoch nur der Bauzustand seit der grundlegenden Renovierung des Jahres 1727 überliefert ist. Ältere Darstellungen existieren nicht. Im Stadtmodell von Erwin Nöbbe, welches die Stadt im Zustand vor 1600 darstellt, es steht im Schifffahrtsmuseum Flensburg, ist das Rote Tor in der Gestalt des heutigen Nordertores dargestellt.
Während des Stadtfestes zum 700-jährigen Bestehen Flensburgs, wurde das Tor zum Ende der Roten Straße, beim Klostergang, in Form eines größeren Modells zeitweise neu aufgestellt. Das Modell hatte eine Höhe von über 4 Meter, war damit aber kleiner als das Original.[10] Heutzutage erinnert bei der Roten Straße ein Gedenkstein mit der angedeuteten Silhouette des Tores an den ehemaligen Standort des Tores.
2 Literatur
- Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972
- Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966.
- Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Hospital und Kloster zum Heiligen Geist. Flensburg 1995
3 Einzelnachweise
- ↑ Zahlenspiegel Teil 3: Stadtteile. Stadt Flensburg. Abgerufen am 5. Februar 2014.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 22
- ↑ 3,0 3,1 Stadtmauer und Stadttore. Lese und Arbeitsheft zur Geschichte Flensburgs für den Heimat- und Sachunterricht .. von der Universität Flensburg (PDF; 1,8 MB), Seite 13
- ↑ Vgl. hinsichtlich der Namensbezeichnung des Klosters: Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Katharinenkirche
- ↑ Gerhard Nowc: Engelsby, Mürwik, Jürgensby - Stadtgeschichte vor der Haustür, in: Flensburger Tageblatt, 5. Februar 2009; abgerufen am: 15. Juni 2014
- ↑ Rotes Tor, Flensburg; abgerufen am: 15. Juni 2014
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!, Flensburg 2009, Artikel: Rotes Tor
- ↑ Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 398
- ↑ Rotes Tor, Flensburg; abgerufen am: 15. Juni 2014
- ↑ Gen.: Einfach Szünne mit dem Wetter, Nasse Füße und viel trockener Wein bei den Festivitäten in der südlichen Altstadt, in: Flensburger Tageblatt, 26. Mai 1984; sowie in: Stadt Flensburg - Der Magistrat (Hrsg.): 700 Jahre Stadt Flensburg : 1284 - 1984 , Wir feierten unseren 700. Geburtstag (Presseecho), 1985
4 Weblinks
- Rote Strasse, Geschichte (Deutsche Seite zur Roten Straße mit einem Bild vom Roten Tor)
- Røde Gade/Rote Strasse, Flensborg (Dänische Seite mit Bild vom Roten Tor)
- Flensburg-Online, Rotes Tor, Flensburg (Informationen und Bild zum Roten Tor)
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