Radiokarbonmethode
Die Radiokarbonmethode (auch C-14-Datierung) ist ein Verfahren zur Alterbestimmung kohlenstoffhaltiger, insbesondere organischer Materialien. Der zeitliche Anwendungsbereich liegt zwischen 300 und etwa 60.000 Jahren. Das Verfahren beruht darauf, dass in abgestorbenen Organismen die Menge an gebundenen radioaktiven 14C-Atomen gemäß dem Zerfallsgesetz abnimmt und somit auf dieser Grundlage eine Berechnung der seitdem vergangenen Zeit erfolgen kann. Entwickelt wurde die Radiokarbondatierung 1946 von Willard Frank Libby, der für diese Leistung 1960 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde.
In der Natur kommen drei Isotope des Kohlenstoffs vor, wobei 12C am häufigsten ist. Auf 1 Billion 12C-Atome kommt statistisch ein 14C-Atom. 14C zerfällt mit einer Halbwertszeit von 5730 ± 40 Jahren. Wie bei jeder physikalischen Messung ist die Messunsicherheit zu berücksichtigen. Meist wird die Ausgangskonzentration der Kohlenstoffisotope in der Atmosphäre für die Berechnung verwendet. Ein Abgleich kann zudem mit der Dendrochronologie erfolgen. Als Bezugspunktes für die Altersangaben, die auf der Radiokohlenstoffdatierung beruhen, wurde die englische Bezeichung Before Present (kurz BP) gewählt.[1]
Unter dem Einfluss von Grundwasser kann gelöste Kohlensäure aus dem Untergrund, die vor sehr langer Zeit gebildet wurde und 14C-frei ist, zu einer Verfälschung führen (Hard-Water Error). In der Antarktis frisch gefangene Fische würden zum Beispiel auf mehrere hundert Jahre 14C-datiert, wenn man nicht berücksichtigen würde, dass sie über die Nahrungskette Kohlenstoff aus Wasser aufnehmen, das sich aus sehr alten Eismassen bildet.
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Dieser Artikel wurde am 28. Mai 2005 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft. |
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