RMS Lusitania
Die RMS Lusitania[1] war ein Passagierschiff der britischen Reederei Cunard Line. Das nach der römischen Provinz Lusitania benannte Schiff wurde ab 1907 im Transatlantikverkehr zwischen Liverpool und New York City eingesetzt und war bis zur Indienststellung des Schwesterschiffs Mauretania das größte Schiff der Welt. Die beiden Turbinenschiffe setzten bei Abmessungen, Antrieb und Ausstattung neue Maßstäbe im Schiffbau und stellten einen wesentlichen Entwicklungsschritt hin zum modernen Passagierschiff dar. Neben dem Wettrüsten zur See, das nach 1898 mit dem Ausbau der deutschen Kriegsflotte einsetzte, war auch das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung ein Grund für den Bau dieses Schiffes. Im Oktober 1907 war sie mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 24 Knoten erfolgreich; sie war damit der erste Liner überhaupt, der die Atlantiküberquerung nach Westen in weniger als fünf Tagen absolvierte.
Gemessen an der Zahl der Todesopfer war die Versenkung der Lusitania der größte Schiffsverlust im Ersten Weltkrieg.
Die Lusitania in New York im Jahr 1907
Die Lusitania hatte folgende Parameter und Maße:[2][3]
- Konstruktionsgeschwindigkeit: 25 Knoten
- Bruttoregistertonnen: 41.440
- Länge: 785 Fuß (rund 239,3 Meter)
- Breite: 88 Fuß (rund 26,8 Meter)
- Breite an der Wasserlinie: 60 Fuß 4 Zoll (rund 18,4 Meter)
- Ladetiefgang: 36 Fuß (rund 11,0 Meter)
- Schornsteinhöhe über dem Kiel: 184 Fuß (rund 56,1 Meter) = 45,1 Meter über der Wasserlinie
- Höhe Navigationsbrücke über dem Kiel: 110 Fuß (rund 33,5 Meter) = 22,5 Meter über der Wasserlinie
- Höhe bis zu den Mastspitzen: 216 Fuß (rund 65.8 Meter) = 54,8 Meter über der Wasserlinie
Die Besatzung bestand aus rund 800 Mann. Die zugelassene Passagierzahl war wie folgt:
- 1. Klasse: 563
- 2. Klasse: 464
- 3. Klasse: 1.138
Inhaltsverzeichnis
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1 Rolle im Krieg
Ein Jahr vor Beginn des Ersten Weltkrieges, am 12. Mai 1913, kam die Lusitania in Liverpool in ein Trockendock. Am 19. Juni berichtete die New York Tribune, dass sie dort nicht wie angegeben mit neuen Turbinen, sondern "gemäß der neuen englischen Politik, die Passagierschiffe zu bewaffnen" mit Hochleistungs-Marinegeschützen ausgerüstet würde. Tatsächlich sollen dort doppelte Stahlplatten vom Schutzdeck bis unter das Oberdeck, Granatengestelle, Hebevorrichtungen und Drehsockel für Geschütze eingebaut worden sein. Die Drehkränze der Sockel sollen anschließend mit Teakholz-Dielen überdeckt worden sein. Am 21. Juni 1913 nahm die Lusitania ihre Fahrten nach New York City wieder auf. Die Geschütze sollen zwar im November 1913 nach Liverpool geliefert, aber nicht eingebaut worden sein. Es soll jedoch im Ernstfall nur erforderlich gewesen sein, die Geschütze auf die Sockel zu montieren und je zwölf Bolzen festzuziehen.[4]
Im Ersten Weltkrieg wurde die Lusitania am 7. Mai 1915 von U 20, einem U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, vor der Südküste Irlands versenkt, wobei 1.198 Menschen ums Leben kamen. Das Schiff war mit 1258 Passagieren und 701 Besatzungsmitgliedern ausgelaufen.
2 Siehe auch
3 Andere Lexika
4 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ RMS ist die Abkürzung für Royal Mail Ship, also ein Postschiff
- ↑ ARCHIBALD HURD: THE MERCHANT NAVY. Vol. I. John Murray, Albemarle Street, W, London 1921 (CHAPTER X, The Sinking of the "Lusitania", S. 411).
- ↑ Cunard Line (Hrsg.): Express Steamer „Lusitania.“. LAUNCHED 7th JUNE, 1906.. London ca. 1906 (digitalcollections.smu.edu, "DIMENSIONS", S. 7).
- ↑ Colin Simpson: Die Lusitania. Amerikas Eintritt in den ersten Weltkrieg. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-596-24384-x (Kapitel 1, S. 31-33).
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