Prostitution in Schweden

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Die Prostitution in Schweden war vorübergehend teilweise offiziell erlaubt. Das schwedische Prostitutions-Komitee lehnte 1977 die Bestrafung des Anbietens oder des generellen Erwerbs sexueller Dienstleistungen ab.[1] Die Prostitution ist jedoch seit 1998 insofern nicht mehr legal, als die Kunden (Freier) der Strafverfolgung unterliegen können. Laut einer Studie von 2004 ist die Prostitution seitdem nur vordergründig von den Straßen - also dem sogenannte Straßenstrich - verschwunden und hat sich der Kontrolle weitgehend entzogen, so dass sich die Situation für die Frauen deutlich verschlechterte. In einer im August 2005 veröffentlichten EU-Studie wird angeführt, dass in Schweden mit Einführung des Gesetzes die Anzahl sexuell ausgebeuteter Personen im Innenbereich - d.h. in Wohnungen, Bordellen, Hotels, Bars, Clubs sowie Saunabetrieben - innerhalb von zwei Jahren um knapp 15 % gestiegen ist: im Jahr 2000 waren bereits 80 % der Prostituierten im Innenbereich tätig.[2] Die deutsche Wikipedia sortiert das Thema unter die Kategorie Wirtschaft in Schweden ein, die wirtschaftliche Bedeutung bzw. Relevanz wird jedoch nicht dargelegt.

1 Geschichte

Vor dem Hintergrund der sexuellen Revolution schlug Sten Sjöholm von der liberalen Fortschrittspartei zu Beginn der 1970er Jahre die Einführung von staatlichen kontrollierten Bordellbetrieben vor. Er argumentierte, „die sexual-liberale Welle“ der 1960er Jahre habe zu einer größeren Akzeptanz von Prostitutionsstätten (wörtlich „Sexklubbs“) geführt, die Situation der Prostituierten habe sich jedoch kaum verbessert.[3]

Im November 2013 beschloss die schwedische Regierung, die Situation der Prostitution in Schweden erneut untersuchen und bewerten zu lassen.[4] Die Gleichstellungsministerin Maria Arnholm vermutete - wie bereits andere Kritiker, dass der Menschenhandel trotz der schwedischen Gesetzgebung stark zugenommen hat.[4]

2 Vergleich zu Wikipedia



3 Einzelnachweise

  1. Die gesetzliche Regelung der Prostitution in Schweden und ihre Auswirkungen. (online (Archivversion vom 23. September 2015))
  2. Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V.: Auswertung der Studie „Nationale Gesetzgebung zu Prostitution und Frauen-/ Kinderhandel, erstellt im Januar / Februar 2006 (PDF), Seite 7
  3. Sten Sjöholm: Motion. Nr. 59 vom 11. Januar 1972; ders. Motion. Nr. 27 vom 10. Januar 1973. Zitiert nach: Susanne Dodillet: Deutschland–Schweden: Unterschiedliche ideologische Hintergründe in der Prostitutionsgesetzgebung, S. 30.
  4. 4,0 4,1 Immer mehr Menschenhandel? Regierung lässt Prostitution erneut untersuchen. In: Radio Schweden, 26. November 2013 (sverigesradio.se)

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