Frankfurter Paulskirche

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Die Paulskirche in Frankfurt am Main 2012

Die Frankfurter Paulskirche ist vor allem bekannt aufgrund der Tatsache, dass dort 1848 die Frankfurter Nationalversammlung tagte und die letztlich gescheiterte Märzverfassung ausarbeitete, die Deutschland zu einem Nationalstaat machen und eine Konstitutionelle Monarchie einführen sollte.

1 Geschichte

Ein Vorgänger dieses Gebäudes wurde 1270 erbaut und als Kloster erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1350 wurde daraus eine zweischiffigen Bettelordenskirche im gotischen Stil. 1478 errichtete man einen Kreuzgang, ab 1485 wurde die Kirche – vor allem der Lettner und die Gewölbe – ausgebaut. Aus dem Jahr 1489 stammte die Kanzel. 1491 gab der Rat der Stadt die Genehmigung zum Bau einer unterirdischen Entwässerung in den Stadtgraben. 1500 bis 1510 wurde der Chor neu gebaut. Statt eines Kirchturms erhielt die Kirche einen Dachreiter. Seit 1526 wurden hier regelmäßig evangelische Predigten gehalten. Am 9. Juni 1529 übergaben sechs der acht verbliebenen Brüder ihr Kloster an den Rat. In den Klosterräumen wurden 1530 der Allgemeine Almosenkasten und das Kasternamt untergebracht. 1542 belegte die städtische Lateinschule das ehemalige Klostergebäude, wo sie bis zu deren Abriss blieb. Ab 1548 wurde das Gebäude zur evangelischen Hauptkirche. 1599 bis 1604 wurde eine neue Orgel eingebaut und eine Empore für die Männer im Seitenschiff. Mit der auf diese Weise vergrößerten Kapazität genügte die Kirche lange Zeit den Anforderungen der Bürgerschaft. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts machte sich allmählich die Baufälligkeit des alten Gebäudes bemerkbar. Im August 1786 begann sein Abbruch, der Anfang 1787 abgeschlossen war.

1789 begann der Neubau. Als Baumaterial verwendete man – wie bei fast allen bedeutenden Frankfurter Bauwerken – roten Mainsandstein. Im Juni 1792 war das Gebäude bis auf das Dach, die Treppenhäuser und den Turm fertiggestellt. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Krise während der Koalitionskriege zog sich der Neubau von da an über einen längeren Zeitraum hin. 1830 wurden nach fast dreißigjähriger Unterbrechung die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Die bereits fertiggestellten Bauteile waren inzwischen völlig verwahrlost, aus den zertrümmerten Fenstern und den unverglasten Fensterschächten des Turmes und der Treppenhäuser wuchsen Bäume und Sträucher.

Am 23. Mai 1833 beschloss das lutherische Konsistorium der Stadt, der neuen Kirche nach dem Apostel Paulus den Namen Paulskirche zu geben.

2 Andere Lexika





Dieser Artikel mit der Nummer 14123809 wurde am 28. Februar 2006 in die Liste der exzellenten Artikel in der deutschen Wikipedia aufgenommen.

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