Muscarin

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Muscarin C9H20NO2+ Gegenion (meist Chlorid) nicht abgebildet

Muscarin ist eine quaternäre Ammoniumbase (salzartige Verbindung) und ein Derivat des Hydrofurans. Es kommt unter anderem in einigen Pilzen der Gattung Wulstlinge (Amanita) vor, z.B. im Pantherpilz (Amanita pantherina) und in geringerer Menge im Fliegenpilz (Amanita muscaria). In teilweise deutlich höheren Konzentrationen kommt das Pilzgift in Vertretern der Gattungen Clitocybe und Inocybe sowie 13 weiteren Pilzgattungen vor.

1 Vorkommen

Muscarin wurde 1869 von Schmiedeberg und Koppe als erstes Pilzgift aus dem Fliegenpilz extrahiert und ursprünglich für sein wichtigstes Pilzgift gehalten. Aufgrund der unterschiedlichen Symptome einer Fliegenpilz-Vergiftung mit den Symptomen einer Vergiftung mit dem reinen Muscarin war schnell klar, daß noch weitere Giftstoffe für die Wirkungen des Fliegenpilzes verantwortlich sein mußten. Muscarin kommt im Fliegenpilz nur in Konzentrationen von ca. 0,0002 % vor.

Erst in den 1960-er Jahren isolierten Bowden und Drysdale drei wirksame Substanzen aus dem Fliegenpilz, die Ibotensäure, das Muscimol und das Muscazon, alles Isoxazole.

Muscarin, obwohl durch seine Isolierung aus dem Fliegenpilz bekannt geworden, kommt vorzugsweise in kleinen weißen Trichterlingen der Gattung Clitocybe und Risspilzen der Gattung Inocybe vor. Giftigster Vertreter ist der Ziegelrote Risspilz (Inocybe patouillardi). Dessen Muscaringehalt liegt um den Faktor 120-360 höher als der des Fliegenpilzes.

Muscarin
Legende-Moleküldarstellung.jpg

2 Giftwirkung

Latenzzeit bis zum Auftreten erster Vergiftungssymptome ca. 30 Minuten bis 1 Stunde. Starker Schweißausbruch, Speichel- und Tränenfluß. Charakteristisch nur für Muscarin-Vergiftungen und somit leicht zu diagnostizieren. Gleichzeitig gastrointestinale Syndrome, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Pupillenverengung, Blutdruckabfall, Atemnot. Mitunter kommt es im weiteren Verlauf zu Herzrhythmusstörungen und Muskelzuckungen. Die Symptome werden bei vollem Bewußtsein erlebt, da das Muscarin die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. Nach 6-24 Stunden klingen die Vergiftungssymptome ab.


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