Moritz und Rosa Koopmann
1 Familie Koopmann
Bis zum 9. Mai 1936 führten das jüdische Ehepaar Moritz und Rosa Koopmann in Lüdenscheid in der Wilhelmstrasse 36 ein Schuhgeschäft.
Dieses befand sich gegenüber dem heutigen "Alten Rathaus".
Es bestand fast 30 Jahre und war mit acht Angestellten das führende Fachgeschäft in Lüdenscheid.
Geboren wurde Moritz Koopmann im Jahre 1875 in Uedem bei Cleve.
Rosa Koopmann, geb. Katz, lebte vor ihrer Heirat in Eisenach.
1906 siedelten sie nach Lüdenscheid über.
1907 wurde ihre Tochter Charlotte geboren, 1909 ihr Sohn Fritz.
Der in der NS-Zeit aufkeimende Hass gegen die Juden führten die Familie zum wirtschaftlichen Ruin.
Die örtliche NS-Führung stellte Posten am Geschäftseingang auf, welche die Kunden am Betreten des Schuhgeschäftes hinderten.
Die Schaufenster wurden beschmiert.
Einige Mieter im Hause beschwerten sich bei der Stadtverwaltung, daß sie im Hause eines Juden wohnen und ihm noch Miete zahlen müssen.
Moritz und Rosa gaben daher ihren Plan, dem Sohn Fritz das Geschäft Wilhelmstrasse 36 und der Tochter das Haus Wilhelmstrasse 3 zu vererben.
Letzteres wurde am 1.10.1935 für einem Viertel des eigentlichen Verkehrswertes verkauft.
Erst im Jahre 1945 zahlte der Käufer die vereinbarte Kaufsumme.
Auch das Geschäftshaus wurde verkauft.
Die Familie zog zunächst nach Frankfurt um von dort aus zu flüchten. Die Eltern wurden jedoch noch in Lüdenscheid verhaftet und nach Riga deportiert. Dort wurden sie ermordet.
Die Kinder Charlotte und Fritz entkamen den NS-Schergen.
Charlotte war bereits 1934 nach Palästina ausgewandert.
Fritz reiste einen Monat vor Kriegsbeginn (also im August 1939) in die USA.
Am 11. Juni 1951 gab Fritz Koopmann in Gallipolis (Ohio/ USA) eine eidestattliche Erklärung ab. Eine Kopie befindet sich im Stadtarchiv Lüdenscheid.
2 Literatur/ Quellennachweis
3 Widmung
Das Ehepaar Koopmann steht hier bei PlusPedia stellvertretend für die Menschen, die im Rahmen der NS-Herrschaft aufgrund ihres jüdischen Glaubens von der NS-Diktatur verfolgt wurden.
Viele Millionen Menschen wurden schikaniert, verfolgt, verhaftet und ermordet.
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