Michele Sindona
Michele Sindona (* 8. Mai 1920 in Patti, Metropolitanstadt Messina, Italien; † 22. März 1986 in Voghera, Provinz Pavia, Italien) war ein italienischer Rechtsanwalt und Bankier.
Seine Verhaftung im Zuge der Insolvenz seiner Franklin National Bank in New York City und die darauf folgende Insolvenz seiner Banca Privata Italiana löste eine Reihe von Ermittlungen aus, in deren Folge die Verbindungen von Bankinstituten wie auch des Vatikan, der sizilianischen Mafia, der Freimaurer-Loge Propaganda Due und anderer Gruppierungen an das Licht der Öffentlichkeit kamen. Schon zuvor hatte Sindona in Finanzkreisen als Finanzjongleur und auch als Bankier der Mafia gegolten. Die Banco Ambrosiano mit ihrem Chef Roberto Calvi war in dieses Netz z. T. illegaler Verflechtungen ebenfalls tief verstrickt. Sindonas Versuch, mit Hilfe der Mafia und Teilen der sizilianischen Freimaurer eine Entführung durch linke terroristische Gruppen vorzutäuschen, schlug fehl.
Sindona wurde in der Folge an Italien ausgeliefert, wo er im Jahre 1984 wegen des Auftrags zum Mord an Giorgio Ambrosoli zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Ambrosoli, der Liquidator von Sindonas Banken, war im Juli 1979 in Mailand von einem amerikanischen Auftragsmörder ermordet worden.
Nachdem er dem Reporter Nick Tosches zwischen 1985 und 1986 vier Interviews gegeben hatte, verstarb er im Hochsicherheitsgefängnis von Voghera an einer Zyanidvergiftung. Weder konnte ein Täter ermittelt noch Suizid ausgeschlossen werden.
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