Menke-Planetarium

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Datei:Menke-Sternwarte (Glücksburg 2015).JPG
Die angrenzende Menke-Sternwarte (Foto 2015)

Das Menke Planetarium befindet sich im Glücksburger Stadtteil Sandwig am Rande vom Quellental in der Fördestraße 37, nicht zu verwechseln mit der Fördestraße im benachbarten Mürwik. Das nördlichste Planetarium Deutschlands das seit 1969 besteht, wird seit dem Jahr 1995 von der Fachhochschule Flensburg betrieben.[1][2]

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1 Hintergrund

Das Planetarium wurde 1969 von dem Physiker Joseph F. Menke errichtet.[3][4] Gleichzeitig ließ der Wissenschaftler neben dieser eine Sternwarte errichten.[5] Von Beginn an wurde das Planetarium für Schulveranstaltungen und öffentliche Veranstaltungen für Erwachsene genutzt.[6][7] In den 1970er bestand auch schon das Planetarium der Marineschule Mürwik auf dem Stützpunkt Flensburg-Mürwik. Welches der beiden Planetarien älter oder jünger ist, ist unklar.[8]

Dem Diplom-Ingenieur Menke[9] gehörte gleichzeitig die Elektro Optik GmbH & Co. KG, die sich im heute noch existierenden, benachbarten Gebäude in der Fördestraße 35 befand. Die Sternwarte hinter dem Gebäude diente primär der Firma, die dort Messgeräte erprobte und dort astronomische Beobachtungsprogramme durchführte. Hauptauftraggeber war die Bundeswehr. In Menkes Firma entstanden verschiedene Infrarot-Projekte. Der Infrarotspezialist Jospeh Menke gilt heute als deutscher Vater der Infrarot-Technik. In mehr als 50 Jahren beteiligte er sich an zahlreichen Infrarotprojekten in Deutschland und Europa. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde der Bundeswehrstandort Flensburg-Glücksburg erheblich verkleinert. Zudem wurde Verteidigungsetat der Bundeswehr gekürzt. Menkes Firma erhielt keine Aufträge mehr und sie musste schließen. Das Firmengebäude dient heute primär als Wohngebäude.[10][11][12]

In den 1990er Jahren blieb das Planetarium offenbar zunächst für einige Zeit für die Öffentlichkeit geschlossen.[13] Joseph Menke erreichte am 21. April 1995 sein 82 Lebensjahr.[14] Doch kurz darauf am 16. Mai 1995 verstarb er.[15] Nach seinem Tod wurde das Planetarium nicht von der Stadt Glücksburg übernommen. Seit November 1995 durfte die Fachhochschule Flensburg die Anlage betreiben. Sie verblieb jedoch noch eine Weile im Privatbesitz der Erben.[16] Im Jahr 2000 stifteten Menkes Erben das Planetarium mit Sternwarte der Fachhochschule.[17] Am 1. Oktober 2000 wurde die Anlage aus dem Privatbesitz der Familie Menke gelöst und offiziell der Fachhochschule übereignet.[18] Nach Menkes Tod übernahm zunächt Prof. Dr. Uwe Roose vom Institut für Physik an der FH Flensburg die Leitung des Planetariums. Am 27. April 2006, also wenige Tag nach dem Geburtsdatum Menkes, feierte die Fachhochschule das 10-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung des Menke-Planetariums.[19] 2008 übernahm der Diplom-Ingenieur und Physik-Dozent der Fachhochschule Flensburg Rainer Christiansen die Leitung des Planetariums.[20]

Zeitgleich mit der Übernahme des Planetariums durch die Fachhochschule im Jahr 1996 der Fördervereins Sternfreunde Flensburg/Glücksburg e.V. gegründet.[21] Seitdem hilft der Verein dabei mit die Anlage zu erhalten und zu betreiben. Auch die Sternwarte wird heute von den Sternenfreunden genutzt. Sie dürfen die dortigen Teleskope und sonstigen Geräte unentgeltlich verwenden.[22][23] Im Jahr 2006 zählte der Verein 140 Mitglieder.[24]

2 Ausstattung und Technische Details

2.1 Planetarium

Die Planetariumskuppel hat einen Durchmesser von sechs Metern. Der Planetariumssaal beherbergt 55 Besucherplätze. Das Planetarium nutzte ursprünglich einen klassischen Projektor. 2011 wurde dieser durch eine Ganzkuppel-Video-Projektionsanlage des Unternehmens Evans & Sutherland ersetzt (vgl. David Evans und Ivan Sutherland). Das Digistar 5 System von Evans & Sutherland besteht aus vier zusammengeschlossenen Hochleistungsrechnern und zwei HD-Projektoren, die in Echtzeit über drei Millionen Bildpunkte auf die Planetariums-Kuppel werfen können. Der besagte Umbau wurde mit Hilfe europäischer Förderungsgelder realisiert. Der ursprüngliche Projektor, ein Zeiss ZKP 1, ist zwar noch vorhanden, wurde aber 2011 ausgebaut und steht heute im Zugangsgang zum Planetariumssaal. Er wird gewöhnlich nicht mehr genutzt. Das benachbarte Planetarium der Marineschule Mürwik nutzt weiterhin einen konventionellen, leuchtintensiveren Projektor.[25][26]

2.2 Menke-Sternwarte

Die Sternwarte liegt hinter dem Planetarium auf einer einer nebenliegenenden Anhöhe. Die Sternwarte besitzt zwei Beobachtungstürme. Im ersten Beobachtungsturm befindet sich das kleine Teleskop, ein modernes Meade LX200 GPS Schmidt-Cassegrain-Teleskop, mit einem Spiegeldurchmesser von ungefähr 40 cm. Das Teleskop ist über einen Computer steuerbar. Die gewonnenen Daten sind außerdem über den Computer auswertbar. Im zweiten Beobachtungsturm befindet sich das größere Teleskop der Sternwarte, ein Schiefspiegler mit einem Spiegeldurchmesser von 60 cm.[27]

Für astronomische Aufnahemen stehen des Weiteren einige Digitalkameras von Meade zur Verfügung.

Datei:Menke-Planetarium und Menke-Sternwarte (3. Mai 2015).JPG
Panoramabild Menke-Planetarium und Menke-Sternwarte (3. Mai 2015)

3 Veranstaltungen

Regelmäßig finden am Dienstag und zum Wochenende Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene statt. Des Weiteren werden Sondervorführungen für Gruppen und Schulen angeboten.[28][29] Das Planetarium soll so auch bei möglichen zukünftigen Studenten Neugier auf Astronomie und Naturwissenschaften erwecken.[30] Für die Segler der Flördestatt bietet sich insbesondere das Thema Astronavigation an.[31]

Ein astronomisches Ereignis welches das Planetarium medial wie auch vor Ort begleitete war beispielsweise die Sonnenfinsternis vom 20. März 2015.[32]

Das Planetarium gehört heute zu den touristischen Attraktionen von Glücksburg.[33] Jährlich zählt das Planetarium rund 10.000 Besucher.[34]

4 Siehe auch

5 Einzelnachweise

  1. Menke-Planetarium & Menke-Sternwarte in Glücksburg, abgerufen am: 20. März 2016
  2. Zeitversteher, Tabaluga, Menke Planetarium, abgerufen am: 19. März 2016
  3. Zeitversteher, Tabaluga, Menke Planetarium, abgerufen am: 19. März 2016
  4. Fachhochschule Flensburg, Menke Planetarium hat neuen Leiter, vom: 9. Mai 2008; abgerufen am: 20. März 2016
  5. Menke-Planetarium, Sternwarte Glücksburg, abgerufen am: 13. März 2016
  6. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, abgerufen am: 20. März 2016
  7. Vgl. Das Planetarium als Ergänzung zum Astronomieunterricht, S. 136, abgerufen am: 13. März 2016; dort der „Literaturhinweis: Mallmann, H.-G.: Der Einsatz des Planetariums für den Schulunterricht, Veröff. Planetarium Glücksburg 1974“
  8. Vgl. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, S. 196
  9. Physikalische Blätter 51 Nr. 4, 1995; abgerufen am: 20. März 2016
  10. Fachhochschule Flensburg, Menke Planetarium hat neuen Leiter, vom: 9. Mai 2008; abgerufen am: 20. März 2016
  11. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, abgerufen am: 20. März 2016
  12. Flensburger Tageblatt: Glücksburg: Gute Lage garantiert nichts, vom: 3. April 2013; abgerufen am: 20. März 2016
  13. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, abgerufen am: 20. März 2016
  14. Physikalische Blätter 51 Nr. 4, 1995; abgerufen am: 20. März 2016
  15. Physikalische Blätter 51 Nr. 10, 1995; abgerufen am: 20. März 2016
  16. Menke-Planetarium & Menke-Sternwarte in Glücksburg, abgerufen am: 20. März 2016
  17. Moin Moin: Das Glücksburger Menke-Planetarium, vom: 28. Januar 2014; abgerufen am: 20. März 2016
  18. Menke-Planetarium & Menke-Sternwarte in Glücksburg, abgerufen am: 20. März 2016
  19. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, abgerufen am: 20. März 2016
  20. Fachhochschule Flensburg, Menke Planetarium hat neuen Leiter, vom: 9. Mai 2008; abgerufen am: 20. März 2016
  21. Vgl. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, abgerufen am: 20. März 2016
  22. Menke-Planetarium, Sternwarte Glücksburg, abgerufen am: 13. März 2016
  23. Über uns: Menke-Planetarium und Menke-Sternwarte, abgerufen am: 19. März 2016
  24. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, abgerufen am: 20. März 2016
  25. Über uns: Menke-Planetarium und Menke-Sternwarte, abgerufen am: 19. März 2016
  26. Über uns: Fulldome-Projektionsanlage, Digistar 5 SP2HD, abgerufen am: 19. März 2016
  27. Menke-Planetarium, Sternwarte Glücksburg, abgerufen am: 13. März 2016
  28. Menke-Planetarium & Menke-Sternwarte in Glücksburg, abgerufen am: 19. März 2016
  29. Menke-Planetarium, Veranstaltungen, abgerufen am: 19. März 2016
  30. Fachhochschule Flensburg, Vom Stern zu Bethlehem bis „Star Trek“, vom: 29. September 2009
  31. Unterm Sternenhimmel, vom: 11. Februar 2016; abgerufen am: 20. März 2016
  32. http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/sofi-2015-ein-seltenes-spektakel-am-himmel-in-sh-id9159591.html
  33. Glücksburg Ostsee, Menke-Planetarium Glücksburg - Sterne zum Greifen nah, abgerufen am: 19. März 2016
  34. Menke-Planetarium feiert Jubiläum, von: 2006; abgerufen am: 19. März 2016

6 Weblinks

 Commons: Menke-Planetarium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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