Maria Montessori

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Maria Montessori (* 31. August 1870 Chiaravalle, Provinz Ancona; † 6. Mai 1952 in Noordwijk aan Zee; Provinz Südholland) war die erste italienische Ärztin. Sie entwickelte die nach ihr benannte Montessoripädagogik.

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1 Leben

Maria Montessori war gläubige Katholikin und entstammt einer gebildeten Familie. Ihr Vater, Alessandro Montessori, und ihre Mutter, Renilde geb. Stoppani, zählten zur politischen Elite Italiens. Unter anderem arbeitete ihr Vater im Finanzministerium. Sie wuchs als Einzelkind in einem liberal-religiösen Elternhaus auf. 1892 begann sie als erste Frau Italiens mit dem Studium der Medizin.

Sie ging eine Beziehung mit dem angesehenen Arztkollegen Giuseppe Montesano ein und wurde schwanger. Ihr einziges Kind, der Sohn Mario, wurde am 31. März 1898 geboren. Da ein uneheliches Kind das Ende ihrer Karriere bedeuten würde, hielt sie die Geburt geheim und gab ihren Sohn auf dem Lande in Pflege. Selten besuchte Maria Montessori ihren Sohn; zunächst sollte er denken, eine Tante würde ihn besuchen. Erst nach dem Tod ihrer Mutter Renilde Montessori nahm sie ihn im Frühjahr 1913 zu sich auf.

1901 verließ sie das von ihr gegründete Heilpädagogische Institut, studierte Anthropologie und Psychologie. 1904 wurde sie zur Professorin für Anthropologie an der Universität Rom ernannt.

Ab 1909 entwickelte sie die Montessori-Methode zur Erziehung von Kindern, die in vielen Teilen der Welt populär geworden ist. Nach einer Begegnung Montessoris mit Italiens Führer Benito Mussolini wurde 1924 die Montessori-Methode an italienischen Schulen eingeführt, und die italienische Montessori-Gesellschaft wurde von der faschistischen Regierung unterstützt.

1939 reiste Maria Montessori auf Einladung der Theosophischen Gesellschaft nach Indien, um Vorträge und Ausbildungskurse zu halten.

Nach 1949 bis zum Ende ihres Lebens verbrachte sie ihre Zeit in den Niederlanden.

2 Beruflicher Werdegang

  • 1890-1892 Studium der Naturwissenschaften an der Universität Rom
  • 1892-1896 Studium der Medizin an der Universität Rom
  • 10. Juli 1896 Promotion
  • 1904 Professorin in Rom
  • ab 1907 Leitung des Casa dei Bambini (italienisch „Kinderhaus“)

3 Werke

  • Il metodo della pedagogia scientifica (1909; 3. Aufl. 1926); dt.: Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter, hrsg. auch unter dem Titel: La scoperta del bambino (1950; 7. Aufl. 1966); dt.: Die Entdeckung des Kindes (1969; 4. Aufl. 1974).
  • Antropologia pedagogica (1910).
  • Dr. Montessoris own handbook, 1914; dt.: Mein Handbuch (1922; 2. Aufl. 1928).
  • L'autoeducazione nelle scuole elementari (1916; 2. Aufl. 1940; Neuausg. 1962); dt.: M.-Erziehung für Schulkinder (1926); Schule des Kindes. Montessori-Erziehung in der Grundschule (1976).
  • The child in the church (1929; 2. Aufl. 1965); dt.: Kinder, die in der Kirche leben (1964).
  • Il segreto dell'infanzia (1938, hrsg. 1950; 9. Aufl. 1966); dt.: Kinder sind anders (1952; 8. Aufl. 1967).
  • Formazione dell'Uomo (1949; 5. Aufl. 1955); dt.: Über die Bildung des Menschen (1966).
  • The absorbent mind (1949; ital.: La mente del bambino, 1952; 5. Aufl. 1966); dt.: Das kreative Kind. Der absorbierte Geist (1972).
  • L'Educazione e Pace (1949; 1972); dt.: Erziehung und Frieden (1973).
  • De l'Enfant à l'Adolescent (1948); dt.: Von der Kindheit zur Jugend (2. Aufl. 1973).

4 Literatur

  • Helene Leenders (NWO): Der Fall Montessori. Klinkhardt 2001, ISBN 3-78151100-6, ISBN-13: 978-3781511002

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