Lyssenko
Trofim Denissowitsch Lyssenko (russisch Трофим Денисович Лысенко, * 17.jul./ 29.greg. September 1898 in Karlowka, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 20. November 1976 in Moskau) war ein sowjetischer Biologe. Er wurde von Stalin gefördert, um neue Methoden in der Landwirtschaft zu erproben. Diese Methoden hatten jedoch katastrophale Folgen. Die Große Chinesische Hungersnot wurde außer durch die Kollektivierung unter Mao auch durch die Anwendung der Ideen von Lyssenko verursacht.[1] Eine dieser Ideen war, die zu bewirtschaftenden Felder enger zu bepflanzen, wobei die Dichte der Setzlinge zuerst verdreifacht und dann noch einmal verdoppelt wurde. Es wurde behauptet, dass Pflanzen der gleichen Art (im Sinne des Marxismus also der gleichen „Klasse“) nicht gegeneinander kämpfen, sondern im Gegenteil harmonisch gemeinsam wachsen und hohe Erträge bringen würden. In der Praxis führte dies dazu, dass die Setzlinge um Nährstoffe und Raum konkurrierten und alle Felder, die die Pflanztheorien von Lyssenko anwendeten, kümmerliche Erträge oder vollständige Ernteausfälle zeigten. Eine weitere Idee (bekannt als „Tiefpflügen“) kam von Lyssenkos Kollegen Tewenty Malzew, der Bauern in ganz China dazu ermutigte, statt der normalen Pflugtiefe von 15 bis 20 cm den Boden in einer Tiefe von ein bis zwei Metern zu pflügen. Nach der Tiefpflug-Theorie sei der fruchtbarste Boden tief in der Erde, wodurch ein außergewöhnlich tiefes Pflügen somit ein besonders starkes Wurzelwachstum ermöglichen würde. In den meisten Gebieten wurden jedoch Steine und Sand nach oben befördert, wobei die fruchtbare oberste Bodenschicht zerstört wurde, was wiederum zu kümmerlichem Saatwachstum führte.[2]
1 Berichte
- DER SPIEGEL 36/1961: LYSSENKO - Wie der Herrgott
- heise online News 2016 KW 22: Genforschung im Licht der marxistischen Ideologie
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3 Weblinks
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