Gewöhnlicher Löwenzahn

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Löwenzahn mit Ameisen
'Pusteblume', dient der Samen-Ausbreitung durch den Wind
Löwenzahn mit Blütenknospen
Verblühter Löwenzahn

Unter dem Namen Löwenzahn (Taraxacum sp.) wird eine Gruppe eng verwandter Pflanzen großer genetischer Vielfalt aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) zusammengefasst. Die Pflanze ist aufgrund ihrer genetischen Flexibilität (es existieren Exemplare mit diploiden, triploiden und tetraploiden Chromosomensätzen in einer Population nebeneinander) und der Flexibilität bei der Fortpflanzung sehr anpassungsfähig.

Deshalb kann man Löwenzahn auch nicht einfach durch Rasenmähen ausrotten: die nächste Population blüht zielsicher unter der niedrigsten Schnittiefe des Rasenmähers!

So sehr die Liebhaber englischen Rasens die Pflanze hassen und bekämpfen, so nützlich ist sie andererseits auch: Kinder lieben es, die Pusteblume im Spiel zu verbreiten, spielen "Schornsteinfeger fällt vom Dach" und Kleintierhalter wissen die "Butterstaude" als energie- und eiweißreiches Futtermittel zu schätzen.

Auch für die menschliche Ernährung ist die Pflanze von hohem Wert: Alle Teile der Pflanze: Wurzel, Blätter und Blüten sind verwendbar.

Die Pflanze sondert bei Verletzungen einen weißlichen, klebrigen Milchsaft ab, der sogar zur Gewinnung von Kautschuk genutzt werden kann. Legenden, der Milchsaft sei giftig, sind nicht richtig: nur Säuglinge und außerordentlich hautempfindliche Personen könnten bei dem Kontakt mit dem Milchsaft leichte Hautreizungen erleiden. Der Milchsaft färbt die Haut an der Kontaktstelle hell bräunlich.

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1 Beschreibung

2 Bodenanzeiger

Der Löwenzahn zeigt auf seinen Standorten Überdüngung an und ist deshalb nur auf relativ artenarmen Standorten, stickstoffreichen Böden zu finden.

3 Inhaltsstoffe

Hauptwirkstoffe sind Sesquiterpenlactone (Tetrahydroridentin B, Taraxacolid-b-D-glucosid und andere), ein Phenolcarbonsäurederivat (Taraxacosid) und Triterpene (Taraxasterol und Derivate) ferner hohe Kaliumkonzentrationen (bis zu 4,5%) und Inulin (bis zu 40% im Herbst).

3.1 Nährwerte für 100 g

  • Brennwert - 226 kJ
  • Kalorien - 54 kcal
  • Protein - 2,6 g
  • Kohlenhydrate - 9,1 g
    • davon Zucker - 8,5 g
  • Fett - 0,6 g
  • Ballaststoffe - 2,6 g
  • Wassergehalt - 83%

3.2 Vitamine

  • Vitamin C - 30 mg
  • Vitamin A - 1,32 mg
  • Vitamin D - 0 mg
  • Vitamin E - 2,5 mg
  • Vitamin B1 - 0,19 mg
  • Vitamin B2 - 0,17 mg
  • Vitamin B6 - 0,2 mg
  • Vitamin B12 - 0 mg

3.3 Mineralstoffe

  • Natrium - 0,076 g
  • Eisen - 3,1 mg
  • Zink - 1,2 mg
  • Magnesium - 36 mg
  • Chlor - 0,1 mg
  • Mangan - 0,3 mg
  • Schwefel - 17 mg
  • Kalium - 490 mg
  • Kalzium - 158 mg
  • Phosphor - 70 mg
  • Kupfer - 0,2 mg
  • Fluor - 0,07 mg

4 Verwendung in der Küche

4.1 Löwenzahnblütensirup

(Mitunter auch Löwenzahnhonig genannt.)

  • 400g Löwenzahnblüten (den grünen Blütenboden abschneiden)
  • 1 L Wasser
  • 1 kg []Zucker]]
  • 1 unbehandelte Zitrone

Löwenzahnblüten auf Insekten kontrollieren, grüne Teile entfernen. Im Wasser ansetzen und 2-3 Stunden ziehen lassen. Den Ansatz aufkochen und erkalten lassen. Am nächsten Tag abseihen, wieder aufkochen und den Zucker nach und nach einrieseln lassen und auflösen. Die geriebene Schale und den Saft der Zitrone zufügen, auf kleiner Flamme zu einer sirupartigen Konsistenz einkochen.

Wie Flüssighonig als Brotaufstrich und zum Süßen verwendbar.

4.2 Löwenzahnsalat

(4 Personen)

  • 4 kleine Sträuße frischer junger Löwenzahnblätter
  • 50g Schinkenwürfel
  • 1-2 fein gewürfelte Schalotten
  • 1 Becher 200 ml süße Sahne
  • 1 EL Öl
  • Salz, Pfeffer

Schinkenwürfel und Schalotten in wenig Öl kurz anschmoren, bis der Schinken leicht gebräunt ist und die Schalotten goldgelb geschmort sind. Sahne zufügen, etwas einreduzieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Blätter unter fließend kaltem Wasser abwaschen, besonders die Blattunterseiten auf Eiablagen von Insekten kontrollieren. In mundgerechte Stücke zupfen, auf dem Salatteller anrichten und mit der Schinken Sahnesoße überziehen. Nach Belieben ausgarnieren und servieren.


4.3 Wintersalat

Für den Wintersalat sollte man die spätestens im September gestochenen Wurzeln des Löwenzahns grob von den Feinwurzeln befreien (abzupfen) und das Blattgrün bis auf ca. 0,5-1 cm über der Wurzel abschneiden. In einen Blumentopf oder Blumenkasten einpflanzen, feucht halten und an einem warmen und lichten Standort (Küchenfenster) plazieren. Nach einiger Zeit sprießen frische junge Blättchen, die immer wieder abgeschnitten und wie Rucola verwendet werden können.

5 Name

Chile.png diente de león

6 Weblinks

 Commons: Taraxacum sect. Ruderalia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

7 Andere Lexika





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