Kritischer Realismus
Der Kritische Realismus ist eine philosophische, insbesondere (metaphysische) ontologische und erkenntnistheoretische Grundposition, die davon ausgeht, dass eine reale Welt existiert, die der sinnlichen Wahrnehmung entspricht, aber (im Gegensatz zum naiven Realismus) durch die Art und Weise der menschlichen Wahrnehmung nicht sofort und unmittelbar erkennbar ist, inwieweit sie mit den durch die menschliche Verarbeitung entstehenden Erscheinungen übereinstimmt.
Ein klassisches Beispiel für die Begrenzung der menschlichen Wahrnehmung ist der Frequenzbereich des menschlichen Hörens, in dem weder die Töne einer Hundepfeife noch der tiefen Töne, die teilweise von Elefanten erzeugt werden, enthalten sind. Der kritische Realist geht davon aus, dass die menschliche Wahrnehmungswelt die außerphänomenale Realität zwar meist relativ gut abbildet, ihr aber nicht vollkommen entspricht. 1966 verfasste Norbert Bischof für das Handbuch der Psychologie (Band 1/1, hrsg. von Wolfgang Metzger und H. Erke) den Beitrag „Erkenntnistheoretische Grundlagenprobleme der Wahrnehmungspsychologie“, die erste systematische Darlegung des Kritischen Realismus für die Psychologie der Wahrnehmung, eine bis heute auch für die erkenntnistheoretische Position der Gestalttheorie maßgebliche Abhandlung.
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