Kabbala

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Mann, der einen Baum mit den zehn Sefiroth hält – Abbildung aus dem Buch Portae Lucis (‚Die Pforten des Lichts‘), einer lateinischen Übersetzung des Werkes Scha’arej ora von Josef ben Abraham Gikatilla (1248–1305) durch Paul Riccius (Augsburg, 1516)

Die Kabbala (hebräisch קַבָּלָה‎) steht oft als Synonym für die jüdische Mystik. Sie geht auf die Schule von Jochanan ben Sakkai und auf Rabbi Akiba ben Josef (* ca. 50; gest. ca. 135) zurück.

Die Bezeichnung Kabbala selbst entstammt dem hebräischen Wortstamm קבל (q-b-l) und bedeutet ‚Überlieferung‘, ‚Übernahme‘ oder ‚Weiterleitung‘. Grundlage mystisch-kabbalistischer Traditionen sind die Texte der Tora. Zudem sind die Lehren der Kabbala zunächst nur mündlich weitergegeben worden und werden als Esoterik bezeichnet. Es finden sich auch gnostische, neuplatonistische und christliche Elemente darin.[1] Zum ersten Male schriftlich zusammengefasst wurde die Lehre der Kabbala in dem Buch der Schöpfung, auch Sefer Jezirah genannt, in der Zeit zwischen 300 und 600 n. Chr. Dort wurden die 10 Theorien der geistigen Weiterbildung (auch die 10 Sefirot oder Emanation genannt) sowie die Buchstaben des hebräischen Alphabetes als „Urzahlen“ und Basiskomponenten der Welt beschrieben. Die 10 Weiterbildungsbegriffe sind dem 1. Buch der Chronik, einem Buch des Tanach und des Alten Testaments in der Bibel, entnommen: Krone, Weisheit, Intelligenz, Liebe, Gerechtigkeit, Schönheit, Festigkeit, Pracht, Fundament und Reich.

Das bedeutendste schriftliche Zeugnis der Kabbala wurde von Moses de León im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts in Spanien verfasst und erhielt den Titel Sohar. Spätere Ausgaben, wie zum Beispiel die von Papus aus dem 19. Jahrhundert, enthalten weitere Elemente, die jedoch nicht aus dem Judentum stammen. Gershom Scholem gilt als Wiederentdecker der jüdischen Kabbala.

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1 Siehe auch

2 Literatur

3 Weblinks

4 Einzelnachweise

  1. Die Kabbala von Papus; in der Übersetzung von Julius Nestler, Marixverlag, Wiesbaden 2004; 3. Auflage 2011, ISBN 3-937715-61-2, Vorwort von Gerold Necker, überarbeitet und wissenschaftlich betreut von Michael Tilly

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