Johannes Gad junior
Johannes Gad (* 5. Juni 1888 in Berlin; † 1916 gefallen in der Isonzo-Schlacht, beerdigt in Königstein im Taunus) war ein promovierter Landwirt und der gleichnamige einzige Sohn des Physiologen Johannes Gad. Seine Dissertation über die Farmen des Hererolandes bildete die Grundlage für den 28. Band der „Abhandlungen des Hamburger Kolonialinstituts“. Er war der Schwager von Oskar Kohnstamm, den er von März bis Mai des Jahres 1914 in dessen Sanatorium in Königstein im Taunus besuchte.[1]
Inhaltsverzeichnis
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1 Leben und Werk
Johannes Gad wechselte 1895 wegen der Berufung seines Vaters an die Universität Prag von Berlin an die Prager Schule des Waisenhauses zu St. Johann dem Täufer und danach an das dortige Stephansgymnasium. Ab 1903 besuchte er die deutsche bzw. böhmische landwirtschaftliche Landesmittelschule zu Kaaden und legte an dieser Anstalt sein Maturitätsexamen ab. Danach absolvierte er einen Diplomstudiengang für Landwirtschaft in Leipzig. Nach dem Besuch der Universität Jena ab 1911 führte ihn eine Studienreise nach Afrika wobei er die Ergebnisse in einer Dissertation verarbeitete. Ab 1913 bezog er erneut die Universität Jena und promovierte bei Prof. Wilhelm Edler. Die (auf etwa das Doppelte) erweiterte Fassung der Dissertation, mit der Johannes Gad im Jahr 1915 in Jena zum Dr. phil. promovierte (die Landwirtschaft gehörte bis in die Mitte der 1920er Jahre dort zur Philosophischen Fakultät), erschien in den „Abhandlungen des Hamburger Kolonialinstituts“, Diese Veröffentlichungsreihe brachte es in der vergleichsweise kurzen Zeit ihrer Existenz und trotz der Kriegsbeschränkungen auf 43 Bände.[2] Seine letzte Standortbestimmung war Königstein im Taunus, von wo er sich bei den Behörden zwei Monate vor Ausbruch des Krieges als nach China verreisend abmeldete.2 Zitat aus dem Kapitel über Arbeitskräfte in seiner Abhandlung
„Ein fester Wille ist die Grundlage für einen Farmer in Südwest; wer den besitzt, der wird sich das Leben drüben kräftig und frei selbst gestalten und er wird den Lohn für schwere Arbeit und zahlreiche Entbehrungen darin finden, Neuland erobert zu haben. Voll seiner schweren Aufgabe gewachsen sein kann aber nur derjenige, der es für die Zukunft, für seine Familie tut. – Nichts aber kann dem Lande gefährlicher werden, als der – heute noch immer verbreitete – Glaube, als tauge Südwest für solche, die einen körperlichen oder moralischen Defekt besitzen. Nur gesunde, in beiderlei Hinsicht einwandfreie Menschen, werden es in Südwest zum Wohle des Landes wie zu ihrem eigenen zu etwas Tüchtigem bringen. Mögen dem Lande viele beschieden sein!“[3]
3 Tod im Ersten Weltkrieg
Johannes Gad fiel 1916 in einer der Isonzo-Schlachten. Diese Information ist seinem Grabstein zu entnehmen, der sich in Königstein im Taunus neben dem des – ebenfalls im Kriege in der Hölle von Verdun gefallenen Neffen (1888–1916) – und seines 1917 verstorbenen Schwagers Oskar Kohnstamm befindet. Auch der 1917 im Sanatorium Kohnstamm verstorbene Freund der Familie – der Jenaer Professor Botho Graef – wurde dort beigesetzt. Auffällig ist, dass dieses Grab sowie die ganze Person von Johannes Gad junior nicht in den Lebenserinnerungen Peter Kohnstamms, seines jüngsten Neffen, erwähnt wird.[4]
4 Literatur
- Peter Kohnstamm: Lieder eines fahrenden Gesellen – Erinnerungen an vergangene Zeiten. Königstein 1994
- Johannes Gad: Die Betriebsverhältnisse der Farmen des mittleren Hererolandes. – Abhandlungen des Hamburgischen Kolonialinstituts Band XXVIII. Reihe E. Angewandte Naturwissenschaften, Landwirtschaft und Technologie, Band 5, L. Friederichsen & CO., Hamburg 1915
5 Einzelnachweise
- ↑ Stadtarchiv Königstein
- ↑ Universität Hamburg, Arbeitsstelle und Bibliothek für Universitätsgeschichte
- ↑ Johannes Gad: Die Betriebsverhältnisse der Farmen des mittleren Hererolandes. – Abhandlungen des Hamburgischen Kolonialinstituts Band XXVIII. Reihe E. Angewandte Naturwissenschaften, Landwirtschaft und Technologie, Band 5, L. Friederichsen & CO., Hamburg 1915, S. 100
- ↑ Peter Kohnstamm: Lieder eines fahrenden Gesellen – Erinnerungen an vergangene Zeiten. Königstein 1994
6 Weblinks
7 Andere Lexika
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Erster Autor: Groth-Pfeifer angelegt am 13.06.2010 um 23:40, weitere Autoren: Quedel, Ephraim33, TheK, Balumir, Hoo man, 100 Pro
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