Jagdcorps Masovia zu Berlin
Das Jagdcorps Masovia zu Berlin ist das älteste deutsche Jagdcorps. Es wurde 1914 gestiftet und nach dem 1. Weltkrieg am 15. Januar 1920 offiziell gegründet. Masovia ist eine farbentragende und freischlagende Studentenverbindung für sämtliche Berliner Universitäten. Das Corps ist als Studentische Jagdverbindung Gründungsmitglied im Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convent.
Inhaltsverzeichnis
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1 Wahlspruch und Couleur
Der Wahlspruch von Masovia ist „Einig und treu, stark und frei!“
Füxe tragen Bünder in den Farben Grün-Weiß-Grün mit goldener Perkussion in Bierbandbreite, zu tragen über die linke Schulter. Das Burschenband ist Weiß-Grün-Gold mit goldener Perkussion, zu tragen über die rechte Schulter. Die Mützen sind grün im kleinen Burschenschafterformat.
2 Geschichte
Das Jagdcorps Masovia zu Berlin ist das älteste deutsche Jagdcorps und wurde 1914 von den Gründern Gustav Condereit, Max Gorr, Robert Troje und Willi Prehl gestiftet. Der Name Masovia ist auf das Geburtsland der Stifter, dem damaligen ostpreußischen Masuren, zurückzuführen. Das Schaufelgeweih des Elches als einziges noch im Ostland beheimateten Urwildes wurde deshalb auch zum Emblem der Masovia. Ausgehend von dem Gedanken, jagdlich interessierte Studenten in einer Korporation zusammenzufassen, ihre Mitglieder durch Pflege waidmännischen Geistes zu waidgerechten Jägern zu erziehen und in gleicher Weise studentisches Brauchtum zu wahren, brachten die Gründer durch die Bildung des Jagdcorps einen völlig neuen Begriff in das deutsche Verbindungsleben.
Kriegsbedingt fanden die Gründer erst 1919 wieder zusammen, um das Corps dann am 15. Januar 1920 offiziell zu konstituieren bzw. zu restituieren. Ab 1921/22 zeigten sich die ersten freundschaftlichen Verbindungen in Berlin zu den damaligen studentischen Verbindungen Cimbria und Agraria. Auch auswärtig überzeugten die Motive der Masoven: So ist die Gründung des „Akademischen Jagdvereins Borussia“ in Hannover von Berlin aus erfolgt. Zusammen mit diesem gründeten die Masoven am 30. Januar 1922 das Kartell akademischer Jagdverbindungen als eigenen Verband. Am 26. Juni 1924 wurde das Jagdcorps Hubertia Halle und am 12. Februar 1927 das Jagdcorps Hubertia Breslau auf dem ordentlichen Kartellconvent aufgenommen.
Getreu dem Charakter eines Jagdcorps waren sämtliche Corpsbrüder Jäger und pflichtschlagend. Mensurwaffe war der damals noch erlaubte Säbel. Die Mensuren fanden am Alexanderplatz, im Walde bei Schulzendorf und in der Friedrichstraße statt. Die jagdliche Ausbildung der Corpsbrüder stand im Vordergrund, so erfolgten theoretische Jagdstunden mit erfahrenen Jägern, allwöchentliche Übungsschießen in Wannsee und die Einleitung der Kneipen mit jagdlichen Vorträgen. Das Akademikerpreisschießen ist seit dem 14. Januar 1922 eine traditionelle Veranstaltung.
Das Jagdcorps Masovia hat durch seine Alten Herren Christian-Ernst zu Stolberg-Wernigerode und Frick Scholz am 2. Juli 1927 die Gründung des „Wernigeroder Jagdcorps Senioren-Convent“ (WJSC) im Schloss Werningerode konstituiert. Unter dem Vorsitz des Jagdcorps Masovia fand auch die erste Tagung statt.
Das Verbindungsleben in Deutschland kam nach 1933 fast zum Stillstand. Außer dem Jagdcorps Masovia und dem Jagdcorps Hubertia Halle suspendierten sich die anderen Jagdverbindungen oder schlossen sich mit anderen nicht-jagdlichen Verbindungen zusammen. Der WJSC wurde ebenfalls suspendiert. Ein Verbot konnte durch Widerspruch und unter Auflagen aufgehoben werden. Seit 1935 wurde das Jagdcorps Hubertia Halle und seit 1938 das Jagdcorps Saxo Silesia an das Jagdcorps Masovia angegliedert. Unter dem Alten Herren Pohle musste 1935 die Satzung geändert werden, so dass das Corps offiziell keine studentische Korporation mehr war, sondern ein Verein. 1935 verstärkte sich der Altherrenverband des Jagdcorps Masovia durch den Übergang des Altherrenverbandes des freien Corps Hasso Borussia. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges verblieben nur wenige Corpsbrüder in Berlin. Diese konnten aber durch monatlich durchgeführte Kneipen, Schießen in Wannsee und Stiftungsfestfeiern die Tradition aufrecht erhalten. Die letzte offizielle Zusammenkunft vor Kriegsende war die Weihnachtsfeier am 17. Dezember 1944. Pohle ist es gelungen, trotz Kriegswirren und Plünderungen wertvolles Inventar zu retten.
Dieser veranstaltete ab 1946 auch wieder erste Zusammenkünfte im privaten Kreis. Im Mai 1955 fand der erste Convent in Auerbachs Keller statt, in dem auch die Reaktivierung des Jagdcorps Masovia am 25. Juni 1955 beschlossen wurde. Sowohl das Stiftungsfest als auch eine Mensur wurden 1956 erstmals wieder durchgeführt. Durch einen Conventbeschluss im Frühjahr 1957 passte sich das Corps Masovia den Gegebenheiten der Zeit an und ging von der Bestimmungsmensur auf die Besprechungsmensur über. Die jagdliche Ausbildung oblag fortan dem Corpsjägermeister.
3 Besonderheiten
Das Jagdcorps Masovia zu Berlin pflegt sowohl studentisches, als auch jagdliches Brauchtum. Die Ausrichtung von Jagdkursen, Weiterbildungsveranstaltungen, Jägerabenden und jagdlichen Schießen stellt vor allem für Studenten die Möglichkeit dar, diese Tradition näher kennenzulernen. An die Mitglieder werden hohe Anforderungen bezüglich Waidgerechtigkeit und Naturverbundenheit gestellt. Deswegen erwartet es von ihnen, dass sie sich als Heger und Pfleger von Wald, Wild und Natur verstehen und sich aktiv dafür einsetzen. Das Jagdcorps ist geprägt durch konfessionelle und politische Ungebundenheit, jeder Student kann Bursche werden.
4 Bekannte Mitglieder
- Fritz Bley (1853–1931), Schriftsteller
- Christian-Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1864–1940), Fürst
- Heinrich zu Mecklenburg (1876–1934), Prinz der Niederlande
5 Literatur
- Edwin A. Biedermann: Logen, Clubs und Bruderschaften. Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3770011841, S. 263.
- Michael Doeberl: Das Akademische Deutschland. Band 2, C.A. Weller, Berlin 1931, S. 636.
6 Weblinks
7 Quelle
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