Jüdische Namen mit einem Ortsbezug zu einer lykischen Stadt
Für das historische Judentum war es sehr wichtig, die Abstammung von einem der Zwölf Stämme Israels herzuleiten. Die jüdische Stammlinie konnte außerdem durch die Jüdische Namenskodierung über Orte, wie z. B. eine Stadt, gut gepflegt werden. Der Vorteil dieser ortsbezogene Namenskodierung war außerdem, dass die Stammlinie geografisch gut verankert werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
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1 Grundlage
Ein Beispiel ist die Region Lykien. In der Wissenschaft ist nicht geklärt, ab wann die ersten Juden in Lykien gesiedelt haben. Es zeigt sich, dass an allen Orten, außer bei den Orten Myra und Olympos, die nicht aufgegeben wurden, jüdische Familiennamen zugeordnet werden können. Es kann aber nicht über die Namen abgeleitet werden, ab wann Juden in Lykien sich angesiedelt haben, aber es muss mindestens um das Jahr ~0 gewesen sein.
2 Liste mit lykischer Stadtnamen und jüdischen Familiennamen
Lykischer Stadtname | Jüdischer Familienname | Kenndaten | Kommentar |
---|---|---|---|
Myra | Ben Myra | Wisconsin, USA | 809 wurde Myra durch arabische Truppen unter Hārūn ar-Raschīd geplündert und verlor danach an Bedeutung. Während der Regentschaft des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos (1081–1118) wurde Myra zeitweise von den islamischen Seldschuken erobert. Italienische Kaufleute aus Bari nutzten die unruhige Zeit, um die Gebeine des Heiligen Nikolaus in ihre Heimat zu überführen, wo sie am 9. Mai 1087 eintrafen. Fortan wurde Bari zur Pilgerstätte des St.-Nikolaus-Kultes. Myra wurde im Lauf der Jahrhunderte unter dem Schlamm des Demre-Flusses begraben; ihre Ruinen wurden in den Jahren 1965 und 1968 durch den deutschen Archäologen Jürgen Borchhardt erforscht. |
Olympos | H. Olympos | In den Jahren 141 und 240 n. Chr. wurden Olympos und diverse andere Städte der Region von starken Erdbeben getroffen.[2] Im 3. Jahrhundert n. Chr. wird Olympos als Bischofssitz erwähnt. Im Jahre 542 traten weitere Erdbeben auf und wiederholten sich unregelmäßig bis ins 8. Jahrhundert. Während der Kreuzzüge im 11. und 12. Jahrhundert nahmen Venedig, Genua und Rhodos die Stadt ein. Mit großer Wahrscheinlichkeit nutzten sie dazu sowohl die Akropolis als auch die Genueser Burg am östlichen Ufer der Stadt, die sie auch zur Verteidigung ausbauten. 1346 und 1347 wurde neben mehreren Städten der Region auch Olympos von diversen Pest-Epidemien heimgesucht, die stellenweise bis zu 50 % der Bevölkerung auslöschten. Mit der Einnahme durch die Osmanen im 15. Jahrhundert fand keine Besiedlung mehr statt. Im 18. und 19. Jahrhundert, sowie am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt von nomadischen Yörüken als Winterquartier benutzt. | |
Antiphellos (heute Kas) | Icyk Jerychem Kas | 1856, Pinczow Polen | |
Patara | Antonia Patara | Kenosha, Wisconsin | |
Tlos | Doctor Cha Ken Tlos | Missour) | |
Pinara | Adolepal Pinara | Sydney, New South Wales | |
Xanthos | George Xanthos | Griechenland - New York, USA | |
Limyra | B. Limyra | Massachusetts, USA | |
Patara | T. Patara | ||
Letoon | Catherine Letoon | Colorado | |
Andriake | Florence Hilma Andriake | Parkes, New South Wales, Australien | |
Arykanda | >-----< | Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. taucht der Name in römischen Quellen auf, die Einwohner der Stadt werden als ausschweifend und verschwenderisch beschrieben. Die weitere Geschichte teilte die Stadt mit dem übrigen Lykien. Warum die Stadt, die in byzantinischer Zeit noch Bischofssitz war, verlassen wurde, ist noch unklar. Die Ausgrabungen im Gebiet der Stadt dauern bis heute an. | |
Rhodiapolis | >-----< | In der Spätantike war die Stadt Sitz eines Bischofs, der dem Metropoliten von Myra unterstand. | |
Pydnai | >-----< | Keine Wikiartikel | |
Phaselis | >-----< | Phaselis erholte sich sich von den Einfällen von Piraten und Araber in der Mitte des 7. Jahrhunderts erholte nie mehr, auch wenn es als byzantinischer Flottenstützpunkt im 8. Jahrhundert vorübergehend noch einmal wirtschaftlich aufstieg. Seit dem 10. Jahrhundert diente es nur noch als Steinbruch für Antalya, das Material für seine Befestigungen benötigte. | |
Telmessos | >-----< | In Telmessos gibt es nur noch zahlreiche Felsgräber zu sehen , die Akropolis mit einer Befestigung aus dem Mittelalter sowie ein Theater zu sehen. | |
Anzahl der Übereinstimmung mit den auf der Karte angezeigten Wikipediakarte | |||
12 von 16 (75%) | |||
Anzahl der Übereinstimmung mit heute noch bewohnten Städten (mit Myra) | |||
12 von 12 (100%) |
3 Fazit
Es zeigt sich, dass kein jüdischer Familienname mehr existiert, falls der Ort nicht mehr besiedelt wurde. Dieses scheint auch logisch, weil es nur sinnvoll ist, seinen Namen mit einem bewohnten Ort zu verankern. Eine Ausnahme bilden die antiken Städte Myra und Olympos.
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
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