Hügelgrab von Linden-Pahlkrug/ Dithmarschen

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Das Hügelgrab von Linden-Pahlkrug befindet sich im Kreis Dithmarschen und ist heute sehr leicht zu finden. Nördlich der Landstraße Heide/ Pahlen, kurz vor den ersten Häusern von Pahlkrug befindet sich ein kleiner Parkplatz mit einer Informationstafel.

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1 Allgemeines

Der Grabhügel von Linden-Pahlkrug/ Dithmarschen

Hügelgräber, auch Großsteingräber oder früher auch Hünengräber genannt, wurden in Schleswig-Holstein nur zwischen 2800 und 2400 v. Chr. erbaut. Es war die Zeit, als die ersten Steinzeitbauern die Wälder rodeten und mit dem Ackerbau begannen. Es begann die Viehhaltung von Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen, und es wurden haltbare Steinbeile hergestellt sowie in großem Umfang getöpfert.

2 Die Entdeckung

Hier geht es hinein. Sehr niedrig!

1879 wurde das Hügelgrab gefunden. Der Apotheker Hartmann aus Tellingstedt überlieferte dazu einen Bericht:

„Der Besitzer [...] hat seit einiger Zeit von dem Hügel Erde abgefahren und kam in der vorigen Woche bis an die großen Steine der Grabkammer. Das ganze ist interessant zu sehen und es ist jetzt eine wahre Wallfahrt von neugierigen dahin. Der Besitzer hat jetzt daneben eine Bude aufgeschlagen, wo Schnaps geschenkt wird und wo er gegen Trinkgeld den Steindolch, Bronzestück und Schleifstein zeigt. Er ist ganz von seinem Fund eingenommen und glaubt, viele Tausende für den Hügel mit dem Grabe zu bekommen und weil er befürchtet, daß ein anderer wöährend seiner Abwesenheit dort einen Schatz ausgraben könnte, so schläft er da auch Nachts. Die Leute halten ihn zum Narren. [...] Andere beunruhigen ihn Nachts, damit er glauben soll, daß Diebe Schätze graben usw. Ich fürchte, daß sie den armen Mann noch verrückt machen.“[1]

Alle Funde, die damals gemacht wurden sind, bis auf zwei Urnen aus der Bronzezeit, welche im Landesmuseum Schleswig (Schloß Gottorf) aufbewahrt werden, leider verschollen. 1882 wurde vom Dithmarscher Landesmuseum Meldorf nachgegraben. Man fand zuvor übersehene Scherben von steinzeitlichen Gefäßen.

3 Der Verfall und die Versuche, denselbigen aufzuhalten

In der Grabkammer ist es sehr eng. Fotografieren ist nur schwer möglich.
Oben links ein Stück restauriertes Trockenmauerwerk.

Durch die Freilegung des eigentlichen Grabes verfiel es im Laufe der Jahre immer mehr. Das bronzezeitliche Trockenmauerwerk fiel fast zusammen, ein Tragstein wurde durch Frosteinwirkung aufgespalten. Es wurde versucht, den Verfall durch eine Wiederherstellung des Hügels aufzuhalten. Dadurch wurde zumindest die eigentliche Grabkammer wieder vor Witterungseinflüssen geschützt. Hierbei wurde allerdings das Trockenmauerwerk falsch ergänzt. Der Gang wurde in seinem Verlauf verändert, ohne zuvor den Orginalzustand zu dokumentieren.

4 Restaurierung durch Abtragung und Neuaufbau

Huegelgrab Linden-Pahlkrug04 PP.JPG

Im Jahre 1980 erst konnten sich der Kreis Dithmnarschen und die Gemeinde Linden wieder dem Grabhügel widmen. Kurz zuvor hatte das Heider Museum für Dithmarscher Vorgeschichte (seit 2003 am neuen Standort in Albersdorf) eine archäologische Nachgrabung unternommen. Es wurden einige weitere Tonscherben, Reste des Kammerbodens und die Standspur eines der Steine des Steinkreises gefunden. Das Trockenmauerwerk wurde fachgerecht und möglichst authentisch wieder hergerichtet. Ein großes Stück eines Tragsteines musste jedoch durch neuzeitlichen Beton ersetzt werden. Es gelang, den Hügel fast orginalgetreu wieder aufzuschütten. Der Kammerboden wurde, wie ursprünglich vorgefunden, mit geglühten Flintsteinen überschüttet. Nur der Zugang in die Grabkammer ist nicht mehr orginal. Hier wurden Pilastersteine verwendet, um so die Zugangswände genügend zu versteifen. Ein eingebrachter Lichtschacht ist ein Zugeständniss an die Besucher, welche die Grabkammer von innen betrachten möchten.

Durch die fachgerechte Restaurierung gehört diese steinzeitliche Grabanlage zu den wenigen sichtbaren und zugänglichen Zeugnissen aus vorgeschichtlicher Zeit wie drei weitere ähnlichen Anlagen auf der Insel Sylt, bei Schleswig und in dem Ort Schwansen an der Ostsee. Die meisten werden der Trichterbecherkultur zugeordnet.

5 Einzelnachweise

  1. Apotheker Hartmann aus Tellingstedt aus: Volker Arnold: Dithmarscher Blätter zur Landeskunde

6 Weblinks

7 Literatur

  • Ernst Probst: Die Hügelgräber-Kultur. Eine Kultur der Bronzezeit vor etwa 1600 bis 1300/1200 v. Chr. ISBN-10: 3-640-11174-5
  • Volker Arnold: Dithmarscher Blätter zur Landeskunde - Beilage zu "Dithmarschen - Zeitschrift für Landeskunde und Landschaftspflege, Ausgabe März 1982

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